Vielmehr handelt es sich um die Portugiesische Galeere, welche in Wirklichkeit gar keine Qualle sondern eine Staatsqualle ist, also ein Zusammenschluss von vielen Polypen zu einem einzigen Organismus. Die einzelnen Lebewesen übernehmen hierbei unterschiedliche Aufgaben im Gesamtsystem. Die Spezialisierung der Einzeltiere führt dann dazu, dass die einzelnen Lebewesen auf den Zusammenschluss mit den anderen Polypen angewiesen sind. Der Körper der Portugiesischen Galeere (Physalia physalis) ist ein bläulich-violett schimmernder, mit Luft gefüllter Ballon, der dafür sorgt, dass die Tiere entsprechend Auftrieb haben und im Wasser treiben können. Der unschöne Teil sind aber die mit Nesselzellen besetzten Tentakeln, die ein Gift aus verschiedenen Proteinen enthalten. Normalerweise dienen die in Ausnahmefällen bis zu 50 m langen Tentakeln dazu, kleine Fische als Beutetiere zu töten. Allerdings ist der Kontakt für den Menschen auch sehr schmerzhaft. Bei Kontakt bilden sich Quaddeln und der Schmerz erinnert wohl an eine Verbrennung. Immer wieder wird berichtet, dass Menschen an diesen Verletzungen sterben. Das ist aber ähnlich wie bei einem Bienenstich, nur bei einer allergischen Überreaktion der Fall und auch nur dann, wenn keine entsprechende Behandlung erfolgt.
Die Internetzeitung „El Time“ hat nun berichtet, dass in Puerto Naos am Strand zahlreiche Galeeren angespült worden sind. Die Tiere sind zwar schon tot, die Nesselzellen können aber noch über einen langen Zeitraum aktiv bleiben. Deswegen: Nur gucken, nicht anfassen! Wir haben letzte Woche auch schon einige Exemplare gesichtet, die sich im Hafenbecken von Tazacorte, neben einer Schule Delfine, die dort zur Jagd im Hafen war, herumgetrieben haben.
Ich habe heute versucht mich ein bisschen schlau zu machen, was man im Falle des Kontaktes mit der Galeere und der entsprechenden Verbrennung machen sollte. Und da sich im Internet viele Experten tummeln, war ich am Ende sehr verwirrt. Während die einen meinen, dass man die Stelle dann mit Salzwasser abspülen soll, und auf keinen Fall mit Kleidung oder gar mit Sand bedecken sollte, meinten andere, dass man auf keinen Fall Salzwasser auftragen soll, sondern die betroffene Region mit Sand oder einem Handtuch bedecken muss. Einig sind sich aber alle, dass auf gar keinen Fall Süßwasser benutzt werden soll, und auch nicht darüber gepinkelt werden sollte. Hilfreich soll auch Rasierschaum sein, den hat aber im Normalfall keiner am Strand dabei, also auch nicht ein wirklich hilfreicher Tipp. Da ich Ihnen also auch nicht wirklich weiterhelfen kann, was im Falle einer solchen Verbrennung zu tun ist, gebe ich Ihnen folgenden Ratschlag: Wenn am Strand ein Rettungsschwimmer vorhanden sein sollte, dann wenden Sie sich an diesen. Die Herrschaften sind kompetent dafür ausgebildet, wissen was zu machen ist und kümmern sich um eine Erstversorgung. Alternativ können sie sich auch in die nächste Apotheke begeben, sowohl in Puerto Naos als auch am Strand von Tazacorte gibt es eine. Das Einfachste ist es aber auf das Baden zu verzichten, falls der Strand schon mit angetriebenen Tieren übersät sein sollte.