Die Helfer sind streckenweise hilflos

Der Berg arbeitet weiter vor sich hin. Große Veränderungen gibt es derzeit nicht, eine stabile Eruption eben. Der neue Finger unten an der Playa Nueva ist näher ans Meer herangerückt und ansonsten droht das Lavadelta instabil zu werden. Mittlerweile ist man nach Westen in größere Tiefen vorgedrungen und so könnte es sein, dass die Landzunge an der Spitze abbrechen könnte. Im Moment ist das egal, da darf ja niemand hin. Wenn das erstmal erkaltet ist und die Menschen darauf herumspazieren muss man sich das dann genauer anschauen.

PEVOLCA hat, wegen der anhaltenden Bebentätigkeit in Mazo und Fuencaliente Informationsveranstaltungen abgehalten. Man möchte die Bevölkerung beruhigen, nach wie vor steigen die Beben nicht auf und man rechnet nicht mit einem Ausbruch dort. Allerdings hat die Ankündigung der Informationsveranstaltungen wohl bei einigen, so gar nicht zur Beruhigung beigetragen. Vielmehr befürchteten so einige, dass es jetzt auch dort ernst werden könnte. In Las Manchas hat man solche Infoveranstaltungen ja auch abgehalten und kurz darauf hat dann der Vulkan losgelegt.

Ansonsten haben wir gerade leichten Westwind. Der Flughafen bleibt geschlossen, man hofft da auf morgen. Auch der Nordflughafen von Teneriffa hat Probleme und es kann dort auch noch den Hauptflughafen treffen. Mit Glück kann man morgen aber wieder auf dem Luftweg nach La Palma kommen. Die Inversionswetterlage über der Insel bleibt bestehen und es riecht gar unangenehm in El Paso, wobei es tagsüber ganz gut geht. Zum Thema „Strohhalm klammern“ ist die letzten Tage ein leichter, dafür aber kontinuierlicher Abfall der Amplitude zu sehen. Wenn das so weiter geht, dann wäre der Apparat ja irgendwann auf null. Das ist aber natürlich reines Wunschdenken. Schließlich sagt man uns ja, dass der Vulkan dynamisch sei.

Seit 2 Tagen geht es abwärts. Allerdings isr das ja nur eine Momentaufnahme. Zielsetzung ist das untere Ende des Diagrammes. Da wollen wir dauerhaft hinkommen.

Kritisch haben sich heute die Consejas für Soziales aus El Paso und Los Llanos in einem Artikel von ElTime zu Wort gemeldet. Die direkte Hilfe stößt nach knapp 3 Wochen an Ihre Grenzen. Nicht weil man nicht möchte, sondern die pure Anzahl derer, die einen Hilfebedarf anmelden sorgt für eine Überforderung. So haben laut Angeles Fernandez allein in El Paso 409 Familien Hilfe erbeten. Das betrifft ca. 1500 Menschen bei nur etwa 7.500 Einwohnern. 15 festangestellte Sozialarbeiter und Psychologen sind rund um die Uhr im Einsatz, welche von der Gemeinde bezahlt werden, die dafür eigentlich nicht die entsprechenden Ressourcen hat. Hinzu kommen noch ca. 800 Leute die als phasenweise als freiwillige Helfer agieren. Ca. 650.000 Euro sind bisher an Spenden eingegangen, die direkt an die Betroffenen ausbezahlt werden. Hinzu kommen dann noch Gelder, die direkt von Anderen finanzielle Unterstützung erhalten. Man sei aber auch stets darauf angewiesen sich mit der Regionalregierung zu koordinieren um Überschneidungen zu vermeiden. Dennoch versucht man alles mit möglichst geringem bürokratischem Aufwand zu regeln. Allerdings ist man, so wird auch aus Los Llanos berichtet, gewissermaßen immer noch bei einer Art Bestandsaufnahme. Dort wird, laut der Leiterin des Sozialdienstes, Elena Conceptiòn, mit ca. 1.000 Familien gerechnet, die betroffen sind. Man arbeitet auch mit dem Psychologenkollegium aus Teneriffa zusammen und ist gewissermaßen dabei, die Reihenfolge nach Dringlichkeit zu erstellen. Hier ist nicht nur die finanzielle, sondern auch die psychosoziale Situation der einzelnen Familien ausschlaggebend. Mittlerweile sei aber bei den Festangestellten als auch bei den freiwilligen Helfern eine Müdigkeit festzustellen. Man arbeitete streckenweise Doppelschichten und auch am Wochenende. „Zu behaupten, dass man auf so etwas vorbereitet gewesen sei, wäre gelogen“, so sagt es Elena Conceptiòn.