Der Vulkan hat heute die 7 Wochen voll gemacht und befindet sich im 50.Tag des Ausbruchsgeschehens. Glückwünsche kann er nicht erwarten, erst bei seiner Beerdigung werden wir uns freuen. Pünktlich zum Wiegenfest war aber seine Schwellung wieder weg. Die größere Deformation, die gestern von der Stelle LP3 gemeldet wurde, hat sich einen Tag später wieder erledigt. Alles wieder normal. Das bisschen Gasgeben des Vulkans von gestern Abend, hatte sich gegen Mitternacht wieder erledigt. Die Lavaöffnung war auch wieder sichtbar und heute floss, erkennbar am weißen Rauch wieder etwas davon aus dem Inneren. Alles verläuft aber in den bereits bekannten Lavabahnen und so wird auch erstmal keine neue Zerstörung vermeldet. Die Menge an Lava ist auch längst nicht mehr das, was wir bisher gewohnt waren. Für gestern wird ein SO2-Wert von 10.000t angegeben, insgesamt bleibt dieser Wert rückläufig. Der Schwefeldioxid-Wert hat deswegen eine so wichtige Bedeutung, weil die Entstehung ausschließlich auf das Vorhandensein von Magma zurückgeführt werden kann, während z.B. CO2 nur bedingt als Indikator dienen kann, weil der Ursprung hier auch ein anderer sein kann. Allerdings ist das mit den genauen Messwerten des SO2 nicht so ganz einfach und man unterliegt auch deshalb häufig großen Schwankungen. Erdbeben gibt es heute etwas mehr als noch gestern, wobei die Tendenz im Ganzen abnehmend bleibt. Gegen 17 Uhr gab es ein Beben 4,6 mlbg, 35 km unter Mazo, das deutlich zu spüren war. Heute war dann nochmals auffällig, dass bei den Pressekonferenzen über den letzten Kalendertag berichtet wird. Hier hieß es nämlich, dass der vulkanische Tremor zugenommen hätte, für gestern stimmt das auch exakt so. Der visuelle Rückgang des Ausbruchsgeschehens seit Mitternacht spiegelt sich aber auch in der Amplitude des Tremors des heutigen Tages wider und hier haben wir den niedrigsten Wert seit dem 27.9. erreicht, dem Tag, an dem der Vulkan mal kurzfristig die Arbeit eingestellt hatte. Weiterhin sagt man uns, dass es noch keine Anzeichen auf ein baldiges Ende geben würde, das Anzeichen wäre ein SO2-Wert von deutlich unter 1.000t und das über mehrere Tage. Wir sind aber auf einem guten Weg, wie es scheint. Mein familieninterner Tipp zum Ende des Ausbruchs, wäre auch an einem vulkanischen Geburtstag. Die Chancen stehen nicht so schlecht, es ist noch ein wenig hin, aber auch nicht mehr allzu weit. Früher wäre auch OK, aber spätestens da sollen dann die Lichter ausgehen.
Sorgen macht uns die Asche. Die Hoffnung, dass der Passat so einiges davon wegweht, hat sich erfüllt. Allerdings wirbelt er das ganze Zeug auch auf. Und weiter oben am Berg liegen eben noch gigantische Mengen, die bei dem Wind permanent Richtung Tal geblasen werden. Das lagert sich nicht hier ab, aber es ist in der Luft. Und genau deswegen hatten wir die Aufforderung auf der Westseite der Insel, möglichst nicht nach draußen zu gehen, und wenn dann eben nur mit Maske und Schutzbrille. Wenn man da jetzt ernsthaft darüber nachdenkt, kommt man gar nicht so einfach auf eine Lösung dieses Problems. Wohin denn mit dem Zeug und vor allem, wie soll man das überhaupt wegbekommen? Mittlerweile ist es aber fast egal, ob man draußen oder drinnen ist, das feine Zeug ist überall. Man sieht es gar nicht richtig, aber einmal mit dem Lappen drüber und man hat eine prächtige Schmutzschicht dran kleben. Wir warten immer noch auf die Nachricht, ob die Kinder morgen wieder in die Schule dürfen. Bei den Werten die im Tal in Sachen Feinstaub gemeldet werden, ist davon aber nicht auszugehen.