Käse von hier

Das Kanarische Institut für Agrarforschung (ICIA), das dem hiesigen Ministerium führ Landwirtschaft, Viehzucht und Fischerei angegliedert ist hat in Zusammenarbeit mit den Universitäten von Teneriffa und Cordoba ein Verfahren entwickelt, dass anhand von Molekülen feststellen kann, ob unser Käse auch wirklich unser Käse ist. Eigentlich geht es dabei vielmehr darum festzustellen ob die dazu verwendete Milch tatsächlich von den Majoreraziegen aus Teneriffa oder den Palmerischen Ziegen stammt. Ziel ist es nämlich, dass wir hier auf La Palma und die trüben auf Teneriffa den Käse, der mit dem DOP-Siegel versehen ist, quasi beweissicher machen. Dieses EU-weite Siegel wird für verschiedene Lebensmittel vergeben und bezeichnet den Ursprungsort. Damit haben die Hersteller die Möglichkeit ihr Produkt nicht nur mit dem Siegel, sondern auch unter einer bestimmten Bezeichnung zu vermarkten. Bekanntestes Beispiel in Deutschland dürften die Nürnberger Lebkuchen sein.

Bei der Vergabe der Siegel, die Lebensmittel tierischen Ursprungs sind, ist aber nicht nur der Herstellungsort und die traditionelle Art der Produktion ausschlaggebend, sondern auch das Tier, dass die Rohstoffe produziert hat. Ziel dabei ist es lokale Rassen europaweit zu erhalten und nicht durch Hochleitungstiere zu ersetzten. Gerade beim Käse war es bislang aber nicht möglich, die genaue Rasse des Tieres, dass die Milch dazu geliefert hat, festzustellen. Mit einem speziell auf unsere endemischen Ziegen ausgelegten Test geht das jetzt jedenfalls, aber nur für die. Niemand weiß übrigens genau ob die ganze Milch, für den Parmesan wirklich aus der Poebene stammt, oder ob die da angekarrt wird. Damit dürfte der dann auch nicht mehr „pamesano reggiano“ genannt werden. Damit sind wir also die ersten, die den Ursprung ihrer Milch beweisen können und somit eine Art Weltmarktführer, wenn es um die Ursprungssicherheit des lokalen Käses geht.

Letztendlich geht es dabei darum, dass wir es langfristig schaffen unseren Ziegenkäse auch international zu vermarkten. Käse von hier soll als Qualitätsprodukt dem ein oder anderen Feinschmecker unter die Nase gereicht werden. Und, nicht zu vergessen, natürlich lässt sich mit einem entsprechenden Label auch ein höherer Preis erzielen. An all jene, die meinen, dass sie keinen Ziegenkäse mögen: Der geräucherte Ziegenkäse von hier riecht gar nicht nach Ziege. Vielleicht liegt das ja an den besonderen endemischen Rassen von hier, wobei die Tiere selbst schon gewaltig nach Ziege riechen.

Und nun nochmal zum leidigen Thema:

Wie haben 3 neue auf La Palma 2 davon importiert. Einer von hier, aber nicht anwesend. Irgendwo wurde also wieder einer getestet, der in St. Cruz de la Palma gemeldet ist, aber gar nicht da ist und auch nicht hier getestet wurde. Im Gegenzug haben wir hier 2 getestet, die gar nicht hier gemeldet sin, aber sich jetzt gerade, wie die 12 anderen in ferienhäuslicher  Quarantäne befinden. Wir waren die letzten Tage offiziell Coronafrei, obwohl wir 12 infizierte auf der Insel hatten. Jetzt haben wir zwar 14, aber einer fließt in die offizielle Statistik, und der ist gar nicht da.

Nachtrag 19:20 Uhr: Es gab wohl, entgegen ersten Meldungen in der Lokalpresse, heute auf La Palma nur 2 und nicht 3 positive Neufinfizierte. Wovon einer tatsächlich von der Insel stammt und auch hier ist. Demnach auch nicht andernorts positiv getestet wurde.

Aktueller Stand 19.8.20 / 14:00 Uhr

aktive Fälle auf/von La Palma: nach Wohnort 1 / hier entdeckt 14

aktive Fälle Kanaren: 1250

Neuinfektionen in den letzten 7 Tagen: 655 (30,04 pro 100 000 Einwohner)

Quelle: https://grafcan1.maps.arcgis.com/apps/opsdashboard/index.html#/156eddd4d6fa4ff1987468d1fd70efb6