Heute nur eine kleine Geschichte zum Feuerspeienden Unhold. Es wird gebohrt. Involcan hat nämlich heute angefangen die Lava an zu bohren. Man möchte rausbekommen wie so ein Abkühlungsprozess der Lava auf den Kanaren verläuft und anhand der Untersuchungsergebnisse erörtern, ob sich so ein Prozess gegebenenfalls beschleunigen lassen könnte. Wie tief die Löcher sein werden, weiß man nicht, aber die holen wohl tatsächlich den Bohrkern raus und untersuchen das. Für Spanien ist das die erste Untersuchung dieser Art. Und zumindest erhofft man sich eine Modellrechnung, die dabei helfen könnte den Wiederaufbau zeitlich zu kalkulieren.
Nun aber zu den alten Geschichten. Der Covid ist nämlich wieder da und wir sind doch tatsächlich auf Stufe 2 hochgesetzt worden. Mittlerweile verzichtet man hier auf eine Inzidenz und schaut einfach wie es im Krankenhaus ausschaut. Die Intensivstation ist quasi leer, aber die Normalstation hat gerade einige Covidpatienten dazu bekommen. Nur weil eben die Intensivstation nicht belastet ist, sind wir überhaupt noch auf Stufe 2, sonst hätte es gleich eine 3 gehagelt. Allerdings gibt es hier immer noch eine Insel, die schlechter dran ist. Hier ist es Gran Canaria, die auf Alarmstufe 3 gehen. Nun stellt sich natürlich die Frage, ob es jetzt neue Maßnahmen gibt. Zumindest für den Alltag ist das aber nicht der Fall. Die Maskenpflicht besteht in Krankenhäusern, Gesundheitszentren und Apotheken, das gab es aber schon zuvor. Hier hat man sich, auch weil unsere Impfquote eben entsprechen gut ist, auf den Schutz des vulnerablen Teils der Bevölkerung verständigt. Einschränkungen gibt es nun, mit der Hochstufung, bei Besuchen in Alterseinrichtungen und im Krankenhaus. Ansonsten geht alles seinen normalen Gang. Inwiefern man von einer neuen Welle sprechen kann, ist nicht wirklich klar, da fehlt einfach ein realistischer Inzidenzwert. Auch ist die Insel Gomera heute wieder von Stufe 2 auf Stufe 1 heruntergesetzt worden, weil eben weniger Menschen in der Klinik sind. Kanarenweit haben wir pro 100.000 Einwohnern gerade 1,06 Patienten mit Covid auf der Intensivstation.
Dann gibt es ja auch noch die alte Geschichte mit den Strandsiedlungen El Faro und Puntalarga. Die sollen ja weg, so hieß es zumindest immer, alldieweil diese Hütten zum einen ohne jede Genehmigung errichtet wurden, und zum anderen viel zu nahe am Wasser gebaut sind, was dem spanischen Küstenschutzgesetz widerspricht. 2005 gab es den Beschluss die beiden Siedlungen dem Erdboden gleich zu machen, aber da passiert ja dann im Normalfall erstmal gar nichts. Die Menschen, die dort, teilweise dauerhaft, teilweise am Wochenende residieren, haben die Geschichte geflissentlich ignoriert, ein wenig in der Hoffnung, dass da schon nicht der Bagger kommen würde. Letztes Jahr ist dann aber plötzlich doch der Räumungsbefehl in die Strandhütte geflattert und da gerieten dann auch die Nerven der Betroffenen ins flattern. Natürlich hat man sich an die Öffentlichkeit gewandt, argumentiert, dass diese Art von Siedlungen kanarisches Kulturgut seien und von Seiten der lokalen Politik hat man auch verbale Unterstützung erhalten. Der Anwalt der Betroffenen hat dann gegen den Räumungs-bzw. Abrissbefehl Beschwerde eingelegt und da die justizialen Mühlen hier langsam laufen hat man sich Zeit verschafft. Dies wiederum fand der Staatsanwalt in Teneriffa, der hierfür zuständig ist, gar nicht komisch und hat gegen die Beschwerde eine eigene Beschwerde eingereicht. Die staatsanwaltliche Beschwerde wurde aber nun vom obersten kanarischen Gericht abgewiesen, was wiederum bedeutet, dass die anwaltliche Beschwerde Bestand hat, und nun gerichtlich verhandelt werden kann. Solange wird also erstmal nicht abgerissen und man hofft nun vor Gericht wiederum mit der eigenen Beschwerde durch zu kommen um den Weiterbestand der Siedlungen zu sichern. Wem das Wort „Beschwerde“ nun zu oft war und der Zusammenhang nicht klar ist, der möge sich bitte nicht beschweren und die Sache einfach nochmal durchlesen.