Wir reagieren auf touristische Bedürfnisse

In den letzten Tagen kam es vermehrt zu Beschwerden von Anwohnern, die in der Nähe der Lavaströme leben. Denen hat man ja klipp und klar gesagt, dass man da nicht zu nah ran dürfe, und drauf schon mal gar nicht. Zu heiß und eventuell zu hohlräumig und deshalb gefährlich. Es ist ja nicht so, dass hier alle auf die Lava wollen, aber die sich beschwerenden Anwohner fühlten sich etwas verhohnepipelt, weil da nämlich immer wieder Touristen aufgetaucht sind, und mit Kind und Kegel auf der Lava rumgegraxelt sind. Die Straßen, die in Richtung Lava führen sind teilweise noch gesperrt, bzw. dürfen nur Anwohner diese befahren. Das hat aber die Hobbygeologen nicht wirklich interessiert, sogar mit Bussen sind diese angekommen, so war auf einem Foto zu sehen.

Vor einigen Wochen hieß es noch, dass sogar Fotofallen aufgestellt werden sollen, die dann direkt mit der Guardia Civil verbunden sind, damit diese die Streife, die sich am nächsten befindet, schicken kann, um die Leute von der Lava zu holen. Der Vorwurf lautet nun, dass man von Seiten der Verantwortlichen seinem Auftrag nicht nachkommen würde, da besser auf zu passen. Es fehlt an Schildern und Absperrungen. Vielleicht hat man da wieder mal nicht weit genug gedacht. Wir auf der Insel wissen das ja nun zu genüge, dass die Temperaturen auf so einem Lavafeld, noch sehr lange sehr extrem sein können. Auch das mit den Hohlräumen wissen wir. Den Touristen die da auf der Lava wandeln, hat das aber vielleicht niemand gesagt, oder es juckt vielleicht den ein oder anderen gar nicht.

Nieves Rosa Arroyo, unsere Conseja für Katastrophenschutz hat aber nun einen Plan verkündet. Man möchte mehr Absperrungen und auch deutlichere Hinweisschilder. Aber, und das ist vielleicht eine prima Idee, man plant an vier verschiedenen Stellen, Zugänge zur Lava. Da wird geschaut ob da alles sicher ist, der nicht freigegebene Teil wird abgegrenzt und dann dürfen die Touristen nach Lust und Laune, den schwarzen Abenteuerspielplatz betreten. Das ist nun nicht nur aus Sicherheitsgründen eine vernünftige Idee, sondern auch der erste Schritt zur touristischen Vermarktung des Ausbruchs. Dann hat Frau Arroyo sogar noch gesagt, dass auch die Inselbewohner dann da hin können. Das ist prima, und schreit direkt nach unzähligen schulischen Exkursionen.