Das Cabildo Insular hat sich zu Wort gemeldet, und mitgeteilt, dass man noch im Laufe des Jahres das endgültige Projekt für unser heilendes Bad in Fuencaliente erstellen möchte und auch den Bauauftrag zu erteilen gedenkt. Die spanische Küstenschutzbehörde hat zwar „nein“ gesagt, aber das scheint uns hier egal zu sein. die Begründung hierbei ist, dass die Bevölkerung vor Ort die Realisierung erwarten würde und man habe ja auch mit den offiziellen Behörden der kanarischen Inseln zusammengearbeitet und diese hätten ja gar keine Einwände gehabt. So meint zumindest der Consejo de Aquas des Cabildos, Carlos Cabrera. Ob das jetzt wirklich soweit kommt oder nur Getöse ist, bleibt erstmal abzuwarten. Das von privater Seite Auflagen ignoriert wurden und werden hat man ja schon öfter erlebt. Die Frage ist aber schon, ob sich das eine Verwaltungsbehörde leisten kann. Es gehört ja auch ein wenig zu den politischen Gepflogenheiten, dass man jetzt erstmal nicht zugibt, dass in der Planung etwas verbockt wurde und ein Preisgeld für einen Architektenwettbewerb verballert wurde, welcher in Sachen Umsetzbarkeit im Bereich „Wünsch dir was“ verortet ist.
In Sachen Infrastruktur und Bauvorhaben gibt es derzeit noch eine andere Geschichte. Das Telescopio Solar Europeo (EST) soll nämlich bei uns auf dem Roque entstehen. Jedenfalls sei dies zu ca. 70% sicher, dass wir am Ende den Vorzug vor Teneriffa erhalten. So sagte das zumindest Rafael Rebolo der Chef des Instituto de Astrofísica de Canarias (IAC). Favorisiert ist La Palma, da hier schon Installationen wie das Schwedische Sonnenteleskop bestehen und unübertroffene Bilder produziert hätten, was unseren Himmel zu einem einmaligen Standort für diese Art der Teleskope zur Sonnebeobachtung machen würde. Die Entscheidung, ob wir das wirklich bekommen werden, wird wohl im November fallen, wenn das nächste Treffen zwischen dem IAC und dem Finanzierungskonsortium aus über 15 Ländern in La Palma stattfindet. Das einzige Hindernis das es noch geben könnte, schließlich sind 70% doch keine 100% ist, dass man zwischen den anderen Teleskopen die richtige Stelle finden muss, schließlich möchte man für die bereits bestehenden Einrichtungen keine Behinderung sein. Der Zuschlag wäre eine feine Sache für uns. Neben den Arbeitsplätzen die entstehen würden, wird kalkuliert, dass das EST jährlich 10 Millionen Euro auf die Insel spülen würde, von denen ca. 80% hier hängen bleiben würden.
Und zum Schluss mal wieder einige pandemische Zahlen: Wir haben hier gerade auf der Insel 11 positive Fälle, von denen 9 zuhause sind, aber zwei auf der Intensivstation des Krankenhauses liegen. Die 7-Tages-Inzidenz liegt bei 10,48, also im grünen Bereich. Erfreulich ist, dass wir auf La Palma mit dem Impfen recht flott weiterkommen. Nach den offiziellen Zahlen des kanarischen Gesundheitsministeriums haben bis gestern 16.439 Menschen auf La Palma ihre erste Impfung erhalten, was 22,6% der zu impfenden Bevölkerung entspricht. Die zweite Dosis haben bereits 9.646 Personen erhalten, was 13,2% ergibt. Der kanarische Durschnitt liegt hierbei bei 6,42%. Jetzt muss man sich aber fragen, ob es wieder mal die Krankenhauschefin Mercedes Coello ist, die da einen riesen Job macht, oder ob wir wegen unserer veralteten Bevölkerungsstruktur liefertechnisch gegenüber den anderen Inseln bevorzugt wurden. Neben Betancuria (Fuerteventura / 785 Einwohner) und Agulo (Gomera / 1.096 Einwohner), bleibt Puntagorda (2.110 Einwohner) die einzige Gemeinde der Kanaren, die komplett ohne positive Fälle durch die Pandemie gekommen ist. Die beiden anderen sind dabei aber wesentlich kleiner, als unsere Nordwestgemeinde.