Rein in die Bananen, raus aus den Bananen

Wichtig ist es einen Plan zu haben, den man dann zügig umsetzen kann. Und so hat man ja auch den Plan der neuen Hauptstraße gefasst, die an der Küste entlanggehen soll und die neue nordsüdliche Hauptachse im Tal bilden soll. Der 18. April wurde für den Baubeginn ausgerufen und es schien, als ob alle glücklich sind. Allerdings hat man da wohl wieder mal die Rechnung ohne den Wirt, bzw. den Landwirt aus Tazacorte gemacht. Die Straßenpläne schmecken so manchem Plantagenbesitzer so gar nicht. Wir erinnern uns, dass da ja auch etliche Millionen für Enteignungen im Budget verankert sind, aber nun kommt raus, dass manch einer gar nicht enteignet werden möchte. Sturmlauf und Unterschriften sammeln war angesagt und innerhalb kurzer Zeit hat man 1.500 digitale zusammenbekommen. Die Argumentationsgrundlage war, dass nun auch noch der letzte Besitz, den der vulkanische Unhold gelassen hätte, nun auch noch verschwinden würde. Und man hätte die insulare Notlage dazu genutzt, dass man ein Projekt zu Lasten der Besitzenden entlang der geplanten Strecke, durchpeitschen würde. Da die gelbe Krummfrucht eine Art Heiligtum auf unserer Insel darstellt und die Bedürfnisse der Krummfruchtkultivierer ebenso sakrosankt sind, hat man nun gleich mal zur Rolle rückwärts angesetzt und erklärt sich bereit, dass alle die an dem Projekt beteiligt sind, am Montag nochmal zusammenkommen würden um über eine alternative Streckenführung zu debattieren. Immerhin wird ja der Verlust von 10 ha Anbaufläche befürchtet. Jetzt wird es also wieder mal spannend. Der Baubeginn soll nämlich nicht verzögert werden, mal gedenkt auf der Südseite los zu legen. Das Ganze wird aber sicher auch spannend, weil natürlich bei einer nun eventuell geänderten Streckenführung, da sicherlich andere Gebiete in Mitleidenschaft gezogen werden würden, sei es durch vermehrtes Verkehrsaufkommen, oder sonst was. Vielleicht ruft das dann auch direkt die nächsten verärgerten Anwohner auf den Plan. Die Reaktionen auf die Proteste fallen damit auch ganz unterschiedlich aus. Von anderer Seite wird da nämlich nun das Sankt-Floriansprinzip vorgehalten, und man ist über diejenigen, die nun protestiert haben, entsprechend erbost. Wenn das nun die ganze Geschichte mit dem Bau tatsächlich verzögern sollte, dann ruft das sicher auch noch mehr Protest auf den Plan. Vielleicht beginnen ja dann die abgeschnittenen Anwohner der Südseite Unterschriften zu sammeln, weil für die, die neue Straße überlebenswichtig ist. Der Unfriede klopft schon laut und deutlich an unser aller Tür. Der Bürgermeister von Tazacorte, Juan Miguel Rodríguez Acosta, hat sich auch zu Wort gemeldet und denkt auch, dass man das mit der Strecke anders lösen könnte. Die Gemeinde sei gar nicht konsultiert worden, auch wenn die Pressemitteilung der letzten Woche, da was anderes behauptet, aber die war ja auch vom Cabildo, und die Politiker gehören eben auch unterschiedlichen Parteien an. Jedenfalls sei es so, dass von der momentan geplanten Streckenführung keine Häuser betroffen seien er setzte sich aber doch für eine „weniger aggressive“ Route ein, weil das so die Atmosphäre im Stadtteil Marina verändern würde. Die Strecke die von den Protestlern vorgeschlagen würde, würde den gesamten Verkehr durch den Rest von La Laguna leiten, und das gehört ja zu Los Llanos, womit der Bürgermeister sicher besser leben könnte, weil da ja keine Wähler von ihm wohnen. Wer argumentiert, dass entlang der Straße nach Puerto Naos (LP 213) auch schon früher der gesamte Verkehr mitten durch La Laguna gegangen sei, lässt aber außer Acht, dass da nun auch noch der Verkehr der ehemaligen LP 2 oben drauf kommen wird.

So, und nun noch ein Nachtrag zu den vorgestellten Büchern aus dem Konkursbuchverlag. Das gab es nämlich Anfragen, wo diese Werke auf der Insel käuflich zu erwerben seien. Darum eine kurze Liste, ohne Anspruch auf Vollständigkeit:

La Sorpresa, Los Llanos, Plaza

Stand von Simone, Rastro jeden Sonntag in Argual

Buchladen Fideo, Calle O´Daly 4, Santa Cruz

Multibazar Anisha, Los Cancajos