…als die anderen. Wir sind die, die auf El Hierro, Gomera und La Palma wohnen. Die anderen, sind die anderen Kanarenbewohner. Wir dürfen uns zwischen dem 26.3. und dem 9.4. bis 23 Uhr draußen rumtreiben. Alle anderen müssen schon um 22 Uhr zu hause sein. Morgens um 6 Uhr dürfen wir dann alle zusammen wieder raus. Dies hat uns die kanarische Regierung verkündet, weil man aus den Weihnachtsferien gelernt hat. Wir bekommen aber noch mehr Einschränkungen und so mancher wird das diesmal gar nicht so lustig finden. Das familiäre Zusammenfinden bleibt in diesem Zeitraum gänzlich unerwünscht, bzw., wenn man nicht in einem Haushalt wohnt, sogar untersagt.
Eigentlich soll auch gar niemand vom Festland hierher kommen. Wir haben nämlich geschlossen. Andere Spanische Regionen halten das genauso, allerdings, und das ist das lustige daran, dürfen Leute aus dem Ausland anreisen. Wenn also sie eine Tochter in Madrid studiert, dann darf die Ostern nicht kommen, die andere Tochter, die in München lebt aber schon. Das ist nicht logisch sondern touristisch begründet. Außerdem bleibt das auch mäßig gefährlich, weil die Münchnerin ja einen PCR-Test braucht. Die Tochter, die in Madrid lebt, darf natürlich auch kommen, allerdings geht das nur wenn die noch bei Mama und Papa auf La Palma gemeldet ist. Mit dem Verbot will man etwas gegen die Familientreffen machen, die uns regelmäßig in den Ferien in andere virale Sphären katapultiert haben.
Diesmal geht man aber noch weiter. Zum ersten mal benötigt man einen negativen Test um zwischen den Inseln zu reisen. Und, im Gegensatz zu Weihnachten, da galt das ja nur wenn man vom Festland kommt, subventioniert die kanarische Regierung den Test nicht. Man muss also selber bezahlen. Allerdings gibt es natürlich Ausnahmen und die sorgen dafür, dass die dritte Tochter, die auf Gran Canaria studiert trotzdem, und ganz ungetestet, kommen kann. Ausgenommen von der Testpflicht sind nämlich Leute die zwecks Broterwerb die Insel wechseln, Leute die zum Unterricht müssen, und bei der Rückkehr nach hause. In über 90% ist die dritte Tochter aus Gran Canaria aber noch bei den Erzeugern gemeldet. Ergo kehrt sie nach hause zurück und entgeht dem Testen. Zum Ende der Osterferien geht es dann zurück zum Studium bzw. Unterricht, die Ausnahme greift erneut, ungetestet.
Die ganze Geschichte wird jetzt für die Urlauber spannend, die zwischen den Inseln hoppen. Die brauchen den Test auf jeden Fall. Spannend bleibt auch, ob die Kontrolle des getestet seins diesmal funktioniert. Man hat da in der Vergangenheit etwas daneben gegriffen und die Leute vom Festland kamen, trotz Pflicht, reihenweise unkontrolliert auf La Palma an. Die Struktur war irgendwie auch nicht nötig, der internationale Reisende muss seinen Wisch ja schon beim Check-Inn im Heimatland hinhalten, sonst darf der ja gar nicht in den Flieger. Aber jetzt will man das wohl wirklich überprüfen, so sagt man zumindest.
Zusammengefasst bedeutet das vom 26.3.-9.4. folgendes:
Um 23 Uhr geht keiner mehr raus.
Private Treffen zuhause mit Menschen die außerhalb des eigenen Haushalts leben sind untersagt.
Treffen im öffentlichen Raum sind auf 4 Personen begrenzt. Das gilt auch für Restaurants, die Maximalbesetzung pro Tisch wird auf 4 Personen reduziert.
Veranstaltungen die dazu verleiten, dass man sich nicht an die Spielregeln hält werden untersagt. Kein Tanzen kein Karaoke oder sonstigen Kram.
Wer zwischen den Inseln reisen möchte braucht einen negativen Antigentest (PCR geht auch) und muss diesen selbst bezahlen.