Die Maske ist wieder weg und es regnet nicht

Wir hatten ja nochmals Maskenpflicht in Spanien und auch auf den Kanaren. Das aber nur in den Gesundheitszentren. Also da, wo man auf vulnerable Gestalten und auf die Infektiösen trifft. So gesehen ist das vielleicht ganz clever sich da was vor den Mund zu hängen. Es geht da ja nicht nur um den Covid, sondern um allerlei Bazillen und Viren, die im Winter ihr Unwesen treiben. Jedenfalls gingen, vor allem bei Covid und Grippe die Fallzahlen hoch und deshalb hat man hier in den Gesundheitszentren eine Maskenpflicht verordnet gehabt. Nach wenigen Wochen ist die aber schon wieder weg, weil der Krankenstand zurückgegangen ist. Ab heute ist es nun auf den Kanaren nicht mehr verpflichtend, wird aber freilich nach wie vor nicht ungern gesehen.

Was gerade ein wenig Sorge bereitet, ist das Wetter. Es ist zu warm. Das ist tatsächlich der Fall. Ganz subjektiv haben wir diesen Winter zuhause erst zweimal den Ofen angemacht, und wir wissen gar nicht wohin mit dem Brennholz. Wahrscheinlich wird in den nächsten Monaten bei uns zuhause recht häufig gegrillt werden, aber das ist nun nicht so wichtig. Die Geschichte sind nicht unbedingt die reinen Temperaturen, sondern tatsächlich auch die gefühlten. Was auf La Palma in die morschen Knochen geht, ist die Feuchtigkeit. Gefühlt hat man dann immer einige Grad weniger in der Bude, als das Thermometer anzeigt. Diese Feuchtigkeit will im Normalfall dann rausgeheizt werden. Jetzt ist es aber gerade nicht nur warm auf den Kanaren, sondern auch noch extrem trocken. Calima statt Regen. Natürlich freuen sich darüber die Urlauber. Wer will schon im Regen wandern gehen oder auf der Plaza hocken und Kaffee trinken? Wir, die wir das ganze Jahr hier wohnen, machen uns da aber eher Sorgen. Wasserschuld ist das Zauberwort. Es regnet nicht, und das sorgt dafür, dass die Staubecken, wo wir das kostbare Nass für den Sommer sammeln, sich nicht füllen. Schlimmer noch, die Landwirte zapfen gerade sogar Wasser ab, weil es zu warm und zu trocken ist. Die Wasserbecken leeren sich also gerade und im Normalfall müssten sie sich aber momentan füllen. Wir sehen da also Probleme auf uns zukommen. Vielleicht hilft das ja, wenn es uns mal ein Jahr richtig heftig erwischt, dass die Verantwortlichen dahinter steigen, dass solche Flausen wie Golfplätze nicht wirklich sinnvoll sind. Aber das wird schon eher doof, wenn mehr gegossen werden muss. Dann steigen die Produktionskosten in der Landwirtschaft gleich zweimal. Zum einen muss man mehr Liter hinschütten und zum andern steigt der Preis pro Liter. Und mit Landwirten legt man sich nicht an. Auch hier können die böse werden. Zwar kommen die nicht mit Traktoren, aber mit Toyota Hilux und Bananenlastern. Wenn die also dann irgendwann vor dem Cabildo aufschlagen, dann fließen statt Wasser eben finanzielle Hilfen. Die Lobby hier ist riesig, auch weil, gefühlt jeder zweite, noch irgendwo im Nebenerwerb Bananen oder Avocados hat. Aber soweit sind wir noch gar nicht. Trotzdem ermahnt man uns, sparsam mit dem Wasser umzugehen. Wir kennen das aus dem Sommer, dass die Gemeinden nicht nur mahnen, sondern auch selbst konkrete Maßnahmen ergreifen, um den kommunalen Verbrauch zu senken. In Barlovento ist das nun sogar schon im Februar der Fall. Die Gemeinde dreht ganz konkret die öffentlichen Duschen in La Fajana ab und der Zugang zu Wasser im Erholungsgebiet La Laguna wird reguliert. Da gibt es weniger Druck auf den Leitungen in den Grillhütten und die Duschen haben auch nur noch stundenweise Wasser. Außerdem will man so ziemlich alles auf Dichtheit überprüfen. Vor allem was die Bewässerung der öffentlichen Gärten und der Sportanlagen angeht und es ist von einer Aktualisierung der Verordnung des Wasserpreises die Rede, was bedeutet, dass der Preis nach oben aktualisiert werden soll. Für die Landwirte wird es auch nicht einfach. Es gibt alle 15 Tage Wasser und man darf keine zu dicken Rohre haben, damit da nicht zu viel auf einmal durchgeht. Auch die Wasserspeicherung zur privaten Nutzung wird in Teilen reguliert. Wir reden hier von der im Normalfall feuchtesten und regenreichsten Gemeinde der Insel und das zur im Normalfall regenreichsten Jahreszeit.