Pedro bleibt und wir bekommen mindestens eine Partie mehr

Um 10 Uhr kanarischer Zeit, hat der Chefboss aus Madrid mitgeteilt, dass er weiter machen wird. Ernsthaft gerechnet hat man ja nicht mit dem Rücktritt, aber Pedro Sanchez ist in der Vergangenheit immer wieder für eine Überraschung gutgewesen. Und es gab ja durchaus noch andere Möglichkeiten außer Rücktritt. Eine Vertrauensfrage im Parlament oder vorgezogene Neuwahlen waren ja auch im Rahmen des Möglichen. Die Anzeigenerstatter gegen seine Frau, die rechtsradikalen von „Manos Limpias“ haben dann auch gleich angekündigt, dass, wo der Mann nun nicht zurücktreten wolle, die nächste Anzeige eben gegen ihn selber laufen würde. Es wirkt also gar nicht so, als ob da nicht irgendeine Agenda dahinterstecken würde. Das ist übrigens auch der Vorwurf, den Sanchez nun öffentlich macht. Er äußert sich sogar dahingehend, dass die rechtskonservative PP hinter der Geschichte als Drahtzieher stecken würde. Die ganze Sache verspricht damit weiterhin hochgradig hässlich zu bleiben. Um inhaltliche Auseinandersetzung geht es schon lange nicht mehr, sondern tatsächlich nur noch darum, der politischen Konkurrenz öffentlich den größtmöglichen Schaden zu zufügen.

Gestern war dann auch noch lokaler Fußball in El Paso. Durch den Sieg gegen den bisherigen Tabellenführer aus Segovia hat man nun mindestens Platz 5 sicher. Das hat gleich doppelt Folgen. Zum einen ist man damit für die nächste Ausgabe der Copa del Rey qualifiziert und träumt vom ganz großen Los aus Barcelona oder Madrid, zum anderen ist man nun aber auch sicher im Aufstiegsplayoff für die dritte spanische Liga. Momentan versucht man schon mal rauszubekommen, wer da der Gegner sein könnte. Sollte man die erste Runde packen, dann gibt es noch eine zweite. Das ebenfalls mit Hin- und Rückspiel. Danach würde dann tatsächlich der Aufstieg winken. Aber so einfach wird das freilich nicht. Eine Liga höher gibt es plötzlich ganz andere Spielregeln bezüglich des Stadions. Da muss ein Echtrasen her und die momentane Zuschauerkapazität reicht auch nicht. Ein kurzfristiger Umbau ist derzeit nicht geplant, und eigentlich würde auf La Palma nur das Stadion Miraflores auf der Ostseite den Anforderungen entsprechen. Aber das geht nun auch nicht wirklich. Vor kurzem hat man ja den Club auf den Weg in die Aktiengesellschaft geschickt. Und da wurde festgehalten, dass man nicht in ein anderes Stadion gehen wird. Auch Wappen und Vereinsfarben dürfen nicht geändert werden. Sollte das also klappen mit dem Aufstieg, dann gibt es zwei Möglichkeiten. Zum einen könnte man beim Verband der RFEF eine Sondergenehmigung beantragen um zumindest ein Jahr im alten Stadion zu kicken, oder aber man versteigert den Startplatz an die solvente Konkurrenz. Da hinter dem Club ja mittlerweile ein Investor, rund um Andres Iniesta steht, lohnt sich das Engagement dann vielleicht direkt finanziell. Trotz Investor ist die Platzierung doch recht überraschend. Etliche Konkurrenten hatten da wesentlich mehr Geld zur Verfügung. Alleine wenn man sich die kalkulierten Marktwerte der Spieler der jeweiligen Mannschaften bei transfermarkt.de anschaut, ist man da doch eher unerwartet oben mit dabei. Wer nun denkt, dass man aber nun im Playoff keine Chance hat, der sollte beachten, dass die Mannschaft aus Segovia nicht die erste war, die als Tabellenführer diese Saison nach El Paso kam und als zweiter oder gar dritter wieder abgereist ist. Hier gewinnt sich nicht leicht und El Paso ist, mit nur zwei Niederlagen, die beste Heimmannschaft der Liga.