Puerto Naos schlägt auf den Magen

Und La Bombilla auch. Jetzt, wo man im Süden der Lava loslegt, mit dem Pistenbau, der Wasserversorgung und Strom, der nicht aus Generatoren kommt, also alles auf eine Normalisierung der Verhältnisse hinauslaufen soll, gibt es eine unschöne Euphoriebremse zu vermelden. ElTime.es hat da heute darüber berichtet, und die Perspektive für Puerto Naos und La Bombilla mal ganz weit nach hinten gesetzt. Schuld ist das vermaledeite CO2. Die messen da wie die Weltmeister, an festen Stationen und eben bis zu viermal täglich mit mobilen Gerätschaften. Das, was diese Messungen ergeben ist gar nicht feierlich. Die Spitzenwerte der CO2-Konzentratin liegen beim etwa 6-fachen des Grenzwertes und dies auch noch bei Messungen mit leichtem Wind und draußen. Das bedeutet auch, dass zu befürchten ist, dass haben auch Messungen ergeben, dass die Werte in Räumlichkeiten, vor allem in den Erdgeschossen oder in Tiefgaragen noch schlechter sein werden. Auffällig ist, dass diese exrtem hohen Werte nicht konstant sind, sondern punktuell auftreten. Abhängig von Wetter, Luftdruck und Windverhältnissen. Die rede ist von Bedingungen, die so unkontrollierbar seien, dass es innerhalb von Minuten zu Situationen kommen kann, die eine hohe Lebensgefahr darstellen, weil der Sauerstoffgehalt in der Luft zu gering ist. Im Großen und Ganzen, ist derzeit keine Besserung zu erkennen. Etliche Wochen nach Beendigung des Ausbruchs, sind nach wie vor keine Rückgänge zu erkennen. Und nun kommt die Frage nach der Perspektive, die zuallererst die Personen betrifft, die dort unten leben und am 19. September evakuiert worden sind. Eine Rückkehr ist einfach noch nicht ab zu sehen. Und die Geschichte geht weiter, das betrifft noch viel mehr Menschen. So bleibt der Drück auf dem Wohnungsmarkt weiterhin auf unabsehbare Zeit hoch. Die Mietpreise die zurzeit aufgerufen werden haben sich gewaschen. € 900,- kalt, für 2 Schlafzimmer, undichter Decke und Schimmelwänden, sind derzeit Gang und gebe. Wie und wann es zu dieser Entwicklung kam ist auch irgendwie etwas rätselhaft. Zu Anfang haben hier unzählige Leute den Evakuierten freie Unterkünfte umsonst zur Verfügung gestellt. Das war häufig kein Luxus, aber ein Dach über dem Kopf. Aber klar, wenn dann jemand auszieht und man plötzlich von Verzweifelten eine Unsumme geboten bekommt, dann nimmt man das vielleicht auch. Für die Betroffenen, die sich so etwas nicht leisten können bleibt das dennoch ein Ärgernis. Dasselbe passiert übrigens gerade auf dem Kaufmarkt. Die Preise rasen nach oben. Grund hierfür ist, dass es gerade immer noch genug Menschen gibt, die über die entsprechende Kaufkraft verfügen und die Kohle auf den Tisch legen. Das muss nicht unbedingt eine fiese Spekulation sein, dass wäre jetzt wieder zu billig. Wenn mir einer für mein Stück Land das doppelte von dem anbietet, was ich von einem anderen haben könnte, dann ist die Entscheidung nicht schwer. Und natürlich gibt es hier gerade auch so einige, die $-Zeichen in den Augen haben und versuchen das beste raus zu schlagen. Das geht sogar so weit, dass Objekte vor 2 Monaten gekauft wurden und nun teurer weiterverschruppt werden. Das sind aber Einzelfälle von irgendwelchen Widerwichten, die man leider überall findet.

Ein anderes Problem, dass sich dabei ergibt, ist die wirtschaftliche Geschichte. Mir selber gefällt es da unten ja nicht sonderlich, aber Puerto Naos ist der Haupttouristenort auf der Westseite. Wenn da also niemand hin kann, dann kostet das massiv Arbeitsplätze. Die ganzen Geschäfte, Bars und Restaurants sind zur Untätigkeit verdammt. Kellner, Verkäufer, Drachenflieger, Fahrradverleiher, das alles gibt es gerade nicht. Und dann ist da ja noch das Hotel Sol. Da arbeiten auch jede Menge Leute drin. Wer nun denkt, dass er eh nicht ins Hotel geht, hat aber die Rechnung vielleicht ohne den fliegenden Wirt gemacht. Da sind wir nämlich schlagartig wieder bei den Flugverbindungen. Ein, nicht mal so geringer, Anteil der Sitzplätze in den Fliegern wird nämlich an die großen Reiseveranstalter abgegeben und damit auch das Risiko, dass diese Plätze auch belegt sein werden. Ohne diese pauschale Abgabe für die pauschalen Urlauber, steigt das Risiko für die Fluggesellschaften Verbindungen nach La Palma aufrecht zu erhalten.