Langsam sickern so die erstem Meldungen durch über das Ausmaß des Feuers. In El Paso hat es 30 Häuser erwischt, allerdings ist da nicht alles abgebrannt. In der Statistik sind eben alle Häuser, die Schaden genommen haben. Im schwersten hat es leerstehende Gebäude erwischt, weil die Bewohner sich, in heller Vorraussicht, mit Eimern und Schläuchen gewehrt haben. Aber auch Behausungen zu denen es eine schwere Zufahrt gab, waren stärker betroffen, weil die Einsatzfahrzeuge nicht überall hinkamen. In Los Llanos ist die Zählung noch nicht abgeschlossen, man geht aber von ungefähr dem gleichen Wert aus wie in El Paso. Heute war dann unser Präsident Angel Victor Torres vor Ort und ist mit dem Inselpräsident und Sergio, dem Bürgermeister von El Paso umhergezogen um die Schäden zu begutachten. In der anschließenden Pressekonferenz hat er dann verlauten lassen, dass direkte Hilfsgelder an die Betroffenen fließen sollen. Bereits in den nächsten Tagen soll es soweit sein.
Im Moment wird geschaut, wer von den Evakuierten wieder nach hause gehen kann. Notmäßig wurden die Leute in der Nacht auf Feldbetten untergebracht und sind nun in Unterkünften die gerade nicht belegt sind. Ferienhausbesitzer Herbergen und Leute die einfach leerstand haben, haben in vielen Fällen unendgeltliche Hilfe zugesagt. Die Rathäuser vermitteln dann die Hilfsbedürftigen weiter.
Die UME (milirärische Einheit zur Brandbekämpfung) und die Feuerwehr aus Teneriffa ziehen heute Abend ab. Der Wind hat nachgelassen und es hat auch deutlich abgekühlt. Dennoch bleibt die Einschätzung der Situation auf Gefahrenstufe zwei, da eben Wohngebiete betroffen sind. Die Sache gilt zwar derzeit als kontrolliert, aber die Bodenkräfte sind immer noch massiv am Werkeln. immer wieder steigt Rauch auf und die gelben Engel kommen und löschen.
Durch die asozialen Netzwerke geistern mittlerweile die Geschichten, wie das Feuer entstanden sei. Wahlweise wird behauptet, dass irgendwer aus einem roten Ford eine Kippe geschmissen hätte, andere berichten das selbe, reden aber von einem weißen Opel. Wenn man sich überlegt, welche Geschichten hier gestern über die Insel geisterten, wessen Haus total abgebrannt sei, und am Ende war da gar nichts, dann weigere ich mich bei diesen Spekulationen mit zu machen. Im Gegenteil, es macht mich sauer. Natürlich kann das stimmen, aber im Moment sind das alles nur Gerüchte. Vielleicht macht die Suche nah einem Schuldigen die Sache etwas erträglicher, aber ich bin heilfroh, dass ich keinen roten Ford habe.