Die Cueva de Tendal, in der Gemeinde San Andrés y Sauces ist nicht der Weinkeller in dem der gleichnamige Traubensaft gekeltert und gelagert wird, sondern, wenn es nach uns geht, die wichtigste archäologische Ausgrabungsstätte der Kanaren. Man hat da früher schon gegraben und auch einiges gefunden, die Geschichte dann aber 1980 erstmal eingestellt. Letztes Jahr hat man dann erneut zum Spaten gegriffen, und da einiges gefunden. In verschiedene Abschnitte wurde das eingeteilt und nun hat man sich, nach der Grabungsaktion vom letzten Jahr, einem weiteren Abschnitt gewidmet. Nachdem ein Team aus verschiedenen Bereichen der Archäologie, unter Leitung von IsoCAN-Team (Isolation and Evolution in Oceanic Islands: the human colonisation of the Canary Islands) nun wieder ca. 4 Wochen gegraben hat, ist man nun an die Presse und hat auch die zuständige Politik, zur Ortsbegehung geladen. Was man gefunden hat, wird nicht gesagt, aber, so die Wissenschaft, ist es richtig viel, weit mehr und besser erhalten, als erwartet. Das ganze Material wird nun ins Labor geschleift und amtlich untersucht, um die Geschichte wissenschaftlich und historisch ein zu ordnen. Laut dem Archäologen Jonathan Santana würden die Ausgrabungen „eine echte Revolution“ darstellen, da sie bestätigen, dass „die Ureinwohner länger in El Tendal lebten, als wir dachten, was ein Paradigma bricht, das seit den 1980er Jahren aufrechterhalten wurde“. IsoCAn ist ein Projekt der beiden kanarischen Universitäten aus Las Palmas und La Laguna, das auch vom europäischen Forschungsrat Geld bekommen hat um die Besiedlung der Kanaren zu untersuchen. Und so hat die Ministerin Nona Parera, auch gleich betont, dass man ein längerfristiges Übereinkommen mit den beiden Universitäten getroffen hätte, dass das Projekt weitergehen soll. Ziel sei es nun auch noch eine Dokumentation der Funde und deren Einordnung zu machen, die der Bevölkerung zugutekommen soll.
Dann hat sich auch noch was in Sachen postvulkanischem Wiederaufbauplan getan. Das Regionalministerium für den ökologischen Übergang, den Kampf gegen den Klimawandel und die Raumplanung der Kanarischen Regierung hat das, was gerade wissenschaftlicher Stand der Dinge ist, für alle sichtbar ins Netz hochgeladen. Etliche Karten über die Lava, auch versehen mit wissenschaftlichen Prognosen über z.B. den Abkühlungsprozess oder die Stabilität des Untergrundes seien da, so der zuständige Minister, für jeden, der sich interessiert einsehbar. Man habe, bei der Umsetzung dieser Seite auch die Ergebnisse der Gespräche mit den Betroffenen einfließen lassen. Letztlich ist so eine offene Karte, mit den entsprechenden Informationen sehr gut. Natürlich kann es jetzt sein, dass der ein oder andere in seinen Hoffnungen enttäuscht wird, an der Situation ändert das aber nichts. Man darf gespannt sein, wann sich jemand traut eine Prognose für Puerto Naos und La Bombilla ab zu geben.