Wir haben gerade eins auf die Finger bekommen. Es geht wieder mal um die Geschichte mit den PCR-Tests für die Einreise nach Spanien bzw. hier auf die Kanaren. Madrid ist nämlich der Ansicht, dass unser schönes Dekret, dass das Ankommen hier auch mit einem Antigentest ermöglicht, nicht gelten würde. Wir hätten da unsere Kompetenzen überschritten und hätten sowas gar nicht machen dürfen. Das Ganze geht gegebenenfalls bis vor das spanische Verfassungsgericht und sorgt innerparteilich in der PSOE für einige Probleme. Das Ganze hat natürlich etwas Lächerliches, weil die Leute, die ohne Test kommen, eine saftige Strafe zahlen dürfen, um dann anschließend einen Antigentest zu machen und die Sache ist geritzt. Spanische Antigentest scheinen also qualitativ hochwertiger zu sein. Aber man ist natürlich erstmal weiter am verhandeln. Allerdings würde ich jedem gerade empfehlen Vorsicht walten zu lassen und einen PCR-Test mit zu bringen. Letztlich ist das Ganze sonst ein Lotteriespiel und es ist zu bedenken, dass die Herrschaften der Policia Nacional, die da am Flughafen kontrollieren, sich eher Madrid und nicht den Kanaren verpflichtet fühlen. Was wir in den letzten Wochen von unseren Gästen als Rückmeldung bekommen haben bezüglich der Testmöglichkeiten an den deutschen Flughäfen, war auch eher ermutigend. Wobei einige schon einen Aufwand betrieben haben, der sich gewaschen hat und auch ganz schönen Respekt abverlangt.
Laut Madrid sind die Kanaren also nicht kompetent; was aber noch zu klären wäre. Ganz sicher ist aber, dass La Palma nicht sonderlich transparent ist. Da wurden den Gemeinden der Insel im Vergleich zu den anderen in der Provinz Teneriffa nämlich ein mieses Zeugnis ausgestellt. Laut kanarischem Transparentindex für das vergangene Jahr (ITCanarias 2019) erreichen nur 4 Gemeinden auf der Skala von 0 bis 10 die erforderlichen 5 Punkte. In diesem Index werden die Inselregierungen und Gemeinden, aber auch Einrichtungen und Unternehmen der öffentlichen Hand geprüft. Unsere Inselregierung macht das aber wohl gar nicht so schlecht. Im Vergleich zu den Cabildos der anderen Inseln liegen wir mit einem Wert von 8,86 kanarenweit hinter Teneriffa (eine glatte 10 haben diese Streber), auf Platz zwei. Bei den Rathäusern ist auffällig, dass unsere drei Gemeinden mit Stadtrecht, also Santa Cruz, El Paso und Los Llanos das ganz gut hinbekommen. Mazo hat nicht gerissen aber auch nur einen Wert von 5,7. Über Barlovento möchte man lieber schweigen.
Santa Cruz de La Palma — 9.19
El Paso — 8.96
Los Llanos de Aridane — 8.7
Mazo — 5.7
Garafía — 4.38
Tazacorte — 3.73
Fuencaliente — 3.04
Breña Baja — 2.82
Puntagorda — 2.79
Puntallana — 2.62
Breña Alta — 2.61
San Andrés y Sauces — 2.55
Tijarafe — 2.33
Barlovento — 0.75
Der Corona-Ausbruch in Fuencaliente scheint dafür wohl unter Kontrolle zu sein. Insgesamt sind nun 28 Leute betroffen. Klar könnte da noch was nachkommen, aber wir hatten schon richtig Bammel hier, dass es brutal viele werden. Allerdings bekleckert sich das Rathaus von Fuencaliente nicht mit Ruhm. So müssen wegen eines gemeinsamen Essens von Angestellten des Rathauses, bei dem eben auch ein Betroffener des Fußballausbruchs anwesend war, jetzt 23 Leute vorsorglich in Quarantäne. Es gibt auch Vorwürfe, was an so etwas dran ist, weiss man natürlich nie, dass ein Teil der Zeche, beim auslösenden Bodegatreffen, von hohen Tieren der Gemeinde beglichen wurden. Die Opposition macht Vorwürfe, die Gemeinderegierung streitet ab und mauert, aber was will man bei einem Wert von gerade mal 3,04 Punkten auf dem Transparenzindex auch erwarten.