Der Tscheche kommt nun auch und Februar ist nicht Januar

Man hat uns was versprochen im letzten Jahr. Nämlich dass man hier den Spritpreis subventionieren wird. Hier will meinen auf den grünen Inseln, also El Hierro, La Gomera und La Palma. Hier ist das Gebräu nämlich erheblich teurer als auf den anderen Inseln, und deshalb war das ein lange versprochenes Wahlgeschenk, dass uns die Coalición Canaria gemacht hat. Da unterscheidet sich der Canario nämlich nicht sonderlich vom Rest der Welt, beim Spritpreis bekommt man sie alle, und da war unsere Kartoffelkriese ein Treppenwitz dagegen. Ganze 20 Cent sollte es geben, und das pro Liter. Natürlich konnte man als wirtschaftsfreundliche Partei nicht ein Machtwort sprechen, und Shell und Disa haben uns seit vielen Jahren erklärt, dass 40 Cent Preisunterschied zu Teneriffa ausschließlich auf die Transportkosten zurück zu führen seien. Niemals, aber wirklich gar nicht, hätte man da sein Monopol ausgenutzt. Momentan, nachdem Plenoil, die Billigheimertankstelle in Mirca, ihre Pforten eröffnet hat, gehen die Preise auf der Ostseite rasant nach unten. Unzählige Tankstellenbetreiber aus Santa Cruz und Umgebung nagen mittlerweile am Hungertuch möchte man meinen, weil man auf die Konkurrenz reagiert hat. Jetzt naht aber Hilfe, schließlich sollen ja die Subventionen kommen, und ernsthaft glaubt hier niemand, dass davon die Verbraucher am Ende komplett profitieren werden. Versprochen wurde uns das schon für Januar, da ist dann aber noch nichts passiert, weil da noch Papiere des Finanzministeriums gefehlt haben. Auf Nachfrage hat man das nun erklärt und hofft auf Februar. Der Herr Disa freut sich also genauso wie Frau Shell, dass man nun nicht mehr auf die Konkurrenz von Plenoil reagieren muss. Schließlich kompensiert nun die Allgemeinheit 20 Cent Preisnachlass, oder eben weniger. Das wir am Ende den Bumms, wenn nicht über die Zapfsäule, dann eben über Steuern, dennoch bezahlen, vergessen wir dabei gerne. Beim Billigsprit geht jeder mit.

In Madrid ist gerade Touristenmesse. FITUR nennt sich die Veranstaltung und ist die größte ihrer Art für Spanien und in Spanien. In den Sozialen Medien geistert gerade der Witz umher, dass Wisse4nschaftler der Universität La Laguna festgestellt hätten, dass sich die Inseln, mit Beginn der Veranstaltung um 20 cm gehoben hätten. Grund hierfür sei, dass sich derzeit so wenige, in der Selbstwahrnehmung gewichtige Lokalpolitiler auf dem Archipel befinden würden. Die sind nämlich alle nach Madrid gereist um ihren Ort, ihre Insel oder die Kanaren als solche zu bewerben, oder zumindest medienwirksam in die Kamera zu lächeln. Ob da nun wirklich ein Tourist mehr kommt, nur weil der Bürgermeister irgendeiner kleinen kanarischen Hinterwaldgemeinde in die Kamera lächelt, das ist eher zu bezweifeln. Trotzdem wird die schiere Präsenz dort, als großer Erfolg auf dem Tourismussektor gewertet und die Zeitungen drucken auch brav die ganzen Fotos ab. Ganz unabhängig davon, schließlich geht es dabei ja nicht um spanische Gäste, bekommen wir von Juni bis Oktober tatsächlich Besuch aus der tschechischen Republik. Aus Prag fliegt nämlich SMARTWINGS zu uns. Nicht ganz regelmäßig und wöchentlich, aber immerhin. Das gab es schonmal, vor etwas mehr als 20 Jahren, aber damals konnte nicht jeder mitfliegen. Und wer sich nun Hoffnungen macht im Sommer nach Prag zu fliegen und um die Burg zu betrachten oder Pilsner zu verkosten, der schaut auch diesmal in die Röhre. Man kann das nämlich gar nicht buchen. Der Flieger hängt am tschechischen Pauschalanbieter Čedok. Nur fliegen ist nicht, das wird gar nicht angeboten. Aber man kann nach Los Cancajos oder auch ins Princess.