Radio, „Impfskandal“ und der englische Mutant

Die Geschichte mit den Impfungen unserer drei sozialistischen Sozialpolitikerinnen geht weiter. Die Internetzeitung „ElTime“ politisch eher der Coalitión Canarias zugeordnet, gibt keine Ruhe und ballert munter weiter. Mittlerweile hat sich der Arzt, der die Impfungen im Hospital de los Dolores durchgeführt hat, zu Wort gemeldet und nimmt Wind aus den Segeln. Die Impfung der Inselrätin Susana Machín sei seiner Ansicht nach richtig und notwendig gewesen. Da die gute Frau ihren Arbeitsplatz in der Seniorenresidenz habe, würde sie auch den Gesundheitsauflagen der Einrichtung unterliegen. Deswegen wurde Sie in der Vergangenheit auch regelmäßigen Tests unterzogen, genau so wie jeder Mitarbeiter der Einrichtung. Für den Arzt sei damit klar gewesen, dass sie dann auch wie alle anderen Mitarbeiter der Einrichtung geimpft wurde.

Auch aus Puntagorda ist zu hören, das Mercedes Candelaria, die dortige Stadträtin für Soziales, auf Geheiß der der Leitung der dortigen Seniorenresidenz mit auf der Liste stand, da sie stehts am Freitag Nachmittag dort in der Betreuung mit tätig ist.

Die Politikerinnen wurden also aufgrund ihrer Tätigkeit geimpft und haben, nach Aussage der zuständigen Behörden und Einrichtungen, keine „Vorzugsbehandlung“ erhalten. Die anderen Onlinezeitungen machen da übrigens kein solches Fass auf. Den Skandsal sieht derzeit am ehesten „ElTime“ und der politische Gegner. Es wäre aber auch zu schön gewesen, wenn unser Bild der elitären Politikerkaste, entsprechend bestätigt worden wäre. Und ja, es ist durchaus anzunehmen, dass es gerade überall Leute gibt, die versuchen sich, mittels Ihrer Machtposition, einen impftechnischen Vorsprung zu verschaffen.

Der Mutant ist da, hier auf der Kanaren und er war auch auf La Palma. Aber nur der englische. Aus Brasilien und Südafrika wurde nichts gefunden. Auf Teneriffa hat man jetzt verdächtige Proben sequenziert und insgesamt 49 Treffer mit dem britannischen Unhold gehabt, wobei der grüßte Anteil auf Teneriffa entfällt. Getestet wurden Proben zwischen dem 18.12. und dem 18.1. Insgesamt wurden in diesem Zeitraum über 7.200 positive Tests auf den Kanaren gemacht. So gesehen ist also alles im grünen Bereich. Allerdings wurden da nur verdächtige Proben sequenziert und man hat nur 100 untersucht. Hier auf La Palma hatten wir ja die Geschichte mit der Tochter des Ex-Bürgermeister aus Los Llanos. Hier wurde ja schon vor Wochen seitens der Gesundheitsbehörde darauf hin gewiesen, dass man, aufgrund erster Untersuchungen, zu 90% davon ausging, dass es sich um die englische Variante handeln würde. Danach war es still. Ganz einfach weil die Proben nach Teneriffa zur endgültigen Untersuchung weitergeleitet wurden. Jetzt kam von da aber die amtliche Bestätigung, dass es wirklich die mutierte Version war.

Glücklicherweise hat man diesen Ausbruch ja ratzfatz wieder in den Griff bekommen. Da ist man hier auf der Insel wohl so gut darin, dass jetzt sogar das Deutschlandradio ein Loblied auf unsere fast virenfreie Insel gesungen hat. Gelobt und interviewt wurde Mercedes Coello, unsere Krankenhauschefin und anticoronale Superheldin. Das Interview, scheint aber schon etwas älter zu sein. Da werden wir doch tatsächlich dafür gelobt, dass es zum momentanen Zeitpunkt gerade mal 34 aktive Fälle geben würde und das bei mehr als 80.000 Einwohnern. Das war aber tatsächlich unser Höchststand. Tatsächlich bewegen wir uns in den letzten beiden Wochen so regelmäßig zwischen 2 und 4 Aktiven. Gerade sind es nur 2 und seit 5 Tagen haben wir hier auch keinen neuen mehr entdeckt. Den Bericht kann man sich hier anhören.

Aus dem Umfeld von Mercedes ist übrigens zu hören, dass niemand den Fehler machen sollte diese zu unterschätzen. Die kanarische und spanische Spitzenposition in Sachen Corona soll unbedingt gehalten und verteidigt werden. Und zum Thema Impfung von 80% der Bevölkerung wird gesagt, dass die Dame das durchziehen wird.

Hat es voll drauf, und wenn die so weitermacht, dann bauen wir ihr eine Statue: Mercedes Coello