Freiluftlabor

Im alten Leuchturm in Fuencaliente wurde jetzt eine neue Forschungsstation eingerichtet. Die Direktorin der Universität von La Laguna (ULL), Rosa Aguilar und der Bürgermeister von Fuencaliente haben das so vereinbart. Untersucht werden soll hierbei, wie sich der Klimawandel auf die Meeresbiologie auswirkt. Der Anstieg von Kohlendioxid findet sich ja auch im Meer wieder und sorgt dafür, dass sich der PH-Wert entsprechend verändert und das Wasser zunehmend saurer wird. Man möchte jetzt ganz gern rausfinden, wie sich das auf die Meere und das Leben darin auswirkt und hat deshalb Fuencaliente als Standort ausgewählt. Die Vulkanische Aktivität, die eben CO2 produziert, macht unsere südliche Gemeinde dafür zum idealen Forschungspunkt. Die wirkliche Besonderheit liegt nämlich darin, dass es eine Verbindung zwischen Grundwasser und Ozean gibt. Das CO2 haltige Grundwasser gelangt nämlich in den Atlantik und sorgt dafür, dass das Wasser dort vor der Küste entsprechend sauer ist. Kurz gesagt: Die sind nicht ganz dicht, in Fuencaliente. Da der Säuregehalt dort eben entsprechend variiert, also mal stärker und mal weniger stark ist, lässt sich dadurch simulieren, wie sich der erhöhte CO2-Gehalt im Wasser, auf das Leben darin auswirkt. Bisher haben Forschende das immer nur in Aquarien oder großen Becken gemacht, in die künstlich CO2 eingespeist wurde.

Angefangen hat das damit, dass eine Forschungsgruppe der ULL und der Universität von Las Palmas de Gran Canaria einen Artikel in einer Fachzeitschrift „Biogeosiences“ veröffentlicht hat, wobei diese Art von Freiluftlaboratorien untersucht wurden. Die Ergebnisse waren so überzeugend, dass man darauf hin beschlossen hat, jetzt hier eine feste Forschungseinrichtung zu installieren. Auch die Gemeinde Fuencaliente, die an der Finanzierung beteiligt ist, soll davon profitieren. Es soll nämlich auch möglich sein, diese Forschungsstation als Einzelperson und als Gruppe zu besuchen, das aber nicht nur für andere Wissenschaftler, sondern auch für interessierte Besucher. Wissenschaft als touristischer Mehrwert.

Ansonsten hat der Virus hier mal wieder zugeschlagen. Heute sind 6 neue Fälle in der covidialen Statistik aufgetaucht. Allerdings hat die Gesundheitsbehörde schon vermeldet, dass es in Wirklichkeit schon 16 Fälle sind, die anderen 10 kamen nämlich erst nach Meldeschluss rein und tauchen damit noch nicht in der Statistik auf. Verantwortlich hierfür sind gleich 2 neue Ausbrüche. Einer in St. Cruz und Mazo, mit bisher 11 Fällen und einer in Los Llanos, mit deren 5. Allerdings hat man wohl gerade richtig Bammel und testet mal wieder wie bekloppt. Zwar seien die beiden Ausbrüche jeweils familiären Ursprungs, aber man ist da jetzt vorsichtig und erwartet wohl auch noch mehr Treffer. Insgesamt werden diesmal auch fast 100 Schüler, die in irgendeiner Form in Verbindung zu den Ausbrüchen stehen getestet. Betroffen sind 2 Klassen in einer Grundschule aus St. Cruz sowie ein Centro Infantil in der gleichen Gemeinde und die Escuelita für unter 3-jährige von El Paso. Vor dem Krankenhaus gab es heute wohl längere Schlangen, von Eltern, die mit Ihrem Nachwuchs auf das Wattestäbchen warteten. Anhand dieser Geschichte lässt sich aber nun ganz gut zeigen, wie gut und auch konsequent hier die Rückverfolgung läuft. Wenn ein Kind einer solchen Klasse positiv getestet wurde, gehen nicht nur alle anderen Kinder der Klasse in Quarantäne, sondern eben auch alle weiteren Personen, die im entsprechenden Haushalt dieser Kinder leben. Die Kinder werden dann alle getestet, aber, selbst wenn der Test negativ sein sollte, bleiben die mit Ihrer Familie erstmal weggeschlossen, bis ein negativer zweiter Test, nach einigen Tagen vorliegt. Ist das Kind positiv, wird auch die gesamte Familie getestet, und deren Kontakte droht dann ähnliches, mit dem gesamten Hausstand. Also nicht nur direkte Kontakte, sondern auch indirekte Kontakte gehen in Quarantäne.