Jeder ist dran wenn er dran ist

Der Gesundheitschef von La Palma hat sich beim Interview mit „ElTime“ zum Impffortschritt geäußert. Und bisher haben rund 9.000 Personen ihre Erstinjektion auf La Palma erhalten. Dies entspricht gut 15% der zu impfenden Bevölkerung. Der Impffortschritt sorgt auch dafür, dass die Residenten in den Alteneinrichtungen wieder Besuch empfangen dürfen. In der Vergangenheit wurde immer wieder kritisiert, dass die prozentualen Angaben zum Impffortschritt gar nicht stimmen würden, schließlich haben wir hier angeblich ungefähr 83.000 Einwohner. Aber das hat schon alles seine Richtigkeit. Es sollen und dürfen ja bisher nur Erwachsene geimpft werden. Das bedeutet dass derzeit nur 65.000 Personen im „Impfregister“ sind. So kommen die jetzt ´verkündeten 15% also ganz gut hin. Es war also gar nicht nötig den Behörden hier in der Vergangenheit Schönfärberei zu unterstellen.

Der Hund ist nicht blau, damit wurde der Impfstoff nicht richtig gekühlt

Das mir dem Impfregister sorgt hier auch für ein wenig Polemik. Da tauchen nämlich ausländische Bewohner streckenweise gar nicht auf. Voraussetzung ist hierfür, dass man sich im System der spanischen Seguridad befindet und eine einheimische Tarjeta de Sanitaria hat. Viele zugereisten Insulaner haben diese aber nicht und sind somit gar nicht als Impflinge erfasst. Grundsätzlich gilt hier aber, dass jeder, der in Spanien lebt und in irgendeiner Form erwerbstätig ist, eine solche Karte besitzt, weil die Mitgliedschaft in der staatlichen Versicherung nämlich Pflicht ist. Sobald man, auch nur einen kleinen Teil seiner Rente aus Spanien bezieht, ist man automatisch hier Krankenversichert. Deutsche Rentner, die ihr Geld komplett aus Deutschland beziehen, können bei Ihrer Krankenkasse das Formular S1 beantragen. Damit geht man dann in das zuständige Gesundheitszentrum und kann eine Spanische Karte beantragen. Das richtig Vorteilhafte an dieser Geschichte ist, dass die deutsche Krankenversicherung weiterläuft. Man kann also weiterhin im Deutschlandurlaub zu Zahnarzt gehen. So schreibt es jedenfalls die deutsche Diplomatische Vertretung in ihrem Merkblatt für Spanien.

Wer hier allerdings nicht seinen Erstwohnsitz hat, der kommt nicht ins Impfregister, sondern muss sich an seinem Erstwohnsitz entsprechend immunisieren lassen. Vorgestern wurde bei „ElTime“ von einem deutschen Arzt berichtet, der altersmäßig schon dran wäre, allerdings eben nicht im spanischen Gesundheitssystem drin ist obwohl er dauerhaft in El Paso lebt. Sanidad hat auf die Nachfrage zwecks Impftermin gesagt, dass er erstmal nicht dran sein wird. Erstmal würden die drankommen, die gelistet sind. In ElTime wird der Arzt dahingehend zitiert, dass es sich hierbei um einen Akt der Fremdenfeindlichkeit handeln würde. In den „sozialen Medien“ rufen solche Aussagen dann aber auch wieder ein Echo hervor. Neben der Aussage, dass man eben selbst schuld sei, wenn einem das spanische Gesundheitssystem nicht gut genug sei, kam es auch zu der Aufforderung, dass man sich als Deutscher seine Impfung dann eben beim Lidl kaufen könne. Da kommt jetzt sicher noch was nach, da sich so gut wie jeder bei dieser Frage eben entsprechend positioniert und das gibt dann entsprechend Gesprächsstoff. Zudem die nationale Impfstrategie von Spanien nichts über spanischen Gesundheitskarte aussagt, sondern das Alter oder die Risikogruppe zu Grunde legt. Die Ganze Geschichte wird jetzt sicherlich nochmals geprüft. Wer nicht auf ein Ergebnis warten möchte der sollte sich einfach zackzack das Formular S1 bei seiner Krankenkasse besorgen. Danach kann man hier auch zu normalen Vorsorgeuntersuchungen gehen und ist auf der Impfliste.