Frau Blanco sagt es sei gestoppt

Bei der heutigen Pressekonferenz von PEVOLCA hat nun auch Frau Blanco gemeint, dass es gestoppt sei. Rückwirkend würde dann, wenn es erst einmal offiziell ist, der vergangene Montag, also der 12. Dezember. Seitdem macht der Vulkan keine Vulkansachen mehr. Allerdings bittet sie erneut darum, dass wir noch 8 Tage abwarten um eine Reaktivierung ausschließen zu können. Erneut gab es keine großen Worte zu den tiefen Beben. Die gibt es immer noch, allerdings weniger als gestern. Der Tremor bleibt wo er ist, nämlich weg und es gab auch keine Veränderung in der Deformation des Bodens. Deswegen wollen wir jetzt wirklich glauben, was die Wissenschaft uns sagt. Die meisten haben das ja bereits gestern mehr oder weniger so verkündet, wenn jetzt aber auch PEVOLCA, von einem „Stopp“ spricht, dann wollen wir uns nicht gegen solche Erzählungen zur Wehr setzen.

Deswegen heute etwas mehr zum Thema leidiges Virus. Der Corona ist zurück auf unserem Archipel, und das mit Macht. Unrühmlicher Spitzenreiter dabei bleibt die Mutterinsel Teneriffa. Die letzten beiden Tage haben die jeweils über 1.000 Neuinfektionen gehabt. Wobei die anderen Inseln dabei auch nicht jungfräulich bleiben. Um das, was hier gerade vor sich geht, zu verstehen, muss man sich einfach die kanarische 7-Tagesinzidenz der letzten Tage anschauen. Am Mittwoch lag dies noch bei 169 (La Palma 84), heute, also 2 Tage später, sind wir bei stattlichen 306 (La Palma 114). Bestätigt wurde bereits, dass Omikron auf den Inseln rumgeistert, aber die Hauptlast liegt nach wie vor bei Delta. Die ganze Geschichte nun bedeutet, dass wir auf den Kanaren ähnlich resistent gegen Lernprozesse sind, wie der Rest der Welt. Wenn man nämlich ein Jahr zurückdenkt, dann sah man zum gleichen Zeitpunkt eine ähnliche Entwicklung. Wieder war es unsere Verfassungsbrücke, also das stark verlängerte Wochenende Anfang Dezember, der im Nachgang als Auslöser gesehen wird. Also redet man nun schon wieder über die Einschränkungen an Weihnachten, die es fast sicher geben wird. Momentan, so heißt es in der Presse, sind vor allem 2 Altersgruppen stark viral betroffen. Zum einen die 20-29jährigen, die haben viele Kontakte, zum anderen die Kinder zwischen 5 und 12 Jahren, die bislang nicht geimpft werden konnten. Gestern haben wir dann noch einen Termin für unsere Zweitgeborene für das Nadelsetzen am heutigen Vormittag bekommen. Die Krankenschwester im Centro de Salud hat im 2 Minutentakt gespritzt. Allerdings war das dann nach 20 Minuten rum, weil es eben nur 10 Dosen am Tag in El Paso gibt. Am Wochenende können dann die Kinder ohne Termin in Los Llanos und Santa Cruz geimpft werden und für nächste Woche sind dann mehr Dosen für die Gesundheitszentren zur Verfügung. Das mit den kleineren war ganz lustig zu sehen. Man sollte sich ja dann noch mal 10 Minuten hinsetzten, bevor man dann zurück zur Schule konnte. Da saßen die Kiddies dann mehr oder weniger in Reihe, alle mir dem grünschwarzen Schulpulli an und sich mit leicht wässrigen Äuglein unisono den linken Oberarm haltend.

Mittlerweile gehen die Tendenzen aber auch hier dahin, dass die Politik ernst macht. Wobei einige Dinge, wie Maskenpflicht, wenn der Abstand von 1,5m, auch im freien, nicht garantiert werden können, bei uns eh immer gegolten haben, und von der Bevölkerung nicht als Einschränkung, sondern höchstens als nervig, interpretiert wurden. Vor 2 Wochen hat sich die Regierung aber einen Covidpass, also geimpft oder getestet, vom zuständigen Gericht bestätigen lassen. Hiermit hatten Einrichtungen, Geschäfte und Bars die Möglichkeit das auf freiwilliger Basis zu praktizieren. Nun läuft der Antrag, dass das verpflichtend geregelt wird. Die Spanier hier sehen das recht locker. Es sind fast alle geimpft, also ändert sich am Ende der Geschichte kaum etwas. Unter den hier lebenden Ausländern scheint es aber eine gewisse Blasenbildung zu geben. Auch hier gibt es welche, die sich eher nicht pieken lassen wollen, aber nicht komplett auf der flachen Erde leben. Allerdings gibt es auch die heftigeren Kaliber. So bieten manche ihre heilende Chakrenbehandlung aus ethischen Gründen nur für ungeimpfte an, und einige, die sich selbst für alternativ halten, bewegen sich in Kreisen einer Partei, die dieses Wort im Namen trägt. Das wird dann mit Chemtrails, jüdischer Weltherrschaft und allem möglichen zu einem fetten braunen Brei gemixt. Für dieses Klientel wird das Leben, wenn es einen Covidpass geben sollte, in Zukunft etwas schwieriger. Hier gibt es keine kostenlosen Tests und auch keine Testzentren, die den Spaß für einen Zehner anbieten. Man muss zum Arzt oder an den Flughafen und unter € 20,- kommt man da derzeit nicht weg.