Der Wissenschaftler ist ganz begeistert

Und es tut ihn aufrichtig leid, dass wir seine Begeisterung so gar nicht mittragen können. Gut, der fährt ja am Wochenende zurück nach Deutschland, und ist dann etliche Kilometer weiter von dem Unhold entfernt als der gemeine Talbewohner. Der Vulkan jedenfalls dreht gerade mächtig am seismischen Rädchen. Nachdem das IGN gestern verkündet hat, dass ein deutlicher Energieabfall zu attestieren sei, und das eben auch über einen längeren Zeitraum, hat der Vulkan das innerhalb weniger Stunden mal kurzerhand über den Haufen geworfen. Seit gestern Morgen steigt der Tremor kontinuierlich an und hat sich im Vergleich zu vorgestern mal kurz verdreifacht. Gestern Abend ging das dann auch mit den Beben los. Fast alle sind im flachen Bereich, also um die 10-15km tiefe angeordnet, aber es sind viele. Vorgestern hatten wir im Ganzen 40 Beben, gestern waren es um die 70, aber da hat am späten Abend ja dann die Serie schon eingesetzt. Jetzt sind es, und der Tag ist noch nicht rum, schon über 250. Dass da irgendwas passiert kann man wohl annehmen. Was, kann man nicht so wirklich sagen. Bei der Pressekonferenz hat man über den Anstieg gesprochen, aber auch nicht viel dazu gesagt. Vielmehr hieß es, dass die Daten weiter rückgängig seien, weil man die Sache ja im Großen betrachten soll. Und ein kurzfristiges Ende wurde ja gestern schon ausgeschlossen. Problematisch ist aber immer ein wenig, dass die verabreichten Daten ja schon 24 h alt sind. Zumindest was die Gasmessungen betrifft. Zwischen 2.000t und 3.000t SO2 können, sich ja sehen lassen. Aber das war eben bevor es mit dem Tremor wieder losging. Da warten wir jetzt mal auf die Werte die wir morgen präsentiert bekommen.

Rein optisch war die Geschichte auch eher etwas komisch heute. Den Tag über war massig dunkler Rauch am Hauptschlot zu sehen. Weiß und hell kam es weiter unten beim Lavaauslass heraus. So gesehen passt das ja zu den Daten. Irgendwas war da im Gange. Am Abend lag der Vulkan dann plötzlich recht unscheinbar da. Streckenweise am Hauptschlot gar nichts mehr, und selbst die von der Lava verursachten Wolken, waren eher Wölckchen. Der Tremor ist aber munter weiter geklettert. Gegen 18 Uhr hat der dann wieder zu stänkern und zu qualmen begonnen, und im Dämmerlicht war dann sogar Lava am Hauptschlot zu sehen. Das Tremorsignal geht nun aber nach unten. Bin ich froh, dass ich das nur beschreiben und nicht erklären muss. Ganz vielleicht liegen da dann zwischen den gemessenen Werten und dem, was am Krater ankommt, ein bis zwei Stunden. Dann müsste das nachher also wieder hoch gehen. Vielleicht auch nicht. Ist aber dann auch wiederum egal. Ich verstehe den Berg nicht und habe mir fest vorgenommen, mich von dem Auf und Ab nicht aus der Ruhe bringen zu lassen. Man darf sich alles vornehmen. In Sachen Bodendeformation hat sich schließlich auch nichts getan, da ist der Wert aber eben auch von heute Vormittag. Muss man also wieder warten.


Gerade geht das plötzlich wieder in den Keller. Am 26.9. also gab es auch einen fiesen Anstieg und dann war am 27.9. plötzlich Ruhe.
Beben gab es heute richtig viele. Der Tagesrekord vom 23.10. wackelt ganz gewaltig.

Die Lava geht gerade dafür neue Wege. Nicht ganz neue, aber der Zustrom zum Delta hat sich etwas verringert. Dafür fließt jetzt ein großer Teil am nördlichen Rand de Montaña de Todoque entlang. Da war sie ja auch schon einmal, und es gab auch keine Meldungen, dass weitere Häuser zerstört wurden. Die Fließgeschwindigkeit wurde mit 70m/h angegeben. Bis zum Meer ist es von der alten Spitze dieser Zunge auch nicht mehr weit und so ist damit unter Umständen ein weiterer Landgewinn Richtung Norden drin.

Das Bild wurde am Vormittag aufgenommen. Rechts vom Berg sieht man die Lavazunge, die zum Erliegen gekommen ist. Da gibt es nun Nachschub. (Foto: Cabildo Insular )