Brückenbau

Noch während des Ausbruchs hatten wir hier schon einige tollkühne Ideen, wie man das Straßenproblem lösen könnte. Schließlich hat die Lava ja einen beträchtlichen Teil vom Rest des Tales abgeschnitten. Das hat uns dann, den komplett unnötigen Fähranleger in La Bombilla gebracht, aber man kam sogar mit einer Seilbahn oder einer gigantischen Brücke über die Lava um die Ecke. Dann ging das aber doch recht flott, dass man einfach drüber gegangen ist und die einzige Verbindung die es momentan gibt, ab La Laguna wird ja auch eifrig benutzt, auch wenn das nur Stück für Stück geht und man da noch langsam fahren muss. Morgen so hat die Inselregierung verkündet, will man mit den Arbeiten der solarbetriebenen Laternen zur nächtlichen Ausleuchtung dann endlich fertig sein, obwohl die Piste ja schon seit geraumer Zeit auch nachts befahrbar ist. Da das drüber Bauen ja offensichtlich klappt machen wir hier parallel ja auch weiter und basteln an der Küstenstraße etwas weiter westlich. Hier soll ab Ende April der Verkehr schon fließen, obwohl da natürlich auch nur eine provisorische Öffnung zu erwarten ist. Allerdings wird da nicht alles gleich sein, wie bei der momentanen Piste. Während die damalige Frage war, wie wir bautechnisch über die Lava kommen stellt sich nun die Frage, wie wir über die Stellen zwischen den Zungen kommen. Da liegt, nach palmerischer Lesart nämlich schützenswertes Gebiet. Für die Geologen soll es die Lava sein, die am besten gar nicht angefasst wird für den Palmero im allgemeinen, sind es die Bananenplantagen, die auf der, von der schwarzen Masse verschonten Insel liegen. Wer nun wieder über den Anbau unserer leckeren Krummfrucht schimpft, der darf das natürlich gerne machen. Aber die gesamte Anbaufläche hat natürlich auch ordentlich was an den Vulkan abtreten müssen und die Platano bleibt einfach Teil unserer Insel-DNA. Außerdem sind so saftig grüne Flecken, zwischen den Lavaströmen vielleicht auch ganz nett zu begucken. Deshalb muss nun die schützenswerte Frucht vor der Straße geschont werden und wir bauen eine Brücke nicht über die Lava, sondern über die Banane um von Lavazunge zu Lavazunge zu gelangen. Insgesamt 7 Pfeiler in einer höhe von 10-14 m und auf 246m Länge werden da nun errichtet. Einer der Pfeiler ist bereits in Arbeit und ragt schon aus dem Boden, ansonsten macht man da Stück für Stück. Und wer nun anmerkt, dass Ende April und bislang einer von sieben Trägern, der noch nicht mal fertig ist, nicht unbedingt zusammenpassen, hat gut aufgepasst. Das mit der Brücke benötigt mehr Zeit und man plant für diesen Zeitraum eine Umleitung durch das zu oberbrückende Gebiet um auf die andere Seite zu gelangen. Beim Ausdruck „andere Seite“ zeigt sich übrigens auch, wie der Vulkan unser Selbstverständnis geändert hat. Vor der Lava, ist man in Santa Cruz gewesen, wenn man hier im Tal erzählt hat, dass man auf der anderen Seite war. Nun ist das alles nicht mehr ganz so klar. Die Cumbre, die die Insel von Nord nach Süd teilt hat nun Konkurrenz bekommen und man muss, wenn einer sagt, dass er am Wochenende zum Strand auf der anderen Seite gehen wird, gelegentlich nochmal fragen, ob nun der Charco Verde, oder der Strand der Inselhauptstadt gemeint ist.

Da ist die erste Stütze im Bau Foto: eltime.es