Veraltete Interpretation und neuer Strom

Raul Carmacho, oberster Touristenführer von La Palma, hat heute bekanntgegeben, dass ab morgen das Besucherzentrum „Caños de Fuego“ wieder aufmacht, dass wegen unseres Vulkanes seit September geschlossen war. Allerdings war das Besucherzentrum, oder Interpretationszentrum, wie wir es hier nennen, ja nicht mehr wirklich auf dem vulkanisch letzten Stand. Schließlich ging es bis dato hauptsächlich um den San Juan Ausbruch, der ja auch die zugehörige Höhle geschaffen hat, die man dort begehen kann. Nun heißt es, dass man informationstechnisch nachgerüstet habe und auch über einen Raum verfügen würde, der sich mit dem Ausbruch des Namenlosen beschäftigt und bislang auch unveröffentlichtes Material zeigen würde. Desweiteren wurde auch nochmal gesagt, dass man von den Stegen, die außerhalb über die Lava des San Juan führen würde, auch eine prima Sicht auf den Kegel und die Lava des neuen Vulkans hätte, sprich also, dass ein Besuch touristischer Art durchaus angebracht wäre. Vor 3 Jahren waren wir dort mal mit der Familie und der Besuch war wirklich lohnend. Die hatten damals einen recht netten Führer, der einem die verschiedenen Geschichten, bilingual (Spanisch, Englisch) und auch für den Nachwuchs kindgerecht, ziemlich gut erklärt haben. Mittlerweile kostet das aber Eintritt dort hin zu gehen und selbst die Glassteg außerhalb kostet nochmals extra. Preise kann man auf der Seite  www.lapalmacentrosturisticos.com betrachtet werden. Solange wir noch kein neues Zentrum für unseren neuen Vulkan haben, zumindest die Gemeinde El Paso ist da wohl am planen, ist das in Sachen Vulkan auf La Palma wohl die aktuellste Informationsquelle. Die Öffnungszeiten sind Montag und Sonntag jeweils von 10 Uhr bis 15 Uhr, und den Rest der Woche von 10 Uhr bis 18 Uhr.

In Santa Cruz haben derweil die Bohrungen auf dem Parkplatz am Hafen begonnen. Parkplätze dort sind ja bekanntlich Mangelware und man plant dort ein demontierbares Parkhaus. Was auch immer das sein soll? Der Hintergrund ist, dass man dort wohl parken können soll, aber auf der Fläche eben auch Veranstaltungen durchgeführt werden können. Der Haken an der Geschichte ist derzeit, dass man noch gar nicht weiß, ob das überhaupt möglich ist, wie man das plant. Deswegen werden da nun erstmal Probebohrungen durchgeführt um zu schauen ob der Untergrund dort auch hält, was man sich von ihm verspricht. Das Gelände ist ja nicht mehr das neueste und eben auch recht nah am Wasser gebaut und deshalb sind nun die aufwändigen Untersuchungen der unteren Bodenschichten von Nöten. Wenn die Ergebnisse sein sollten, wie man sich diese wünscht, dann soll da bald losgelegt werden. Ein zweistöckiges Parkhaus mit insgesamt 560 öffentlichen Stellplätzen soll entstehen. Die Finanzierung, welche sich auf mehr als 3,5 Millionen Euro beläuft sei jedenfalls bereits in trockenen Tüchern, so meldet El Apuron.

Ebenfalls in Santa Cruz wurde eine Schenkungsurkunde unterzeichnet. Der Stromversorger Endesa übergibt „El Electrón“ mittels Schenkungsurkunde an die die Gemeinde. Zehn Jahre hat man da verhandelt und nun ist es soweit. Letztlich handelt es sich nur um eine 130 Jahre alte Immobilie. Aber El Electrón ist ein gebäude mit Bedeutung. Hierbei handelt es sich nämlich um das erste Wasserkraftwerk der kanarischen Inseln, dass die Straßenlaternen von Santa Cruz bereits im Jahr 1893 mit Strom versorgt hat. Damit ist das eben auch Teil unserer insularen Geschichte. Santa Cruz de La Palma war damit, nach Paris, New York, London, Barcelona und Madrid, die sechste Stadt weltweit, die ihre Straßenbeleuchtung auf Elektrizität umgestellt hat und das ganze auch noch auf erneuerbare, wo wir mit unserem, von der Endesa betriebenen Schwerölkraftwerk, derzeit meilenweit weg sind, aber eben gerne wieder hinwollen. Deshalb plant die Gemeinde in dem Gebäude das sich oberhalb der Stadt befindet und seit 1987 zum Naturpark „Las Nieves“ gehört nun ein kleines Museum einzurichten, das sowohl für die Inselbewohner als auch touristisch interessant sein soll.

Foto: El Apuron