Noch drei Tage müssen wir warten, dann ist offizielles Ende und es gibt trotz der erneuten Zunahme der Deformation in Jedey, keinerlei Anzeichen, dass sich das Drecksding nochmal reaktivieren könnte. Dennoch bleibt natürlich die vulkanische Notlage weiter bestehen. Heute wurden in Las Manchas und bei Bombilla Gaswerte gemessen, die so gar nicht schön waren. Das SO2 ist nicht das Problem. Das riecht man ja, auch in El Paso, vor allem morgens stinkt es häufig, weil die niedrigen Temperaturen keine Thermik zulassen, die das Zeug gen Himmel trägt. Problematisch bleibt gerade viel mehr das Kohlenmonoxid. Man sieht es nicht und riechen kann man es auch nicht. Die gasbemaskten Einsatzkrätfe der militärischen Notfalleinheit UME haben aber so hohe Konzentrationen entdeckt, dass man innerhalb von wenigen Minuten das Bewusstsein verlieren würde und nach einer halben Stunde wäre es dann ganz aus. Dabei sind es wohl nicht nur die Lavafelder, die ausgasen, sondern eben auch die Zonen in denen die Asche meterhoch liegt. Hier sieht man aus Rissen, die sich da auftun, Gasschwaden aufsteigen. Wieder bleibt die Frage, ob die momentanen nasskalten Wetterbedingungen das Phänomen gerade verstärken. PEVOLKA sagt aber noch mal ganz klar, dass da gerade auf keinen Fall jemand hinkann. Schon gar nicht ohne Erlaubnis. Und das gibt uns jetzt schon wieder zu denken, weil das mit den Gaswerten ja noch eine ganze Weile so weitergehen kann. Mit zügiger Rückkehr ist da wohl erstmal nicht so schnell zu rechnen. In der Aschezone kann man was tun, indem man das Zeug einfach wegkarrt. Nur weiß man wohl auch nicht so richtig, wo man da ein Endlager einrichten soll. Die Verlagerung der Asche wäre ja auch erstmal nur eine Verlagerung des Gasproblems.
Ansonsten standen heute spanienweit die Zeichen auf Weihnachtslotterie. Es gibt hier den Brauch, dass man sich eine Nummer sucht, die einem blöden Datum entspricht. Dieses Jahr hauptsächlich nachgefragt, und deswegen seit Wochen schon nicht mehr zu bekommen, war die 19921, also das Datum unseres palmerischen Ausbruchs. ´Den Dicken, wie der Hauptgewinn genannt wird, hat diese Nummer aber nicht ergeben. Allerdings hat der sehr wohl auf den Kanaren zugeschlagen. Einige Serien des Hauptgewinns, der pro Zehntellos stattliche 400.000 € einbringt wurden auf Gran Canaria verkauft. Auch La Palma ging nicht ganz leer aus. Allerdings wesentlich weniger. In Santa Cruz und in San Andrés gab es glückliche Gewinner der 4. Prämie. Das System ist so, dass man immer nur ein Zehntellos für € 20,- kauft. Das hat dann zur Folge, dass dann meist mehrere Leute an der Geschichte teilhaben. Für ein Décimo gab es in diesem Fall immer noch 20.000 €. So manch einer hier im Tal hat sicherlich gehofft, dass er selber den großen Gewinn macht, oder eben kollektiv. Natürlich hätte so etwas prima als Weihnachtsmärchen gepasst. Gewissermaßen mit einem Lotteriewumms aus der Krise. Wir hätten da unseren ehemaligen Finanzminister Olaf Scholz einfliegen lassen können, der dann mit der Bazooka die fetten Schecks an die Betroffenen des Vulkans verteilt. Warten wir eben bis Anfang Januar auf El Niño, den kleinen Bruder der Weihnachtslotterie. Das System funktioniert fast genau gleich, aber die Hauptgewinne sind nicht ganz so groß. Für eine schön kitschige Weihnachtsgeschichte würde es aber auch noch reichen.