Trübe Aussichten

Meine Frau meinte die Tage, dass ich mal wieder was Positives schreiben soll. Nicht immer über die Vulkanwewechen und den Corona. Deswegen jetzt gleich Entwarnung, ich versuche mich zurück zu halten. Es geht nämlich nur ums Wetter. Und da ist eben calimabedingt, die Aussicht nicht so dolle. Wir haben ordentlich Staub in der Luft und sehen nicht sonderlich weit. In den letzten Tagen kam es, vor allem auf den östlichen Inseln deswegen auch zu Problemen an den Flughäfen. Hier auf La Palma, kamen wir aber noch mal gut weg. Es findet gerade nämlich so eine Art Kampf um die Kanaren statt. Von Osten kommt der Saharasand und draußen auf dem Atlantik ist die Regenfront. Und so wie die Prognosen das sagen, gewinnt morgen der Regen die Überhand. Heute haben wir in El Paso noch 22 Grad und so langsam kommt etwas Wind auf, aber in der Nacht soll es dann zu regnen beginnen und die Temperaturen sollen morgen maximal 14 Grad betragen. Auch Schneefall auf den hohen Gipfeln sei möglich. Das mit dem Regen ist ganz fein, das verringert dann schlagartig meinen Aufgabenradius. Dann komme ich nämlich um das Giesen des Gartens rum. Ich bin nämlich gerade mit den Kindern alleine und normalerweise kümmert sich meine Frau um das Grünzeug. Kein vernünftiger Mensch darf mir ernsthaft so etwas als Aufgabe geben. Ich habe zwei verdorrte Daumen. Haushalt und Kinderbetreuung klappt dagegen. Die Wäsche habe ich wegen dem drohenden Nass bereits gewaschen. Auch mit den Kindern funktioniert es bislang ganz gut. Heute ist schon der 2.Tag, und keiner hat dem anderen, ich schließe mich da ein, bislang den Kopf eingeschlagen. Gut, ich versuche mich auch in Großmut, und der Nachwuchs scheint sich zu verbünden und im Team zu tricksen. Ich tue einfach so, als ob ich das nicht mitbekomme, und lasse die Zwei in ihrem glauben. Der Große checkt diese Taktik glaube ich aber bereits, kann aber damit genauso gut leben wie ich. Konfliktvermeidung ist das Stichwort, schließlich müssen wir die Situation noch bis zum Freitag durchhalten.

Noch gewinnt der Sand, morgen soll das aber schon anders sein.

Nun aber doch noch mal kurz zum vulkanischen Wiederaufbau. So langsam sagen auch die offiziellen Kreise, dass die Geschichte mit einer richtigen Straße, so nichts werden wird. Monate oder gar Jahre würde das brauchen. Die Zeit haben wir hier aber nicht und deshalb wird dann wohl doch erstmal improvisiert werden müssen. Sprich, man baut eine Piste über die Lava um in den Süden zu gelangen. Wenn man bedenkt, wie lange an der Straße nach Fuencaliente gebastelt wurde und wie viele Kilometer man da auch über unasphaltierte Abschnitte gefahren ist, soll uns das doch recht sein. Wir sind das gewohnt, wichtig ist nur ein Durchkommen. Aber natürlich wissen wir nicht, wann das so weit sein wird. Noch ist die Oberfläche streckenweise heiß und im Süden gast es nach wie vor. So hat auch gestern SEPRONA, Teil der Guardia Civil, und für Umweltdinge zuständig, gestern vermeldet, dass man in der Gegend von La Bombilla Vögel entdeckt hat, die wohl dem CO2 zum Opfer gefallen sind. Hauptsächlich von Tauben ist da die Rede, es sind aber auch Falken unter den Opfern.