Wir wurden jetzt wieder runter gestuft. Von Nivel 3 auf 2. Ob das lange halten wird, bleibt fraglich. Von den Zahlen her reicht es mittlerweile nämlich sogar zu Nivel 1. Die Intensivstation ist leer, auf der normalen sind nur noch wenige, und die Inzidenz ist mittlerweile bei unter 30. Die Geschichte läuft also recht gut. Allerdings wurden uns heute wieder 2 Todesfälle auf der Insel berichtet. Eine Person mit 88 Jahren, mit Vorerkrankungen, die zweite, 64 Jahre alt, aber ohne. Laut Eltime.es soll es sich hierbei um eine Mitarbeiterin des Krankenhauses handeln. Diese Information ist aber nicht von offizieller Stelle bestätigt, wäre aber unser erster Todesfall auf der Insel von Mitarbeitern des Gesundheitssystems. Die Geschichte ist schon heftig. Wir hatten in 1,5 Jahren Pandemie gerade mal 6 Todesfälle, und nun in gut 14 Tagen auch nochmals 6. Insgesamt sind auf La Palma bisher 13 Menschen in Zusammenhang mit dem Virus verstorben, wobei eben einige die entsprechenden Vorerkrankungen hatten. Auf den Kanaren gehen die Zahlen insgesamt weiter zurück. Der IA-Wert ist bei 165, und auch im Rest Spaniens wird die Situation besser. Wenn alles wie in den letzten Wochen laufen sollte, dann wird heute der 200er Wert unterschritten. Das ist nicht ganz unwichtig, da dies ja für Deutschland die Grenze zum Hochrisikogebiet darstellt.
Die Impferei auf der Insel läuft nach wie vor recht flott von der Nadel. 83 % Erst- und 73% Komplettgeimpfte hat Sanidad uns heute verkündet. Wobei sich das auf die Bevölkerung „diana“ bezieht. Also alle ab 12 Jahren. Die Zahl derer, die nicht geimpft werden wollen, wird auf ca. 4000 Menschen geschätzt.
Ansonsten verhält sich das Wetter eher komisch. Bis gestern hat es hier auf der Westseite genieselt und es war bewölkt. Heute scheint die Sonne, und gleichzeitig gibt es jetzt schon direkt Wetterwarnungen für das Wochenende mit über 35 Grad und höchster Brandgefahrstufe. Wenn es jetzt warm wird, dann trocknet die Nieselei eben wieder direkt weg, und der Wind, ist zurück. Die Nordostpassat bringt uns im Winter die Feuchtigkeit und vertreibt im Sommer die Wolken. Und wenn es mal brennt, dann treibt er das Feuer voran. Ohne den Wind würden die Inseln, und speziell La Palma, aber auf dem trockenen sitzen. Die Wolken, die im Winter gegen die Cumbre gedrückt werden, sind unsere Lebensader. Da kommt unser Wasser her. Hier wird uns aber wohl auch der Klimawandel treffen. Wenn der Golfstrom schwächer wird, dann nimmt eben auch der Nordostpassat ab, und wir sitzen dann auf dem trockenen. Dies hat die Uni Las Palmas anhand des jüngsten Berichtes des Weltklimarates, bekannt gegeben. Allerdings soll uns wohl der Anstieg der Temperaturen und auch der Anstieg des Meerespiegels nicht so hart treffen, wie den Mittelmeerraum. Dennoch könnte sich die Wahl von El Paso als Wohnort am Ende als strategischer Kniff erweisen.
Ob sich durch den Anstieg des Meeresspiegels auch das Reservat vor unserer Südwestküste vergrößert kann ich nicht beurteilen. Jedenfalls feiert diese Schutzzone diesen Monat ihren 20. Geburtstag. Das Gebiet liegt zwischen Charco Verde und dem Strand Las Celdas in Fuencaliente und umfasst 3.455 Hektar. Sowohl im Norden und im Süden grenzt das Gebiet an weitere Schutzzonen. Der Unterschied liegt darin, dass dieses Gebiet unter dem Schutz des Ministeriums für Landwirtschaft und Fischerei in Madrid steht und eben vor 20 Jahren per Ministerialerlass unter Schutz gestellt wurde. Das Ganze geschah auf Bestreben der beiden Fischereivereinigungen in Tazacorte und in Santa Cruz. In Spanien gibt es 12 solcher Schutztonen, wovon die meisten im Mittelmeer liegen. Im Leuchtturm von Fuencaliente können sich Besucher über das Schutzgebiet informieren. In dem, zum Jubiläum veröffentlichten Kommuniqué, weist das Ministerium nochmals auf den Erfolg der Schutzzone hin. Jede Menge Geviech wird da nämlich angetroffen. Neben Fischen und Seevögeln auch unechte Karettschildkröten, Delfine und eine, sich dauerhaft dort aufhaltende, Population an Hammerhaien.