Also irgendwann, aber zumindest mit neuem Datum und Spitzenreiter

Lange hat man nichts mehr von der Wiederherstellung der LP2 gesprochen. Also der Teil, der der Lava anheimgefallen ist. Der Rest der Wiederherstellung der Straße vom Tal nach Fuencaliente geht ja jetzt schon um die 15 Jahre, und eine Wanderbaustelle jagt die nächste.  Aber wir hatten hier im Frühling Wahlen und die damalige Opposition hat versprochen, dass die Arbeiten am Abschnitt zwischen El Paso und Las Manchas, im Falle der entsprechenden Stimmabgabe, noch im Herbst beginnen soll. Damals hat man rumgestänkert, dass der damalig zuständige für Straßenbau, Borjas Perdomo, nur nicht wollen würde, und dass die Argumentation, die dieser angebracht habe, dass die Geologen von dem Vorhaben abgeraten hätten, nur vorgeschoben sei. Warum der Borja so gemein sein sollte, dass er nicht wollte, dass die Vulkangebeutelten wieder nach Las Manchas kommen, dass konnte man nicht sagen, ähnlich wie man den Vorwurf der ausbleibenden Eröffnung von Puerto Naos nicht begründet wurde. Aber das ist im Wahlkampf auch nicht wichtig. Auf die Stimmung kommt es an, und man hat s9ich dann, von der Oppositionsbank aus, in die absolute Mehrheit des Inselparlaments katapultiert. Die Bauarbeiten an der LP2 haben indes noch nicht begonnen und der gescholtene Borjas hat deshalb nun mal eine Anfrage im Parlament gestellt, was denn nun aus dem Wahlversprechen geworden sei. Sergio Rodriguez hat dann auch gleich reagiert und sämtliche Schuld von sich gewiesen. Um die Geschichte nämlich angehen zu können, sei eine Vereinbarung mit der kanarischen Regierung unabdingbar. Erst wenn diese zugestehen würde, dass die Insel das als Notfallmaßnahme benötigen würde, dann könne man loslegen, so der Inselpräsident. Dass seine Partei aber auf allen Ebenen das Zepter in der Hand hält, also die Kanarische Regierung, die und die Rathäuser der beiden Gemeinden, die vom Straßenbau betroffen sind, das sagt der Sergio nicht. Dass es diese Vereinbarung benötigen würde, dass wissen wir aber schon seit der Wahl, nur ist da halt nichts passiert. Nun aber soll dieses Dokument in den nächsten 2 Wochen unterzeichnet werden. Und dann, so der Inselpräsident weiter, werde in 1,5 oder in 2 Monaten tatsächlich der Bagger anfangen die verschüttete Verbindung neu zu machen. Vielleicht, so räumte Sergio ein, würde er sich aber auch irren und der Baubeginn würde sich nach hinten verschieben. Spannend bei den ganzen Ankündigungen wäre tatsächlich aber mal ein geologisches Gutachten, ob die Überbauung der Lava dort oben wirklich möglich und auch sinnvoll sei. Das letzte was man hörte, das war aber nicht offiziell bestellt, war dass es doch arge Bedenken geben würde, alldieweil die Abkühlphase dort oben noch in vollem Gange sei und die Lava sich an der Stelle absenken könnte. Allerdings muss man da eben auch einen kleinen Einwand bringen. Wichtig wäre es momentan vor allem, dass man wieder einfacher nach Las Manchas kommt, sprich die Verbindung muss her. Wenn es dann tatsächlich zu Absenkungen kommen sollte, dann kann man das ja auch im Nachhinein wieder aufschütten. Uns hier wäre da eine Baustelle herzlich egal, schließlich leben wir mit einer LP2, die sich im Bau befindet, seit vielen Jahren.

Hier in El Paso muss man seit gestern aufpassen, dass das Dorf nicht endgültig dem Größenwahn verfällt. Mit dem Sieg von Atletico Paso gestern in Badajoz ist man nun tatsächlich Tabellenführer in der 4. Spanischen Liga. Zwar nur mit einem Punkt vor Talavera, und die nächsten beiden Partien sind gegen die direkte Konkurrenz, aber die Träumerei der Anhänger hier kennt so langsam kein Halten mehr. Bei der ganzen Geschichte ist es nämlich wichtig zu schauen, wo man herkommt. Und wenn man dann bedenkt, dass man bis 2019 noch Inselliga, also allerunterste Spielklasse gekickt hat, dann ist das schon erstaunlich. Und wer nun meckert, dass das ganze Unterfangen ja nur gekauft sei, der hat sicher recht, wobei der Etat in der momentanen Liga eher im unteren Bereich zu finden ist. Dass man nun tatsächlich Tabellenführer ist und vom Aufstieg in die dritte Liga träumt, ist ein kleines Wunder. Die momentane Ligazugehörigkeit wiederum war geplant und wurde auch mittels Geldgeber so einkalkuliert. Und natürlich ist es auch nicht leicht die Professionalisierung anzuschauen. Mittlerweile läuft der Laden vor Schönwetterfans über und wenn man früher noch mit den Spielern nach der Partie in der Kantine ein Bier getrunken hat, kennen einen die Angestellten des Clubs heute nicht mehr, weil der Bezug zum Dorf eben verloren gegangen ist. Man darf auch nicht vergessen, dass die Geschichte auch nur läuft, weil da weiter Geld fließt. Bei ausbleibendem sportlichem Erfolg könnte es aber auch sein, dass da mal ganz fix jemand den Geldhahn abdreht, und dann ist man vielleicht ganz schnell wieder in der alten tristen Realität angekommen.