Das leidige Thema der Flugverbindungen nach La Palma bleibt aktuell. Der deutsche La Palma Urlauber macht sich in diesem Jahr bekannterweise ja einige Sorgen, wie es mit den Flugverbindungen auf die Insel weitergeht. Eurowings hat noch gar keinen Flugplan für den nächsten Winter veröffentlicht, dafür aber die Condor. Und da wird es jetzt halt schwierig, da bisher niemand die Sicherheit hat, wie es mit dem Andenvogel weitergehen wird. Der Verkauf der Linie steht wohl unmittelbar bevor, und es gibt wohl auch 3 Interessenten. Bei zweien davon handelt es sich um Investitionsfonds, namentlich „Apollo“ und „Greybull“, die, so behaupten diese zumindest, die bisher profitable Fluglinie als Ganzes erhalten wollen. Condor hat auch schon einen beträchtlichen Stellenabbau angekündigt, und neue Tarifverträge abgeschlossen, um für die Herrschaften möglichst attraktiv zu sein. Mir machen solche Kapitalgesellschaften immer ein bisschen Angst, alldieweil immer die Gefahr besteht, dass dann heuschreckenmäßig der Laden filetiert wird, und Teile davon dann an andere gewinnbringend weiterveräußert werden. Apollo scheint auch ein recht umtriebiges Unternehmen zu sein. Die haben Beteiligungen an Casinos, Banken, in der Verpackungsindustrie, Verlagswesen aber auch so schöne Sachen wie „militärische Dienstleistungen“, wobei mir noch nicht klar ist, ob es sich hierbei um Söldnertruppen oder um eine Beratertätigkeit für die Bundeswehr handelt, was ja auch ganz lohnend sein kann.
Im Bereich des Tourismus ist Apollo an verschiedenen Kreuzfahrtunternehmen beteiligt, aber auch einer Flugzeug-Leasinggesellschaft. Das könnte ja ganz praktisch sein, schließlich gilt die Condorflotte als überaltert.
Ein anderer Interessent ist die polnische Fluglinie „Lot“. Wenn man bedenkt, dass Kapitalinvestoren ja auch irgendwie ekelig sind, mag manchem das als Lösung am sympathischsten erscheinen. Jedoch wird jetzt schon geunkt, dass sich Lot damit übernehmen und zu einer bedenklichen Größe heranwachsen könnte. Was dann passieren kann, hat uns in den letzten Jahren Air-Berlin gezeigt, und das war nicht sehr schön.
Das Management von Condor wird auf jedenfalls nicht müde zu berichten, dass die Aussichten ganz gut sind, dass die Gesellschaft als Ganzes erhalten bleibt. Dennoch droht weiterhin die Zerschlagung, denn über den Verkauf bestimmen am Ende die Gläubiger von Thomas Cook, und die haben nur ein Interesse, nämlich möglichst viel von Ihrer investierten Kohle wiederzusehen.
Keiner hat einen genauen Plan, wie die Geschichte ausgehen wird. Selbst wenn Condor als Ganzes erhalten bleibt, kann es durchaus sein, dass der gesamte Flugplan über den Haufen geschmissen wird. Sollte Condor aber über den Jordan gehen, werden die Verbindungen längerfristig sicher von anderen Gesellschaften übernommen. Irgendwie kommen die Leute immer nach La Palma.
Und da ist nun die Brücke zu den neuen Betten aus der Überschrift. In Madrid findet nämlich gerade die Tourismusmesse „Fitur“ statt. Unser Consejal für Tourismus Raúl Camacho ist da vor Ort, um kräftig zu trommeln und hat im Vorfeld bereits gesagt, dass das Hauptproblem von La Palma die Flugverbindungen sind. Jetzt bringt er einen, auf den ersten Blick merkwürdigen Vorschlag. Er möchte nämlich die Bettenkapazität im Hotelgewerbe um 3000 Betten erhöhen. Auf den ersten Blick klingt das total bescheuert, da ja einige Hotels hier so schlecht ausgelastet sind, dass sie den Sommer über ganz schließen. Der Herr Camacho denkt aber, dass zusätzliche Betten, und damit verbundene Pauschalreisen mehr Flugzeuge bringen werden, da die Pauschalanbieter den Fluggesellschaften schon im Vorfeld ein bestimmtes Kontingent abkaufen, was also bedeutet, dass Risiko der vollen Auslastung der Maschinen teilweise von der Fluggesellschaft auf den Pauschalanbieter abgewälzt wird. Kein schlechter Plan möchte man meinen, komisch ist nur, dass die vorhandenen Hotels ja schon nicht ausgelastet sind und die ja auch schon mit den Pauschalanbietern zusammenarbeiten. Vielleicht ist La Palma ja doch gar keine Attraktion für den normalen Pauschalurlauber. Ein kurzer Anstieg war in den letzten Jahren schon zu sehen, was aber auch mit den Krisen in anderen Urlaubregionen zusammenhing. Mein Gedankengang war immer, dass der normale Türkei oder Tunesientourist, dann eben nach Teneriffa oder Gran Canaria geflogen ist, der Teneriffapauschali ist dann, aus Platzgründen, nach La Palma ausgewichen, um dann hier entsetzt festzustellen, dass Los Cancajos eben nicht Los Christianos ist.
Letztendlich stehen wir hier vor einem grundsätzlichen Problem der Marktwirtschaft, dem von Angebot und Nachfrage. Während der Hr. Camacho im Sinn hat das Angebot zu erhöhen, um eine stärkere Nachfrage zu generieren, empfehle ich dem La Palma – Liebhaber einen anderen Weg um langfristig Flugverbindungen zu schaffen, da ich der Ansicht bin, dass eine erhöhte Nachfrage ein erhöhtes Angebot generieren wird. Ich möchte Sie hiermit auffordern einfach zu buchen. Buchen Sie einfach 3-4 Flüge im Jahr nach La Palma, sie müssen ja gar nicht mitfliegen, das ist auch besser fürs Klima, schließlich verbraucht eine halbleere und damit leichtere Maschine viel weniger Kerosin. Wenn die Herrschaften von Condor, EasyJet und sonst wer wie blöd Flüge nach La Palma verkaufen, werden sie diese auch anbieten, die wollen ja auch nur Geld verdienen. Gehen Sie also heute noch ins Reisebüro oder Internet Ihres Vertrauens und buchen Sie was das Zeug hält.