Die sprechen vom Ende

Frau Blanco hat heute bei der PEVOLKA-Pressekonferenz, vom Ende der Lavaemission gesprochen. Allerdings natürlich ohne Datum und erst recht nicht, dass danach alles gut werden wird. Vielmehr ging es darum uns alle gleich wieder ein wenig auszubremsen. Wenn es soweit sein sollte, dass kein flüssiges Gestein mehr austreten sollte, dann sei die Gefahrensituation eben noch nicht vorbei. Selbst ohne Lava gehen die Wissenschaftler fest davon aus, dass es noch über Wochen oder gar Monate zu Ausgasungen aus dem Krater, aber auch aus den Lavafeldern kommen wird. Und diese Gase bleiben gefährlich. Als Beispiel diente wieder mal der Unterwasservulkan von El Hierro, von vor 10 Jahren. Hier dauerte es eben auch Monate bis keine Gase mehr austraten. Die Frau Blanco ist da recht clever, in dem was sie sagt. Gestern kam die Nachricht, dass der Evakuierungsbefehl der Gegend von Las Martelas heute aufgehoben wird. Damit durften die ersten 30 Familien zurück in ihre Häuser. Es handelt sich dabei um die Zone die als letztes evakuiert wurde, als im Oktober die Lava des Stromes Nummer 8 durch La Laguna gelaufen ist. So etwas löst natürlich eine gewisse Euphorie aus, und all die anderen, warten natürlich jetzt sehnlichst, dass der Vulkan endgültig den Geist aufgibt um wieder nach Hause zu können. Für all die, die jetzt gestern und heute schon mal eingepackt haben, hat Frau Blanco das jetzt erst mal wieder verdorben. Das ist auch richtig so, die PEVOLKA-Leute sind, was den Schutz der Bevölkerung angeht, bisher kein Risiko eingegangen, und werden das auch jetzt nicht tun. So gesehen ist es sicher nicht unklug, den Leuten jetzt schon mit zu teilen, dass da nicht Holter die Polter alles wieder beim Alten sein wird. Wenn der Vulkan erstmal aufgehört hat, dann ist das sicher schwerer zu vermitteln. Solange also Gefahr besteht, darf niemand in irgendwelche Gebiete rein und die Sperrzone bleibt erst einmal erhalten. In den heute freigegeben Gebieten wurde, so schreibt es CanariasAhora, heute nochmals Gas gemessen. Ich muss das ausdrücklich nochmals betonen, dass die Verantwortlichen hier einen Riesenjob machen. Mittlerweile kommen nämlich aus den Ecken, aus denen schon der covidiale Verschwörungswahnsinn tropfte, die Horrormeldungen, über unser aller Gesundheitsgefährdung durch die Lava und die Gase, verbunden mit dem Vorwurf, dass die Bewohner des Tales bewusst dieser Gefahr ausgesetzt werden. Ja, Lava ist gefährlich, vor allem wenn man den Kopf in die glühende Suppe hält. Allerdings, so heißt es, soll da ein Helm aus Aluminium schützen.

Allerdings haben diese Worte von Frau Blanco dann eben doch das Wörtchen „Ende“ beinhaltet. Und die Daten geben auch weiterhin Anlass darauf zu hoffen. Zuallererst mal haben die tiefen Beben von Gestern bisher keine Auswirkungen gehabt. In der Vergangenheit war es so, dass es um die länger dauerte, als nur einen Tag, bist das Material oben raus kam. Aber die Anzeichen, vor allem bei der Deformation waren schon früher da. Jetzt gab es bei der legendären Messtation in Jedey aber keinerlei Anhebung des Geländes, sondern sogar noch einen leichten Rückgang. Vielleicht waren die tiefen Beben eben dann doch nur ein Zurechtruckeln da unten, schließlich muss sich der Boden dort ja auch wieder in Form bringen. Hier gilt aber wieder bis morgen warten, und sollte die Sache bis dahin gut gehen, dann weiter hoffen, dass es keine neue Bebenserie da unten geben wird. Insgesamt gab es heute sehr wenige Erdbeben, ganze 14 Stück bis dato, kein einziges war spürbar und die maximale Magnitude lag bei 2,9. Von den SO2-Werten vernimmt man, dass diese weiterhin rückläufig sind, und der Tremor wird langsam zu einem Strich auf niedrigem Niveau. Auch hierzu hat PEVOLKA etwas bei der Pressekonferenz gesagt und einen Vergleich zu den Ereignissen von vor 10 Jahren vor El Hierro gezogen. Damals pendelte sich der Tremor in der 2. Februarhälfte auf niedrigem Level ein. Ende der Lavaemission war dann der 5. März. Vielleicht hat unser Kanarenpräsident Torres also doch recht, wenn er mit einem Ende vor dem Jahreswechsel rechnet.

Rein optisch sieht man, solange es hell ist recht wenig. Oben dampft und raucht es ab und an und unten am Kegel tritt die Lava aus, die über die Röhren gen Westen fließt. Die Brisa sorgt dafür, dass Rauch und Wasserdampf direkt weggeblasen werden, und somit kann man auch ganz schlecht abschätzen, wieviel dort austritt. Von El Paso aus erkennen wir nachts dann immer nur 2 glühende Austrittspunkte. Auf mich wirkt es aber jede Nacht so, als ob das leuchten schwächer wird. Ganz oben am Kegel bleibt es meist dunkel. Manchmal kann man einen roten Schimmer erkennen und ganz selten sieht man auch noch pyroklastisches Material rausfliegen.