Fast tausend weniger

Heute war es endlich soweit, die ersten Evakuierten auf der Nordseite durften heute zurück. Zwischen 900 und 1.000 Personen dürften nun, nach mehr als 3 Monaten wieder in die eigenen vier Wände.  Lüften sollen sie, hat man sie angehalten, damit auch wirklich nichts passiert. Immer noch kann es sein, dass sich innerhalb des Hauses Gase gestaut haben. Kohlenmonoxid und Kohlendioxid sind gemein, man riecht es nicht und es hängt eben am Boden. Ähnlich wie bei der Evakuierung stellen auch nun wieder die Gemeinden Kleinlaster und Hilfspersonal zur Verfügung, damit der zuvor, vorsichtshalber weggeschaffte Hausrat, wieder dahin kommt wo er hingehört. Zumindest in El Paso werden auch von Gemeindeseite aus Helfer, für die Reinigungsarbeiten bereitgestellt. Die werden sicherlich beträchtlich sein. Einige konnten in den letzten Wochen immer wieder zum gießen oder putzen in das Sperrgebiet. Es gibt aber eben auch Menschen, die in dieser zeit bei Verwandten auf einer anderen Insel untergekommen sind. Auch unter den ausländischen Residenten waren nicht wenige während des Ausbruchs gar nicht auf der Insel.

Hier gibt es das Sprichwort „poco a poco“, also Stück für Stück. So gesehen ist die Rückkehr nun eine schöne Sache und wir erwarten eben auch, dass es nun Stück für Stück so weitergehen wird. Das lässt sich natürlich prima sagen, wenn man selber den ganzen Ausbruch über nicht in der gefährdeten Zone gelebt hat. Für viele, die nun eben nicht unter den ersten 1.000 waren kann so etwas aber natürlich auch für Frust sorgen. Man weiß eben gar nichts, und außer Gerüchten die von Leuten stammen, die, aufgrund ihrer beruflichen Tätigkeit, einen etwas besseren Einblick haben, hört man nichts Offizielles. Die Verantwortlichen sind damit natürlich einem gewissen Druck ausgesetzt, weil mit jeder weiteren Aufhebung von Evakuierungsgebieten, die Unruhe wächst. Die werden aber schauen, dass sie kein Risiko für die Bevölkerung eingehen werden. Deswegen legen die sich nicht fest. Wenn ein Versprechen erst einmal getätigt wurde und das dann im Nachgang nicht funktioniert, dann wird die Situation auch nicht besser. Außerdem sind da ja auch noch ganz heikle Sachen dabei, die für manch einen am Ende unlogisch erscheinen, aber es aus Sicht der Verantwortlichen gar nicht sind. So ist zum Beispiel El Remo sehr weit weg und man hört auch nichts davon, dass dort die Luftbedingungen entsprechend schlecht sind. Der einzige Weg nach El Remo führt aber nun mal über Puerto Naos, und da wurden in den vergangenen Wochen entsprechend viele giftige Gase gemessen, dass der Zugang für die Plataneros, die dort ja nur zum arbeiten hin mussten, immer wieder beschränkt wurde. So gesehen kann man eben El Remo gar nicht so einfach wieder öffnen. Es ist einfach schwierig zu erklären, dass man dann vielleicht, an manchen Tagen gar nicht wo anders hinkann, weil die Werte in Puerto Naos noch schlecht sind und da sich niemand aufhalten darf.