PEINPAL, also die Krisengruppe zur Bewältigung der direkten postvulkanischen Auswirkungen, hat sich zum 67. Mal getroffen. Zu letzten Mal war Mariano Zapata da Vorsitzender, und was er im Bezug auf Puerto Naos und La Bombilla zu vermelden hat, ist nicht wirklich feierlich. Alles wartet sehnlichst, dass es da wieder aufgeht. Da sind Geschäfte und das Hotel bringt uns Touristen, oder zumindest über die pauschal verkauften Plätze, zusätzliche Flugverbindungen, und das Wichtigste ist, da wohnen Menschen, zumindest im vorvulkanischen Zeitalter, und einige von denen sind tatsächlich noch in Hotels untergebracht. Damit da unten an der Küste was vorwärts gehen kann, brauchen wir zumindest eine Tendenz, was das Vorkommen an CO2 angeht. Und Zapata, der scheidende Inselpräsident, hat nun bei der Pressekonferenz verkündet, dass es eine Tendenz, die aber eben in die falsche Richtung gehen würde. Letztlich sei es so, dass der durchschnittliche CO2-Gehalt in der Außen- und Innenluft, eben nicht zurückgehen würde, sondern steigen würde. In der Deutlichkeit, hat der das bislang nicht verkündet, aber abgewählt ist nun mal abgewählt da braucht man im Nachgang auch nichts mehr schönreden. Vor allem, weil ja von verschwörerischer Seite immer dahingehend gefeuert wurde, dass der Herr Inselpräsident ein eigenes wirtschaftliches Interesse am Niedergang von Puerto Naos haben würde, weil seine Familie weiter südlich in Küstennähe Land hätte, welches durch einen neuen Tourismus-/ Badeort finanziell aufgewertet werden würde. Natürlich hat der Zapata da auch nichts zu gesagt, wie er sich die Zukunft von Puerto Naos nun vorstellen würde, aber das geht ihn zumindest politisch gerade auch nichts mehr an. Die Entscheidung, wie man damit umgeht, die hat nun der Sergio am Wickel, und dies, dank absoluter Mehrheit, auch in kompletter Verantwortung. Die vier Jahre, die seine Präsidentschaft mindestens dauern wird, kann man das sicher nicht rauszögern. Jede Entscheidung wird aber sicherlich unpopulär sein. Da geht es dann um Entschädigungen und Enteignungen und so weiter. Und dann benötigt man auch noch ein Töpfchen, aus dem so etwas finanziert wird. Das wird sicher kein Spaß und eine undankbare Aufgabe da der Chefentscheider zu sein. Hilfreich bei der Finanzierung ist sicherlich, dass von Rathaus von Los Llanos, über die Inselregierung bis zur kanarischen Regierung, alles in der Hand der Coalicion Canaria liegt. Wobei man da natürlich immer abwarten muss, wie das bleibt. Schließlich entscheidet in einer Demokratie ja die parlamentarische Mehrheit und hier sind wechselnde Koalition gar nicht so unüblich. Und lustig ist das nun schon zu sehen, wie diejenigen, die zwar stärkste Kraft sind, jetzt jammern, dass die bisherige Opposition Sie mittels Regierungsbündnis, aus dem Amt holt, wobei man zuletzt ja dasselbe gemacht hat. Und je nach Ebene schreit der Politiker oder Anhänger nun was von Demokratiemangel und drohendem Volkszorn, obwohl die eigene Partei, auf anderer Eben, das gleiche macht.
Dann werden gerade noch Unterschriften gesammelt. 15.000 Stück benötigt die Gesetzesinitiative „Volcanes de Canarias“ bis zum 19.August, um es in das Kanarische Parlament zu schaffen. Wohlgemerkt bastelt man sich da kein Gesetz. Die 15.000 Unterzeichner sind nötig, dass ein solches Gesetz überhaupt im Parlament diskutiert wird. Der Ausgang ist da noch völlig ungewiss, und wenn man dann noch überlegt, dass im Prinzip ja jede Fraktion eine solche Gesetzesinitiative, ganz ohne Unterschriften, anschieben könnte, aber eben bislang nicht getan hat, dann steht das auf wackeligen Füßen. Allerdings, baut das, wenn es aus der Bevölkerung kommt, auch einen gewissen Druck auf die Politiker auf. Inhaltlich geht es um ein eigenes kanarisches Vulkangesetz. Zwar gab es ja bislang massig Hilfen für die Betroffenen, aber gar keinen Rechtsanspruch. Man ist also auf den guten Willen der Politik angewiesen, wenn es darum geht, dass da Kohle fließt, was nun geändert werden soll. Ein anderer Aspekt ist, dass man in Spanien kein Land versichern kann, weil das ja im Prinzip nicht verloren geht. Die Macher hinter der Initiative sehen das aber ganz anders, weil der Vulkan ja sehr wohl Land vernichtet hat. Also wird gefordert, dass man in Zukunft auch Ländereien und nicht nur Gebäude versichern kann.