Machtübergabe, Wal und Bootfahren

Heute ist auf der ganzen Insel Tag der Machtübergabe. Also in den Rathäusern, werden die neuen / alten Bürgermeister und Stadträte ins Amt gesetzt. Hier gibt es so einen Stock, bzw. Zepter den der Oberboss einer Gemeinde innehat und heute wurde der dann rituell übergeben. In Los Llanos war die gesamte Presse anwesend, um zu fotografieren, wie Noelia, das Zepter an Javier Llamas übergibt. Die Geschichte in Los Llanos ist auch irgendwie noch nicht ganz vom Tisch. Momentan stellt die Coalicion Canaria den neuen Bürgermeister, aber das läuft gerade nur mit einer Minderheitsregierung. Sollte die PSOE auf die Idee kommen, am Ende doch noch Noelia (PP) zu unterstützen, dann wird die vielleicht ganz schnell wieder Bürgermeisterin. Momentan, so kurz vor der großen Wahl wird das erstmal nichts, da sind die Fronten verhärtet. In El Paso hat der Sergio seinen Meisterstab an Angeles weitergereicht. Das bleibt ja in der Familie. Vorgestern habe ich Sergio noch in der Bar von Emilio getroffen und Ihn zum Ablauf gefragt. Von heute an sei er plötzlich einfacher Bürger, weil er noch nicht Inselpräsident sei. Das dauert noch einige Tage und wer ihm krumm kommen wolle, der hätte nun die beste Gelegenheit. Ich habe mich für die Info bedankt, man weiß ja schließlich nie…

Zum toten Pottwal von Nogales gibt es auch etwas Neues. Den haben ja die Biologen zerpflückt um festzustellen, woran das Tier verendet sein mag. Spekuliert wurde ja darüber, inwiefern die Militärmanöver da etwas mit zu tun haben könnte. Die Veterinäre der Universität von Las Palmas de Gran Canaria haben aber nun gesagt, dass es sich schlichtweg um Verstopfung gehandelt haben soll. Darmverschluß im Pottwaldarm hat das Tier kurz vor der Strandung wohl zur Strecke gebracht. Und, da das Tier, mit seinen 13 Metern wohl auch entsprechend untergewichtig war, gehen die Forscher davon aus, dass e, eben wegen der Verstopfung, über einen längeren Zeitraum keine Nahrung mehr zu sich genommen hat. Spannend ist aber, was die Verstopfung verursacht hat. Ein Brocken Ambra, mit sechzig Zentimeter Durchmesser und etwa 9 Kilogramm Gewicht war der Grund. Bei Ambra handelt es sich um ein graues Wachsartiges Sekret, dass im Verdauungstrakt von Pottwalen entstehen kann. Allerdings, so meinten die von der Universität von Las Palmas, etwa nur bei 1% der Tiere. Ganz selten schaffen es die Wale dann nicht, den Klumpen auszuscheiden. Das Ambra ist aber ein ganz wertvolles Zeug. Früher wurde es zu Herstellung von Parfümen verwendet. Heute auch noch, aber nur bei den nobelsten Duftwässerchen. Der Rest bekommt ein synthetisches Ersatzpräparat. Schließlich ist Ambra ja auch nicht mehr so einfach zu bekommen. Den Pottwal harpunieren ist ja nicht mehr und deshalb ist man da auf Fundstücke, der Wal scheidet es aus, und es wird angespült, angewiesen. Alternativ werden aber auch Ambrabrocken aus gestrandeten Walen verwendet. Und deshalb hat man den Klotz nun gleich mal ins Labor geschickt, um den Wert zu analysieren. Laut Wikipedia liegt das Kilo bei bis zu 80.000€, was eine knappe Dreiviertelmillion bei unserem Wal ausmachen würde.

Und nun gibt es noch eine neue touristische Attraktion. Allerdings hängt die Info, die da über die Pressemitteilung von ADER, der Vereinigung für ländliche Entwicklung von La Palma, an die Zeitungen raus ging ein wenig. Die Frage nach dem „wo?“ in Zusammenhang mit einer touristischen Attraktion, ist ja schließlich nicht ganz unerheblich. Die Presse druckt das dann so ab und fragt nicht nach. Das zugelieferte Bild lässt auf Tazacorte schließen, aber man weiß es ja nicht.  Nun aber zu Inhalt, der dem ein oder anderen touristischen Ausflugsboot gar nicht gefallen könnte. Drei Fischer der Insel haben nämlich die Lizenz erhalten, gegen eine Gebühr Touristen auf den Atlantik zu schippern, damit diese den typischen Arbeitstag eines kanarischen Fischers kennenlernen können. Dafür wurden Boote etwas umgebaut und zumindest zwei von drei haben auch etwas Geld dafür bekommen. Namentlich handelt es sich um Bruno Robert Martín Martín mit dem Boot „Nuevo Pérez“, Hipólito Rodríguez Lorenzo mit dem Boot „José El Tuno“ und Razziel Ramírez Saavedra mit dem Boot „Irimar del Carmen“. Wenn man nun also wüsste, wo sich der Heimathafen der drei Boote befindet, dann wäre man schon einen Schritt weiter. Und natürlich wäre es auch ganz spannend zu wissen, wie den so ein Ablauf 8ist. Was kostet das? Darf oder Muss ich sogar mithelfen? Wie lange geht das? Ich halte das für eine prima Idee und tatsächlich für eine gelungene touristische Attraktion. Nur sollte man, wenn man sowas verkaufen will, auch mal mitteilen, was das Produkt kostet und vor allem, wo man das Produkt finden kann.