Und es brennt doch und wo stehen eigentlich unsere Betten

Gestern war es dann tatsächlich soweit. Zwar sind Waldbrandwarnungen für Januar bei uns unüblich, aber die Verantwortlichen scheinen das durchaus ernst gemeint zu haben, dass wir Obacht geben sollten. Wie gesagt, das war das erste Mal im Januar, dass die Regionalregierung so eine Warnung rausgegeben hat. Und die lagen gar nicht mal so falsch. In Garafia, genauer gesagt in der Gegend Don Pedro, hat es doch tatsächlich im Gehölz gebrannt. Gegen 21 Uhr ist dort ein Feuer ausgebrochen und gegen Mitternacht hatte man es dann, auch unter Mithilfe der Löscheinheiten aus La Laguna, unter Kontrolle gebracht, so berichtet die Zeitung „La Palma Ahora“ heute. Die Sache scheint glimpflich ausgegangen zu sein, aber laut kanarischer Regierung ist das Thema nicht durch. Die Luftfeuchtigkeit ist unter 30%, es ist ungewöhnlich warm für Januar und windig ist es auch noch. Spitzengeschwindigkeiten von 90Km/h seien drin, so sagt man, und wir können gerade eher froh sein, dass dem hier nicht so war, ansonsten wäre das Feuerchen in Garafia anders, bzw. noch gar nicht ausgegangen.

Die Reisenden unterzubringen ist gerade echt schwer. Man könnte meinen, dass die Geschichte in Sachen Tourismus gerade bombig läuft. Aber es gibt natürlich immer eine Aber dabei. Wir haben schlichtweg weniger Betten gerade, was ganz einfach bedeutet, dass es ein wenig enger wird. Puerto Naos fehlt und vor allem Todoque fehlt. Da hatte es unzählige Unterkünfte und der Ort war, beim gemeinen Mitteleuropäer durchaus beliebt. Dass der Rest nun eher ausgebucht ist, ist klar, und dann stehen wir auch noch kurz vor den Indianern, da ist dann nochmal Hochsaison in der Hochsaison, weil die ganzen Besucher von den anderen Inseln hier eintrudeln, was sich sogar auf dem Mietwagenmarkt bemerkbar macht. Für den Indianertag hat nicht mal mehr CICAR ein Auto übrig. Im Sommer dann wird die Lage aber entsprechend entspannter. Hier kommen dann die Spanier vom Festland, wobei es vergangenes Jahr schon deutlich weniger waren, als im Jahr 2021. Die Vulkankiebitzer hatten zum Teil ihre Neugierde befriedigt, und manch ein Appartementvermieter ist von seinen hohen Preisvorstellungen wieder runtergekommen, zudem die Verbindungen nach Mitteleuropa schlecht wie selten zuvor waren. Dieses Jahr geht zumindest mehr von dort, die Frankfurtconection ist zumindest zurück. Was nun vom Festland kommen wird bleibt erstmal ab zu warten. Was wir aber wissen ist, dass die Hotelauslastung, mit dem was wir haben, im Sommer weiterhin nicht gut sein wird. Wir sind keine Hotelinsel und, auch wenn uns einige das so verkaufen wollen, wir werden es wohl auch niemals sein. Dennoch ist es so, dass in Sachen Tourismus vor allem die Hotelverbände die großen Reden schwingen und den politischen Einfluß haben. Dabei sind die Zahlen der Verhältnisse von Hotelbetten und Hotelappartements, zu Ferienhäusern bzw. Wohnungen recht eindeutig. Das hat zumindest das „Observatorio Turistico de Canarias“ veröffentlicht. Von den offiziellen 10.913 Betten auf La Palma sind nämlich nur 3.242 im Hotel und weiter 1.697 in Appartementanlagen. Dagegen kommen aber 5.974 Betten in sogenannten „Viviendas Turisticas“, also Landhäuser und Ferienappartements. Der Trend geht auf allen Kanaren in die Richtung. Im Prinzip sind wir hier also in einer Vorreiterrolle, und träumen parallel von Hotels, wie sie die anderen haben. Aber speziell auf den großen Inseln wird das gar nicht mal so gerne gesehen. Vor allem in den Ballungszentren, wie Las Palmas oder auch La Laguna auf Teneriffa werden die Ferienwohnungen zusehends zum Problem. Nicht nur, dass man dort für die Studenten Wohnraum benötigt. Die coolen Studentenstädte sorgen gleichzeitig für eine höhere Nachfrage bei Booking und Konsorten in Sachen Wochenendunterkunft. Mittlerweile werden da Preise aufgerufen, dass der Besitzer mit einer Woche Portalvermietung das gleiche raushat, wir einen Monat fest. Ob wir hier auch schon ein Problem haben, ist nicht ganz klar. Auf 100 Einwohner kommen auf La Palma 7 Betten in Ferienhäusern. Ganz vorne in der Statistik taucht Tijarafe auf. Hier sind es ganze 20 Betten. Allerdings ist dort oben die Nachfrage nach freiem Wohnraum geringer als im Aridanetal und deshalb hat man da auch nicht wirklich ein Problem.