Wir werden mehr auf La Palma, das behauptet die Statistik. Seit dem Jahr 2000 ganze 1,16% mehr an Bevölkerung. Nichts da, dass da alle abhauen, wir werden mehr. Zwischen 2000 und 2022 nicht geschrumpft, trotz Vulkan, Covid, und Bankenkrise. Und wir stehen damit kanarenweit auch ganz alleine da. Auf den anderen Inseln ist man von den 1,16% meilenweit entfernt. Fuerteventura hat in diesen 22 Jahren die Einwohnerzahl um nur 60.000 Menschen gesteigert. Das sind 99,62% mehr Mäuler zu stopfen. Und auch die anderen Inseln haben tüchtig zugelegt. Auf Platz zwei ist Lanzarote mit einem Plus von 62 %. Dann folgt El Hierro, wobei die 33,9% immer auch damit zu bewerten sind, dass nun eben 11.400 und nicht mehr nur 8.500 Menschen dort leben. Teneriffa hat 31% mehr und Gomera 19%. Dann folgt noch Gran Canaria, mit einem Zuwachs von 15% und zuletzt eben die kleine Insel im Nordwesten. Dass die Zahlen nicht wirklich mit der Realität einhergehen muss man nicht jedesmal erwähnen. Angeblich wohnen hier auf La Palma nun 83.439 Menschen. Wenn man mal durchzählen würde, und jeder, der tatsächlich hier wohnt, laut „presente!“ schreien würde, dann würde sich da wahrscheinlich eine gehörige Deckungslücke auftun. Abmelden ist nämlich so gar nicht unser Ding. Nicht nur die jungen Leute, die zum Zwecke des Studiums oder zum Broterwerb von der Insel runter sind, stellen Karteileichen dar, auch die ganzen Ausländer, die längst wieder zurück in heimatlichen Gefilden sind, schlagen da statistisch aber nicht real zu Buche. Aber erstmal egal. Rein offiziell sind wir nicht in den Miesen. Und das ist auch was wert. Allerdings bleibt es auf La Palma eben auch dabei, dass manche Gemeinden wachsen, derweil andere Federn bzw. Bewohner lassen müssen. Hier betrifft es traditionell am ehesten den Norden, und während deutsche und holländische Einwanderer im Nordwesten, sprich Garafia und Puntagorda, die Verluste ausgleichen, sieht das im Nordosten, also auf der Rheumaseite der Insel, nicht so aus. San Andres y Sauces hat 20,3% der Einwohner eingebüßt und Barlovento 20,9%.
Landflucht bleibt auf La Palma eben ein Thema und deswegen hat unser Inselpräsident bei Treffen mit seinen Kollegen nun mal wieder betont, dass bei uns eben alles ganz anders sei, als bei den Mitkanaren was ja die enorme Bevölkerungsentwicklung bestätigt. Deswegen sei er nun gewillt, schnelle und mutige Entscheidungen zu treffen um La Palma so richtig nach vorne zu bringen. Touristisch, wissenschaftlich und überhaupt. Man will die Fehler der Vergangenheit im Touristensektor nicht wiederholen. Er sagt nicht, welche Fehler das denn gewesen sind. Und wenn man den Mann und seine Fantasien ernst nimmt, dann sagt er ja, dass er nun eben neue Fehler machen möchte. Die beiden Golfplätze scheinen unseren Präsidenten nämlich durchaus noch zu beschäftigen, genauso wie die SPA-Klinik von Las Manchas, mit zig Pools. Wasserressourcen will der Mann aber nicht vergeuden. Mit der Betonung, dass La Palma eben nicht wie die anderen Inseln funktionieren würde, hat er ja aber auch recht. Vor allem wenn man den Tourismus anschaut. Bislang gibt es ja bereits einen Gesetzesvorschlag für eine Neuregelung von Ferienhausvermietungen, und die „grünen Inseln“ haben da bereits, zumindest was die Anzahl angeht, ganz andere Regeln als der Rest, aber es schein so, als ob man sich hier ganz gerne komplett rausnehmen möchte. Das ist aber auch nicht wirklich abwegig. Auf einem Teil der Inseln, oder vielmehr in manchen Gemeinden, ist die Sache mit den Ferienwohnungen in den letzten Jahren aus dem Ruder gelaufen. Natürlich haben gerade etliche einen gewissen Legalisierungsdruck, weil eben ein neues Gesetz im Raum steht. Aber nach offiziellen Regierungsdaten sind in den letzten 10 Monaten über 15.000 Ferienwohnungen dazu gekommen. Vor allem in Süden von Teneriffa aber auch auf Lanzarote und Fuerteventura. Auf La Palma war der Anstieg prozentual am geringsten (+157) und wir sind, verglichen mit der vorvulkanischen Zeit, eigentlich immer noch im negativen Bereich. Zu groß war der Verlust an Unterkünften in Todoque. Aber nicht nur der Touristensektor soll wachsen, der Sergio ist auch technologieoffen wir der Wissing und man träumt hier von Fachkräften die zu uns kommen um hier zu Entwickeln oder gar zu produzieren. Dann möchte man aber noch bei der Konkurrenz der anderen Inseln etwas abknabbern. Infrastruktur auf der verwaltungsebene hätten wir ganz gerne. Oder eben auch ein nationales Vulkanzentrum oder andere Regierungsniederlassungen, die gutbezahlte Jobs und Renommee mit sich bringen.