Heute, ganz fest versprochen, kein Wort zum leidigen Thema, sondern einfach mal wieder normale Nachrichten von der Insel.
Da wäre zum einen die Sache mit der El Time-Klippe, von der es ja Anfang Dezember Felsbrocken herunter gehagelt hat, die den Kiosco Montecarlo getroffen und beschädigt haben. Seitdem ist das Gebiet an und unter der Klippe gesperrt, weil einfach die Gefahr besteht, dass da noch mehr herunter kommen könnte, und man möchte da nichts riskieren. Für die Kioskbesitzer ist das natürlich relativ doof, den das jeweilige Geschäft ist damit natürlich auf Eis gelegt. Außerdem ist auch der Wanderweg GR 131 von El Time zum Strand von Tazacorte geschlossen. Die Gemeinde von Tazacorte hat daraufhin mal beim Cabildo Insular angefragt, und die wollen sich auch darum kümmern und haben der Sache sogar Priorität eingeräumt. Die Stelle an der sich der Erdrutsch ereignet hat ist schon lokalisiert und liegt in ca.200m Höhe. 4 Monate, so ist der Plan, wird man benötigen um die Sache zu Regeln. Die Idee ist es großflächig Netze anzubringen und damit die Klippe abzusichern und mehrere Schutzzonen einzurichten in denen Geröll hängen bleiben kann. Man zapft dafür den kanarischen Entwicklungsfond an und plant mit Kosten von 1,5 Millionen Euro.
Bei der anderen Sache geht es um „Rumex Iunaria“, diese Invasive Pflanzenart ist nämlich Susa Armas von der Coalicion Canarias aufgefallen und die hat dann auf der Sitzung des Inselrates mal nachgefragt, ob es sonst noch jemandem aufgefallen ist, dass das Zeug hier überall wächst. Diese ursprünglich wohl aus Südafrika stammende Pflanze, im Volksmund „Vinagrera“ genannt, wächst hier nämlich tatsächlich überall und mit Vorliebe am Sraßenrand. Und hier kommt jetzt ach das Problem ins Spiel. Vinagrera wird hier nämlich genutzt und zwar als Ziegenfutter. Man kann das wunderbar beobachten, wenn man mit dem Auto über die Insel fährt. So kann man immer wieder ältere Männer, mit Sichel bewaffnet, sehen, die das Zeug am Straßenrand absäbeln und auf Ihren alten Landrover-Pickup laden. Das Zeug soll nämlich den Tieren zum einen prima munden und zum anderen, so heißt es zumindest, auch mit für den Geschmack unseres Käses verantwortlich sein. Für den Ziegenhalter ist das ein prima günstiges Futter. Problematisch ist aber jetzt laut Susa Armas, und das ist der wirkliche Grund für die Nachfrage , dass irgendjemand wohl auf die Idee gekommen ist, dass Zeug wieder anzubauen. Das aber nicht irgendwo, sondern am Rand der neu gebauten Straße von Fuencaliente nach Los Llanos und das genau neben dem frischen Asphalt. Da wurden nämlich junge Pflänzchen entdeckt, schön im regelmäßigem Abstand und mit Gießmulde drum rum. Es ist ja nicht so, dass es von dieser Pflanzenart hier zu wenig geben würde, das Gegenteil ist der Fall. Die Vinagrera bedroht durch ihre schnelle Ausbreitung einheimische Arten, und da sie selbst in Mauern wächst ist es eine wirkliche Plage, auch weil die Wurzeln immer hängen bleiben. Offensichtlich ging es dem Pflanzenkultivierer aber um den Erhalt der alten Gewohnheiten. Durch den Neubau der Straße sind ja die ganzen Bestände, direkt am Asphalt verloren gegangen, und deshalb müssen da jetzt neue hin. Die Ziegen haben ja auch Hunger und klar, die Vinagrera wächst zwar überall, aber das ist ja dann auf Privatgelände und da geht man nicht drauf, vielleicht braucht der Besitzer das ja für die eigenen Ziegen. Das am Straßenrand kann man aber einfach abschneiden und muss gar nicht weit laufen, sondern kann bequem den alten Pickup, der meist ein ähnliches Baujahr wie der Fahrer hat, direkt neben der Beute abstellen. Außerdem hat die Ernte am Straßenrand auch einen sozialen Aspekt, hier trifft man und wird getroffen und für ein kurzes „Que tal?“ durchs offene Autofenster reicht es dicke schließlich müssen die eh alle langsam fahren, weil der Pickup so ungeschickt geparkt ist. Das war schon immer so und das bleibt auch so, wegen dem Geschmack von unserem Käse. Da kann die Susa Armas gerne mal nachfragen.