Zwillingsotter

Es gibt wieder was Neue in Sachen Verkehr. SURCAR Airlines nennt sich die neue Kanarische Fluggesellschaft, die kanadische Geldgeber hat. Die möchten hier Flüge zwischen Gran Canarias und Teneriffa, sowie zwischen Teneriffa und La Palma anbieten. Jetzt fragt man sich, ob da neben den lokalen Platzhirschen Binter und Canaryfly noch Platz ist? Wenn es um normale Linienflüge geht, dann sicher nicht. Aber SURCAR ist wohl eben auch nicht normal. Zumindest kommen die nicht mit normalem Flugmaterial an, sondern die planen mit Wasserflugzeugen zu fliegen. Genauer gesagt mit einer DHC-6 Twin Otter. Dabei handelt es sich um ein kleines Flugzeug mit ein bis zwei Personen Besatzung und 19 Passagierplätzen. Und man ist damit eben dann nicht auf die Flughäfen angewiesen, sondern möchte die Inselhauptstädte direkt miteinander verbinden, indem man dort direkt im Hafen landet, bzw. anlegt. Ziel ist es die Reisezeit entsprechend zu verkürzen. Zwar dauert ein Flug von hier auf den Nordflughafen von Teneriffa auch nur netto 30 Minuten, aber man hat die Anfahrt, den Check-Inn und dann natürlich noch die Strecke bis zur Hauptstadt der Schwesterinsel. Hier soll es gewissermaßen vom Stadtzentrum zum Stadtzentrum nur insgesamt 30 Minuten dauern. Man hat schon gesagt, dass die Sache nicht für das normale Publikum gedacht sei, sondern eben für Menschen, die zuerst auf die Uhr und dann auf den Geldbeutel schauen. Geschäftsleute will man da also ködern und vielleicht auch mal einige Touristen und so rechnet man mit 15.000 Fluggästen pro Jahr. Man hat bereits vom spanischen Verteidigungsministerium checken lassen, ob die betreffenden Häfen für das Projekt geeignet sind, und so wie aussieht, klappt dass auch. Angekündigt sind zumindest sogenannte Demoflüge zwischen dem 31 Januar und dem 3 Februar und man hörte, dass man sich dafür bewerben kann, dass man da mitdarf. Wo und wie diese Bewerbung gehen soll, habe ich aber noch nicht rausbekommen.  Wenn man nämlich SURCAR in die Suchmaschine hämmert, dann kommt da nicht viel bei rum. Autolackieren ist da Thema und es kommen eben unzählige Zeitungsberichte dabei raus, in denen es um das neue Projekt geht. Eine eigene Homepage habe ich, auf den ersten paar Seiten der Suchergebnisse jedenfalls nicht entdeckt. Die Seite Airlinehistory.co.uk hat die Fluggesellschaft, in ihrer letzten Aktualisierung vom 21. Januar, unter der Status „geplant“ vermerkt.

So sieht ein Zwillingsotter aus. Westcoastair hat natürlich hier nichts verloren. Wie das Flugzeug von SURCAR mal aussehen soll, weiss man aber nicht.

Angekündigt ist der Linienverkehr der Maschinen ab Herbst und damit würde es in Spanien also auch Wasserflugzeuge geben. Allerdings war ein ähnliches Projekt, ebenfalls in der Presse hochgejazzt, in der Vergangenheit auch auf den Balearen geplant. Hier wollte ein deutscher dick ins Fluggeschäft einsteigen. Da ist dann aber nichts daraus geworden. So gesehen hat die Geschichte natürlich auch hier das Potential zur Luftnummer die am Boden, bzw. auf dem Wasser bleibt. Und man macht hier schon Scherze, dass das nur funktionieren kann, wenn die dort dann auch die Schokoriegel von Tirma verteilen, die es bei Binter gibt. Ohne diese Riegel würde man sich nicht mal für des Gratisdemonstrationsflug bewerben.