La Palma next Level

Hah, da haben wir es also doch noch geschafft. Ab Samstag 0:00 Uhr klettert La Palma in die nächste Covidstufe. Mehr Restriktionen kommen. Die außerschulischen Aktivitäten, die diese Woche begonnen haben, sind dann gleich wieder gestrichen. Das ist schade, aber was will man machen. Ansonsten gibt es in der Gastronomie weitere Einschränkungen in Sachen Belegung und Öffnungszeiten. Alles aber eigentlich halb so wild, der Abwärtstrend der Fallzahlen setzt sich nämlich fort. Aber wir haben das schon immer so gemacht, dass wir nicht auf die nackte Inzidenz geschaut haben. Hier auf La Palma hat die Hochstufung zwei Gründe. Zum einen ist es die Inzidenz der Menschen im vulnerablen Alter, zum anderen die Krankenhausbelegung auf der normalen Station. Wobei da immer noch nicht klar ist, ob die Leute mit oder wegen Covid in der Klinik sind. Das ist aber auch nicht wichtig, letztlich geht es ja ausschließlich um die Bettenkapazität, und wenn es auf der isolierten Station keinen Platz mehr hat, dann wird eben gehandelt. Während die Zahlen da also sehr schlecht sind, ist die Auslastung der Intensivstation mit 3,85% sehr gut. Die ganze Geschichte war außerordentlich. Normalerweise kommt die Meldung immer erst am Donnerstag, da hocken sich die verantwortlichen zusammen, beraten und wenn es dann zu einem Wechsel der Alarmstufe kommt, dann teilt der kanarische Gesundheitsminister das seinen Ministerkollegen mit und dann ist das amtlich. Rein formell ändert sich auch daran diesmal nichts. Aber wenn wir das nun schon wissen, dann strengen wir uns vielleicht sofort mehr an.

Diese Tabelle ist schon wieder ein paar Tage alt. Mittlerweile ist unsere Inzidenz bei nur 2111/Tage. Aber eigentlich ist dass schon irre, dass man hier sagen muss, dass der Wert nun 2111 beträgt und ernshaft meint, dass das zur Beruhigung beitragen könnte.

Der kanarische Minister für Verkehr und öffentlichen Bau, Sebastián Franquis verweilte hier zwei Tage auf der Insel um sich ein Bild der Lage zu machen. Man habe in der Zeit etliche Gespräche mit den verschiedenen Institutionen geführt und wohl auch schon den ein oder anderen Plan ausbaldowert. „Wenn wir die Straßeninfrastrukturen nicht wiederherstellen, wird die Normalität auf La Palma nicht wiederhergestellt werden können. Deshalb ist es unerlässlich, dass sich alle Verwaltungen koordinieren, so wie wir es tun, um mit der Planung des Wiederaufbaus der vom Vulkan betroffenen Straßen zu beginnen“ hat der Herr Minister gesagt und die Wichtigkeit der LP2 als Verbindung nach Süden benannt. Auch Techniker des Ministeriums waren mit zu gegen. Zwei Aspekte seien wichtig. Zum einen nämlich der generelle Wiederaufbau der verlorenen Infrastruktur und zum anderen die Notfallmaßnahmen. Im Wiederaufbauplan ist, ganz wichtig, die Verbindung an der Küste zwischen Puerto Naos und Tazacorte enthalten, genauso wie eine Umgehung von El Paso, was ja ewig geplant war und jetzt geschickt ins Paket geladen wird, obwohl das mit dem Wiederaufbau so ziemlich genau gar nichts zu tun hat. Genauso wie die Verbindung zwischen El Remo und der Playa Zamorra, was zwar generell ganz gut wäre, aber mit dem Vulkan auch nichts zu tun hat. Generell möchte man sich bei der ganzen Planung, auch bei den Notfallmaßnahmen am Bedarf der Bevölkerung orientieren. Bei vielen sieht der Bedarf aber vor allem derzeit so aus, dass man gerne wissen möchte, wann und wie man über die Lava kommen kann. Da gibt es aber nach wie vor keine konkreten Aussagen. Die wissen es wohl derzeit einfach noch nicht, was wo und wie gehen kann. Klar stellt man sich das einfach vor. Großes Gerät hergeschafft und drauflos planiert. Wenn die Monstermaschine bei der Arbeit nicht in irgendwelche Lavaröhren einbricht, dann kann da danach auch der Bananenlaster drüber. Jetzt sind die Techniker und Wissenschaftler, die da dran sind ja auch nicht ganz blöde, und machen sich sicherlich da auch ihre Gedanken. Die brauchen also gar keinen Märkle, der ihnen im deutschsprachigen Blog, den sie eh nicht lesen, erklärt wie man die Sachen regelt. Und wir haben ja eins gelernt, in Sachen Vulkan bekommt man von offizieller Seite so gut wie keine verlässlichen Informationen. Nicht, weil die nicht wollen, sondern weil es halt nicht geht.