Die ersten Zahlen stammen vom Wetter, bzw. von dessen Auswirkungen auf die Landwirtschaft. Die heißen Tage, die wir im August hier auf den Kanaren hatten, in Verbindung mit dem Wind und der extrem niedrigen Luftfeuchtigkeit, hat dann eben nicht nur für die Ausbreitung des Feuers gesorgt, sondern in der Landwirtschaft etliches kaputt gehen lassen. Agroseguro hat sich jetzt mit der geschätzten Entschädigungssumme zu Wort gemeldet. Und die hat es in sich. Von mehr als 10 Millionen Euro geht man derzeit aus, alleine bei dieser einen Versicherung, wobei mir nicht klar ist, ob es da wirklich eine andere gibt. Das allerdings für die ganzen Kanaren. Wobei hier der aller größte Teil auf La Palma entfallen wird, vor allem auf die Westseite. 85% der Bananenanbaufläche der Westseite hat es getroffen, insgesamt ca. 1650 Hektar. Hinzu kommen noch 170 Hektar anderer Anbauflächen, vor allem Wein und Avocado. Das macht dann zusammen 1820 Hektar auf der Westseite der Insel. Für ganz Teneriffa wurden lediglich 370 Hektar gemeldet, für die anderen Inseln, wurden nur sehr vereinzelte Schäden gemeldet. Nochmal, bei den Schäden geht es nicht um das Feuer, sondern nur um die Auswirkungen die das Wetter in den 3 Tagen hatte. Agroseguro hat zu den 13 Schadensregulieren die sowieso über die Kanaren hüpfen, nochmal 14 vom Festland einfliegen lassen. Man benötige aber mindestens bis Ende September, um alles genau prüfen zu können und die Entschädigungen in die Wege zu leiten.
Die nächsten Zahlen stammen aus der Arbeitslosenstatistik. Und hier gibt es eine positive Entwicklung. Angemerkt sei dennoch, dass die Arbeitslosigkeit hier nach wie vor verdammt hoch ist, aber wir kommen ein wenig aus der Krise, die das Virus verursacht hat heraus. Für den Monat August verzeichnet La Palma 598 Arbeitslose weniger als im Juli, das bedeutet einen Rückgang um 6,77 %, im Vergleich zum August 2020 sind es sogar 7,46 %. Es bleiben aber immer noch 8.229 Menschen, die einen Job suchen stehen. Das entspricht 10% der gesamten Bevölkerung. Wenn man da jetzt Rentner und Kinder rausrechnet, dann dürfte man bei einer Arbeitslosenquote von um die 20% landen.
Zuletzt mal wieder aktuelle Zahlen zum nervigen Thema Covid:
Die Welle auf den Kanaren läuft sich langsam aus. Vor allem auf La Palma sieht das wieder richtig dufte aus. Die Inzidenz liegt bei 10,78 / 100.000 / 7-Tage und es gibt derzeit noch 11 aktive Fälle auf der Insel. Allerdings ist nicht alles so rosig, wie es scheint. Drei davon sind im Krankenhaus und zwei davon sogar auf der Intensivstation. Und dann eben nochmal etwas, was weh tut. Wir haben in dieser letzten Welle, die Zahl derer, die im Zusammenhang mit Covid-19 auf der Insel verstorben sind, mal kurz von sieben auf 14 verdoppelt, wobei, das verschweigt nämlich gar niemand, Sanidad mehrfach ausdrücklich mitgeteilt hat, dass das Virus nicht immer Ursache für das Dahinscheiden war.
Schön wiederum ist aber unsere Impfquote. Wir haben den September auf La Palma mit 80% komplett geimpften in der Zielbevölkerung (12+) begonnen. Vor allem die jüngeren zwischen 12 und 18 lassen sich gerade in hoher Stückzahl immunisieren. Nicht nur auf den Kanaren (44,95) gehen die Inzidenzen zurück, auch im Rest des Landes wird es besser (75,61). Wir kommen von über 300 vor noch nicht einmal 4 Wochen. Mittlerweile hat sich das ganze wieder umgekehrt. Wer von Spanien nach Deutschland reist, hat mit keinerlei Restriktionen zu rechnen. Dagegen verlangt Spanien nun wieder einen negativen Antigentest, nicht älter als 48h, wenn der deutsche Besucher nicht geimpft oder genesen sein sollte.
Gestern scharwenzelten hier in Los Llanos, von der Presse eher unbeobachtet, dann auch mal ca. 30-40, in der Mehrzahl nicht südländisch anmutende Personen durch Los Llanos. Mit Pappschildern ausgestattet, versuchten diese, Erkenntnisse aus ihrem Bachelor-Studiengang bei Facebook und dem anschließenden Master bei Telegram in Medizin und Virologie, unter das unwissende Volk zu bringen. Hydroxychlorochin und Ozon sollen, neben Liebe, wohl tierisch helfen, vor allem bei Kindern, die sich, laut anderen Schildern, nachweislich gar nicht mit Covid-19 infizieren können. Frei in der eigenen Meinungsäußerung wurde die sofortige maskenlose und makellose Bereitstellung der entzogenen Freiheit gefordert, in der Hoffnung, dass sich die Hintermänner der neuen Weltordnung, das endlich mal zu Herzen nehmen mögen.