Zumindest unsere Inselregierung möchte das so haben. Der Grund sind unsere Benzinpreise. Dem deutschen Urlauber kommen die Spritpreise hier im Prinzip paradiesisch vor, der Palmero findet das aber gar nicht. Auf den großen Inseln ist der heilige Brennstoff nämlich erheblich billiger. Manchmal liegen die Unterschiede bei bis zu 15 Cent je Liter. Man könnte jetzt natürlich sagen, dass La Palma halt weiter weg ist und dass die Preise sich durch den zusätzlichen Transport erklären. Das mag ja alles richtig sein, aber wenn das 2-3 Cent wären pro Liter, dann würden die Mineralölverkäufer immer noch einen guten Schnitt machen. Das Problem ist vielmehr, dass fast alle Tankstellen der Disa bzw. der Shell gehören. Die sind hier aber eins, also der Disatankwagen beliefert auch die Shellzapfsäulen. Es gibt hier auch noch einige kleine BP und auch die große Repsol, oben in Puntagorda. Aber die haben gar keine Marktmacht und passen sich preislich dem Monopolisten an. Um das zu durchbrechen, möchten unsere Politiker jetzt Tankstellen ansiedeln. Man möchte so einem etwaigen Betreiber es in Zukunft einfacher machen eine selbige zu eröffnen. Bisher war das gar nicht so leicht, auf einem entsprechenden Stück Land musste das nach dem Flächennutzungsplan nämlich ausdrücklich erlaubt sein. Diese Hürde soll jetzt fallen, das geht nämlich schon, wenn es nicht ausdrücklich verboten ist, so ist zumindest die Idee.
So soll nun also die Marktmacht der Disa gebrochen werden. Die haben übrigens auch ein Monopol auf die Gasflaschen, die wir hier häufig zum Kochen oder zur Warmwassergewinnung verwenden. Hier ist aber jetzt die Konkurrenz am Start. Die Cespa hat jetzt auch Gas, man kann das sogar bestellen und geliefert bekommen. Außerdem bieten die auch Propan neben dem Butan an. Man darf also gespannt sein, ob das auch die Preise senken wird. Die Disa hat ja mit ihrem Tankstellennetzt schon die passende Infrastruktur vor Ort. Beim Kauf der nächsten Flasche wird man aber sehen, ob sich da preislich was getan hat. Bisher ging das immer nur nach oben. Teilweise auch mies versteckt. Bis vor einiger Zeit gab es ja noch die sauschweren grauen Stahlflaschen. Die wurden jetzt durch leichtere blaue Plastikflaschen ersetzt. Allerdings trug hierbei auch die niedrigere Füllmenge zur Gewichtsreduzierung bei. Der Preis blieb aber natürlich gleich.
Das mit den neuen Tankstellen dürfte aber natürlich nicht all zu leicht werden. Tendenziell wird es in der Zukunft ja wohl eher weniger Zapfsäulen geben, da wir ja alle auf Elektroantrieb umstellen sollen. In den verschiedenen gemeinden und an Supermärkten gibt es ja schon Gratis-E-Zapfanlagen, und unserem Image als grüne Insel tut das sicher auch ganz gut. Wenn man also bedenkt, dass die klassische Tankstelle eher zum Auslaufmodell werden soll, dann könnte das Vorhaben unserer Regierung auch einfach ins Leere laufen. So eine Tankstelle zu errichten kostet ja auch nicht nur ein paar Peseten, sondern da muss man schon richtig in die Tasche greifen. Wenn aber die Perspektive ist, dass sich die Investition langfristig gar nicht rentiert, dann dürfte das nicht so einfach werden hier neue Zapfsäulen zu bekommen.