Von beiden Seiten

Jetzt fangen die auch im Süden an zu baggern. Unter der Woche ging das los und man fing an die Lava in der Nähe des Restaurants Las Norias abzutragen. Erstes Ziel soll es sein, die Wohngegenden, die zwischen den Hauptströmen und dem letzten Strom der in der Nähe des Friedhofs von Las Manchas entstanden ist, wieder zugänglich zu machen. Man plant aber von dort dann weiter zu gehen und sich mit den Arbeitern, die die Piste von La Laguna her planieren, in der Mitte zu treffen. Die Frage bleibt natürlich, wie lange das dauern wird, und vor allem, ab wann man das auch nutzen kann, wenn man nicht über ein allradbetriebenes Fahrzeug verfügt. Man kann jetzt wieder die schlechte Kommunikation bemängeln, die da von Seiten der Behörden getätigt wird, oder man wartet einfach ab, mit der Hoffnung, dass auch denen klar ist, dass die Verbindung von Nord nach Süd so schnell wie möglich wieder hergestellt werden muss. Das sagen die Verantwortlichen ja selber, aber vielleicht können die eben gar nichts verlässliches prognostizieren. Letztlich muss die Geschichte dann eben sicher sein, und wohlfeiles Gemeckere geht eben auch immer. Und natürlich ist das verständlich, dass die Leute, die auf der anderen Seite der Lava wohnen, da jetzt endlich was hören wollen und deshalb entsprechend ungeduldig sind. Davon baggert aber dann niemand schneller, und die Risikobewertung, ob diese Pisten dann für die Öffentlichkeit freigegeben werden sollen, wird sich dadurch auch nicht groß verändern. Dass die Verantwortlichen von PEVOLKA die Geschichte sehr ernst nehmen und die Sicherheit der Bevölkerung an erster Stelle steht, das müsste jetzt auch der letzte kapiert haben.

Das mit dem Baggern ist auch noch so eine Geschichte. Wie viele dieser Ungetüme überhaupt auf La Palma zur Verfügung stehen weiß ich auch nicht, aber dem Cabildo gehörende Firma SODEPAL möchte jetzt zumindest für Baggerfahrer sorgen und so hat man angekündigt, zehn Einwohnern einen LKW-Führerschein zu bezahlen und eben 15 weiteren die Ausbildung zum Führen eines Fahrzeugs für Erdbewegungen, sprich einem Bagger. Ob die Ausbildung zu einer Teilnahme bei „Wetten Dass?“ befähigt wurde nicht gesagt.

Jetzt noch ein Nachtrag zum für die Vulkaninteressierten. Wir hier hatten das schon, aber nun taucht unser Feuerberg auch auf der Titelseite der deutschen Ausgabe des „National Geographic“ auf. Der Titel lautet schlicht „Der Ausbruch“ und es sind jede Menge faszinierende Aufnahmen, auch unseres Inselfotografs Saúl Santos enthalten. Wer also eine Erinnerung an das Geschehen der letzten Monate haben möchte, der kann sich einfach auf den Weg zum Kiosk seines Vertrauens machen.