Das Wasser bleibt Thema und Yaiza gibt keine Ruhe

Wir sind hier kurz vor dem 50. Mai und da beginnt hier auf den Kanaren im Normalfall der Sommer. Und weil eben noch immer nicht ganz Sommer ist hat es heute Nacht und am Vormittag geregnet. Mittlerweile ist es nur noch bewölkt aber dafür schön schwül und drückend. Viel war es nicht, was da vom Himmel fiel und für die nächsten Tage ist auch noch ein bisschen Geniesel möglich. 4 Gotas nennt das der Palmero, also 4 Tropfen, was der Landwirtschaft also nicht wirklich was bringt. Das hat auch nix mit den 4 Gatos zu tun, dabei handelt es sich nämlich um einen „Rockerclub“ aus El Paso. Diese, sehr sympathischen Leutchen organisieren hier ab und an Konzerte. Aus bekannten Gründen waren die in den letzten Monaten aber auch eher untätig.

Da wir aber jetzt schon den vierten Winter in Folge eindeutig zu wenig Niederschläge hatten, kommt man hier so langsam ins Grübeln. Die großen Tanks sind nämlich fast leer, und selbst wenn es ordentlich regnen würde, dauert es eine ganze Weile bis dieses Wasser durchgesickert ist und dadurch den Bananenbauern zur Verfügung steht. Also sucht man nach Alternativen. Immer wieder ist die Idee einfach noch mehr Wasser aus dem Boden zu holen und das Grundwasser an weiteren Stellen anzubohren. Diese ganze Sache bleibt aber umstritten, da eben nicht ganz klar ist, ob man dann genug hätte. Und weiterhin Wasser aus einem ständig zurückgehenden Reservoir zu ziehen, ist unter Umständen nicht ganz clever.

Problematisch ist die Situation derzeit für den Bananenanbau im Süden der Insel. Die bekommen Ihr Wasser nämlich aus dem Norden und in so einer extrem langen Leitung geht halt auch so einiges verloren. Mann müsste also das gesamte Leitungsnetz erneuern, wenn man will, dass auf der Südseite noch genügend ankommt.

Jetzt haben sich die Regierenden aber auch noch eine Alternative ausgedacht. Da La Palma von Wasser umgeben ist, könnte man das ja auch nutzen. Für das Hafenbecken von Tazacorte wurde jetzt eine Entsalzungsanlage angedacht. Der zuständige Wasserminister Carlos Cabrera hat gemeinsam mit dem Cabildo Insular jetzt eine Studie in Auftrag gegeben und das Ergebnis verkündet. Ökologisch, rechtlich und technisch ist das ganze Wohl durchführbar. In einer ersten Phase wären 13.000 qm entsalzenes Wasser pro Tag möglich und Das Projekt würde 2,6 Millionen Euro kosten. Es soll sich dabei um eine „modulare Entsalzungsanlage“ handeln, was bedeutet, dass man da noch Erweiterungsmodule koppeln kann.

Auch ein Klärwerk für das Abwasser von Los Llanos und El Paso ist im Gespräch, hierfür gibt es aber bisher keine konkreten Planungen. Die maroden Stadtwasserleitungen in der Gemeinde von Los Llanos sollen auch weiter abgedichtet werden. Hier hatte man vor nicht ganz so langer Zeit einen Verlust von 75%, den man aber immerhin schon um die Hälfte reduziert hat. Aber ein Drittel Verlust lässt ja noch ein bisschen verbessern.

Jetzt noch zu Yaiza Castilla, der kanarischen Tourismusministerin. Die ist nämlich immer noch am Quengeln, weil sie so gern testen möchte. Da aber die Ursprungsländer da gar nicht mitspielen wollen hat sie jetzt den Plan B ausgepackt. Man sollte das doch einfach den Fluggesellschaften aufs Auge drücken. Schließlich hätten auch diese ein Interesse daran, dass die Passagiere virenfrei in den Blechvogel steigen. Die sind mit Sicherheit in Gänze begeistert von der Idee und werden gar nichts in die Richtung machen. Mittlerweile ist aber schon auch im Gespräch, dass man die ankommenden wärmetechnisch überprüft und dann gegebenenfalls einfach testet, wenn eins fiebrig ist. Schon in einer Woche werden die ersten Nichtcanarios hier anlanden und bis dahin wird der Plan zur Testung nicht fertig sein. Also kommen die Leute erstmal einfach an und so wird es dann wahrscheinlich auch bleiben.