Pünktlich zum Ausklang des Wochenendes regnet es wieder. Von wegen Sonntag, Sonne ist nicht, da nennen wir das Ding doch lieber einfach Domingo, da sind dann die Erwartungshaltungen sind Sachen Wetter vielleicht nicht so hoch. Der Regen hat aber auch was Lustiges, das Fußballspiel heute Mittag in El Paso ähnelte eher einer Slapstick-Nummer. Aus 4 Metern das leere Tor nicht treffen, weil der Ball auf nassem Geläuf ganz einfach verhungert. Auf der Ostseite gab es wieder Wind und diesmal hat es erneut die Condor aus Düsseldorf erwischt, die aber aus dem Fehler der letzten Woche gelernt hat und die Passagiere gleich nach Teneriffa statt nach Gran Canaria gebracht hat. Deswegen kommen die Reisenden nun schon heute mit der Fähre. Gerade schien hier im Tal sogar die Sonne, aber nun gießt es wieder, was die Nacht über wohl noch so weiter gehen wird. Die Katzen und die Menschen bleiben also zuhause und schmeißen den Ofen an.
Und dann ist da wieder mal die Straße Thema, bzw. die lokale Politik und oppositionelle Forderungen. Immer wieder wurde die Forstpiste „Fran Santana“ ins Gespräch gebracht um die Nord-Südverbindung im Tal her zu stellen. Die Coalición Canarias und auch viele Einzelpersonen haben das immer wieder gefordert und den Verantwortlichen Untätigkeit oder gar politisch kalkulierten Unwillen vorgeworfen, weil ein Ausbau der Strecke nicht in Angriff genommen wurde. In der Vergangenheit hat der für Infrastruktur Zuständige Vizepräsident Borja Perdomo schon mehrfach betont, dass diese Piste durch den Wald nicht in Frage kommen würde, weil sie zum einen eben nur einspurig sei und zum anderen der Belag in einem sehr schlechten Zustand, dass im Prinzip nur allradbetriebene Fahrzeuge durchkommen würden. Jetzt hat dieser sich aber nochmals bei einer Pressekonferenz zu Wort gemeldet. Man ist immer noch auf der Suche nach einer entsprechenden Alternative, für eine direkte Verbindung von El Paso nach Las Manchas, aber die bestehende Piste kam nicht wegen politischen Unwillens, sondern auf Anraten der Techniker des Cabildos in den Bereichen Wirtschaftlichkeit und Sicherheit, nicht zu Stande. Diese haben nämlich eine Machbarkeitsstudie erstellt und kamen dabei auf immense Kosten, da der Belag im Prinzip komplett erneuert werden, und die Strecke auf zwei Spuren erweitert sein müsste. Kostentechnisch hat man da eine Million Euro veranschlagt, was ja fast noch gehen würde, allerdings wurden mindestens 6 Monate Bauzeit kalkuliert, was die ganze Geschichte dann nicht rentabel gemacht hätte. Im jetzigen Zustand war die Piste aus Sicherheitsgründen eben auch nicht benutzbar. Nicht weil da kein Auto fahren könnte, sondern einfach auch, weil da im Notfall nicht mal ein Rettungswagen durchkommen würde, falls es einen Unfall geben sollte. Man kann da natürlich trefflich drüber streiten, ob man da nicht zu vorsichtig agiert. Aber wir sind es ja mittlerweile auch gewohnt, dass die politisch Verantwortlichen kaum bereit sind Risiken ein zu gehen. Das war während des gesamten Ausbruchs der Fall, und wenn man bedenkt, dass wir hier, in Sachen Verletzten oder gar Toten, ganz gut durchgekommen sind, dann haben die Verantwortlichen vielleicht auch bislang ihre Sache ganz gut gemacht. Ich möchte das gar nicht schönreden, was die Politik so veranstaltet, bin aber heilfroh, dass ich nicht die Entscheidungen treffen muss. Wir erinnern uns noch an den verstorbenen älteren Herren, der in Las Manchas bei der Aschereinigung seines Hauses verschwunden war und immer noch nicht ganz klar ist, ob den nicht doch auch der Vulkan auf dem Gewissen hat. Gerade diejenigen, die nun mehr Risikobereitschaft einfordern, waren aber auch nicht selten dabei, die Verantwortung für diesen Todesfall, den politischen Entscheidungsträgern anzulasten, so nach dem Motto, dass man da ja nicht hätte hingehen dürfen, weil es ja zu gefährlich gewesen sei. Man muss das gar nicht selber bewerten, wie das war, aber vielleicht kommt man auf die Idee, dass es auch nicht ganz einfach ist, die richtige Entscheidung zu treffen.