Am 27.1. soll, so meldet das Cabildo Insular, in Form der Rätin für Dienstleistungen, Nieves Rosa Arroyo, das neue Krematorium seinen Dienst aufnehmen. Für den außenstehenden Normalbetrachter mag sowas ja gar nicht so wichtig sein, für die Gesellschaft auf der Insel aber schon. Schließlich hat ja die Lava den einzigen Verbrennungsofen in Las Manchas schwer beschädigt und man hatte hier dann keine Alternative. Dadurch hat sich die letzte Reise der Verstorbenen erheblich verlängert. Vom Sterbebett ging es, meist in Begleitung der Angehörigen, mit dem Schiff nach Teneriffa. Dort erfolgte dann die Einäscherung es ging in der Urne wieder zurück nach La Palma und auf den entsprechenden Friedhof. Der Zeitaufwand war riesig und die Kosten eben auch entsprechend. Schließlich mussten die Angehörigen auf der Nachbarinsel 1-2 Tage untergebracht werden. Hinzu kam der Transport mit dem schwarzen Liegewagen inkl. Personal, das diesen fährt. Den zeitlichen Zusatzaufwand, den man als Angehöriger in so einer Ausnahmesituation bewältigen muss, darf man da auch nicht vernachlässigen. Der politische Druck, dass wir hier möglichst schnell eine neue Maschine zur Verbrennung bekommen war entsprechend hoch, und die Ankündigungen seitens der Verwaltung waren recht mutig. Letztlich wurde die das mobile Gerät nämlich viel später geliefert als ursprünglich zugesagt und dann gab es noch ein Behördenhickhack mit der Installation. Insgesamt waren drei Behörden involviert, und das liegt wahrscheinlich auch daran, dass das Einäschern von Verstorbenen eben nicht an jeder x-beliebigen Stelle passieren kann und es eben entsprechende Vorschriften gibt. Deshalb ist es Nieves Arroyo auch wichtig zu betonen, dass man, trotz der Verzögerungen, die es gab, sich bei der Installation auf dem Friedhof von Breña Baja, wirklich beeilt hätte, ganz „im Bewusstsein der Bedeutung, die er für die Gesellschaft von La Palma darstellt“. Verwaltet wird das Krematorium von der Inselregierung. Den Betrieb gibt man aber an ein Bestattungsunternehmen. Nun erstmal aber nur vorläufig. Auch hier tut die Bürokratie ihr übriges und die Geschichte muss ordnungsgemäß ausgeschrieben werden. Alle Unternehmen der Insel, die eine solche Dienstleistung anbieten, derzeit eben nicht vor Ort, wurden von der Verwaltung angeschrieben und alle haben tatsächlich ihr Interesse bekundet den Betrieb am Ende zu übernehmen. Weil so ein Auswahlverfahren aber länger dauert, plant man derzeit nun eine vorläufige Lizenz, um die Sache zu beschleunigen.