Flächennutzungsplan heißt das Zauberwort. Wir haben einen auf der Insel und der stammt aus dem Jahr 2011. Der ist somit auch gültig, ganz einfach, weil es gar keinen neuen gibt. Da steht so ziemlich alles drin, was hier realisiert werden kann. Wo darf man bauen, wo sein Geschäft eröffnen und wenn ja welches? Und da sind auch die geplanten Straßen drin. Wenn man sich dann die Karte anschaut, dann tauchen da immer noch Dinge auf, die wir bereits verdrängt hatten. Zum einen die Verbindung von Zamorra nach El Remo, und dann noch die Geschichte mit der Ortsumgehung von El Paso. Ursprünglich war das ja als mehrspuriges Teil geplant, dann gabs seitens der Bürger etwas Krawall, nun ist das keine Autobahn mehr, aber immer noch eine große Straße. Wobei man sagen muss, dass der Protest sich ja vor allem an der Streckenführung entzündet hat. So mancher fragte sich ja, warum man da durch „langsam gewachsene Gebiete“ muss und eine gewachsene Infrastruktur zerstören will. Das in El Paso eh immer gejammert wird, dass die Innenstadt bzw., das Innendorf, ausstirbt, weil ja alle nach Los Llanos gehen würden um einzukaufen, kam den Gegnern der Umgehung gerade recht. Wenn man da außen rum fahren kann, dann kommt da doch niemand mehr. Und die Argumentation geht ja schon irgendwie auf. Allerdings muss man da bedenken, dass der größte Teil des Verkehrs generell nur durchgefahren ist, und man eigentlich weiter Richtung Westen wollte. Ob dann die teilweise verstopfte Kreuzung bei HiperDino, zum verweilen einlädt, ist ja auch fraglich. Ich kann das jedenfalls nicht beurteilen. Für die weitere Infrastruktur, die es hier El Paso gibt, wäre das aber sicher ein Schlag. Man fährt dann eben nicht noch kurz beim Fraper oder auch bei 5-Oceanes rein. Aber auch hier gilt, dass man immer zwei Seiten betrachten muss. Für alle, die im Dorf in El Paso leben, wäre eine Reduzierung des Durchgangsverkehrs sicher ein Gewinn. Schaut man sich die Pläne aber an, dann wird der Zeitgewinn nicht wirklich ersichtlich, der da für den Transitverkehr rausspringen soll. Nur die letzten paar Meter im Dorf und damit die große Kreuzung wären nicht mehr da. An allen anderen Stellen läuft der Verkehr ja jetzt schon ganz flüssig. Die Abzweigung, von Osten kommend soll aber viel weiter oben erfolgen. Schon am Schlachthof würde man die momentane LP3 verlassen und dann über Tacande hinten runter kommen. Zurück auf die Straße würde es aber erst unterhalb des Fußballplatzes gehen. Das aber auch nur theoretisch, alldieweil, die Pläne ja noch weitergehen. Dort kreuzt man dann und fährt in Schlangenlinien runter Richtung Celta. Hierbei steht, zumindest für viele Besucher, der hübsche Ausblick von der Tasca Catalina im Weg, die Straße würde exakt an der Terrasse vorbeikommen, was sicher auch für Empörung sorgen würde. Der Grund für die Streckenführung findet sich in einer geplanten Siedlung in Paso Abajo, von der längst niemand mehr geredet hat, die aber kurzer Hand nochmal auf den Tisch kam, weil wir hier ja Wohnfläche benötigen. Mittlerweile kommt da aber unser palmerisches „vor sich hin wurschteln“ dazwischen. Man darf ja, als Vulkanopfer, theoretisch fast überall bauen, und genau das passiert gerade. Die Siedlung scheint also nicht wirklich nötig. Allerdings, sollte das mal gebaut werden, dann ist die Zufahrt über die kleinen Sträßchen wie die Cuesta oder die Calle Taburiente schlicht nicht möglich.
Der ganze Plan stammt aus 2011 und man darf dabei einen ganz spannenden Aspekt nicht außer Acht lassen. Das dort verzeichnete Straßennetz, schließlich sind da auch die alten Trassen verzeichnet, ist zum Teil hinfällig. Der gigantische Kreisverkehr, der da z. B. in Tacande an der Calle Gamez fester Bestandteil der Planung war, ist sowas von unnötig, weil man ja gar nicht mehr weiter nach Süden kommen kann. Auch etwas weiter östlich, werden die Karten, raumplanungstechnisch wieder neu gemischt. Die Errichtung eines Industriegebietes oberhalb von El Paso ist ja nun immer wieder Thema. Steht da dann die Streckenplanung im weg, oder würde dieses Industriegebiet, eine Umsetzung des Straßenbauprojektes vielleicht sogar beschleunigen. Wie man jetzt zu so einer Ortsumgehung steht, dass bleibt jedem selbst überlassen. Ob das, was in dem Flächennutzungsplan drinsteht, so kommt ist aber natürlich fraglich. Nichts ist so alt wie die Zeitung von gestern, außer eben der Plan von vor 12 Jahren. Es gibt ja das Sprichwort, dass man nicht von ungelegten Eiern sprechen soll. Die Eier wurden nun vor Jahren gelegt und von uns hat schlichtweg gar niemand mehr in das Nest geschaut. Inwiefern die Eier jetzt, durch den Vulkan angefangen haben zu stinken, muss man nun abwarten. Es kann sein, dass nun jemand auf die Idee kommt, die Dinger jetzt zügig zu essen, und das sorgt natürlich nun für Unruhe. Vielleicht sind die Eier aber auch so schlecht geworden, dass man in den nächsten Jahren, einfach einen neuen Flächennutzungsplan ins Legenest packt, ganz einfach deswegen, weil wir das, wegen dem Vulkan sowieso machen müssen. Dass da aber jetzt ein Damoklesschwert am seidenen Faden über den Köpfen derer hängt, die von der neuen Trassenführung betroffen wären, kann man nicht wirklich behaupten. Vielleicht ist die Aufhängung sogar stabiler geworden.