Einladung ist raus!

Das ist eine große Ehre für den Papst, aber wir machen das gerne für den Mann. Wir laden ihn ein, und das sogar schriftlich. Nach Santa Cruz soll er kommen. Nicht irgendwer hat da eingeladen, sondern der Bürgermeister der Inselhauptstadt, Asier Antona persönlich, hat sich dazu bewegen lassen, den Papa Franciscus, einzuladen. Dass der Papa Franciscus heißt, ist wichtig. Nur Papa können wir nicht sagen, weil wir den sonst mit der Knollenfrucht verwechseln würden, und das wäre etwas despektierlich. Schlimmer noch wäre die Sache mit den „Papas Locas“, was dabei rauskommt können Sie gerne selber mal versuchen, aber einige unbedarfte Wirte haben das, zwecks Eindeutschung der Speisekarte, schon mal durch den Google-Übersetzer laufen lassen. Bei dem Rumgealber jetzt sei aber gesagt, dass der Bürgermeister von Santa Cruz das durchaus ernst meint. Er hat nämlich rausgefunden, dass der katholische Oberboss, in der zweiten Jahreshälfte 2024 nach Argentinien reisen will. Heimaturlaub ist das Zauberwort. Und wenn man nun von Rom Richtung Buenos Aires fliegt, dann kommt man so ungefähr hier über die Inseln. Deswegen könnte der gute Mann dann doch einfach eine Zwischenlandung einlegen, meint der Herr Antona, falls es ihm denn keine Umstände macht. Er und der Rest der Gemeinde, ja sogar der Insel, würden sich freuen. Er könnte ja dann auch mal auf der Westseite vorbeischauen, schließlich ist da ja der Vulkan und vielleicht interessiert ihn das ja auch. Umgekehrt seien ja schließlich auch schon Leute von dort, im November 2022 in Rom gewesen. Sogar mit einer Delegation hat man da vorbeigeschaut und ihm vom Ausbruch berichtet. Verdammt nochmal, da ist das doch nicht zu viel verlangt, wenn sich seine Heiligkeit dazu herablässt, hier mal zum Gegenbesuch anzutreten. Wenn die Vulkanopfer nicht genügen, dann können wir immer noch die Mannschaft von CD Mensajero aus Santa Cruz ins Feld führen. Die haben den Mann auch besucht zum hundertsten Jubiläum (vom Verein, nicht vom Papst) und ihm sogar ein Trikot geschenkt. Da waren die von Mensajero cleverer als die von Tenisca. Die haben ein wenig später auch hundertstes Vereinsjubiläum gehabt. Aber man hat da dem übergriffigen spanischen Verbandspräsidenten Luis Rubiales ein Trikot geschenkt. Wobei man sagen muss, dass der Mann zwar mittlerweile sozial verbrannt ist, und das auch zurecht, aber er hat sein Hemdchen wenigsten persönlich vor Ort abgeholt während wir immer noch auf den Besuch des Papstes warten. Aber jetzt, wo er eine schriftliche Vorladung erhalten hat, reagiert er ja vielleicht mal. Mein erster Gedanke bei der Nachricht war, dass man ihn doch zu Los Indianos einladen könnte. Die Vorstellung, dass er im Papamobil hier durch die Menge fährt, und das noch in der passenden Kleidung, ist nämlich wirklich verlockend. Die Reaktionen, die der Bericht, der heute Mittag bei El Apuron veröffentlicht wurde, sind auch größtenteils amüsant. Andere hatten die Idee mit Indianos natürlich auch, aber man witzelt auch rum, dass die Einladung eingeschlagen hätte, wie eine Bombe. Im Vatikan würde derzeit über nichts anderes mehr geredet werden.

Papa Franciscus zeigte sich sichtlich erfreut, als er von der Einladung hörte