Blaue Lava und Geschredder

Die arbeiten da unten in La Laguna. Es staubt, offensichtlich häckseln und schreddern die dort unten gerade Lavabrocken. Man kann von El Paso aus sehen, wie das Zeug über ein Förderband läuft und am anderen Ende herunterplumpst. Das wurde ja schon angekündigt, dass man die Lava und Asche wohl auch für den Straßenbau verwenden wolle. Und nun, da man in La Laguna die Kreuzung freigekratzt hat, scheint man das Zeug gleich an Ort und Stelle zu verwenden. Zumindest als Füllmaterial. Anschließend wird dann gleich asphaltiert und Ende Februar soll die ganze Ecke wie neu sein. Bis Ende März möchte man auch den Zugang zur „Insel“ in der Lava Richtung Süden fertig haben. Ebenfalls komplett asphaltiert, Strom und Wasser legt man dann auch gleich mit, dass die Anwohner, die dort Ihre Häuser haben, nicht nur zurück, sondern auch wohnen können. Bleibt dann noch die lange Strecke über die Lava. Und irgendwie scheint die Sache mit den Informationen, was, wann und wie gemacht werden soll, nicht ganz vernünftig ab zu laufen. Anfangs war ja die Rede, dass sowohl die alte LP2 und die Küstenstraße höchste Priorität hätten. Dann hat man an der vormaligen LP213, also der Los Llanos-Todoque-Puerto Naos- Verbindung, einfach mal ein wenig weiter über die Lava gewalzt, und festgestellt, dass man da vielleicht auch was erreichen könnte. Bis Ostern, war der Plan, soll es eine Piste geben. Dann wollte man da aber doch nochmal etwas prüfen, weil man Angst vor Hohlräumen hatte und plötzlich kommt die Küstenstraße wieder zur Sprache, weil die Zentralregierung in Madrid versprochen hat diese komplett zu bezahlen. Das ging gestern durch die Presse und irgendwie scheinen gerade alle verwirrt, weil gar nicht klar ist, welche Straße zuerst gebaut werden soll. Die Bagger sind nämlich immer noch entlang der LP213 zu sehen. Die Tatsache, dass die Geschichte in Sachen Leitung der ganzen Unterfangen von der kanarischen auf die Inselregierung übergegangen ist, war sicher auch nicht wirklich hilfreich, der Verwirrung Einhalt zu gebieten. Aber man hat jetzt verschiedene Koordinierungstreffen vereinbart, dass auch unter Beteiligung der Betroffenen, und morgen geht das dann los. Das wäre schon eine prima Sache, wenn wir, zumindest erfahren würden, was jetzt der offizielle Masterplan in Sachen Straßenverbindung sein wird. Gerne auch ohne Versprechen, das geht ja nicht, weil keiner weiß wie es unter der Lava aussieht. Aber zu sagen, dass dies oder jenes der Plan sei, und wenn es nicht klappen sollte, dann ist eben der Plan B dran, das wäre hilfreich. Also sollen die sich nun mal einfach gut koordinieren und dann wäre schon viel gewonnen.

Dann wurde hier seltsam aussehende Lava entdeckt. Blauschimmernd ist das Zeug und so mancher Schmuckmacher hier auf der Insel, konnte sich wahrscheinlich vor lauter Vorfreude kaum halten. Kristalle oder Edelsteine, oder was ist denn das? Kann man sicher gut verarbeiten und zu Ohrringen formen und das ganze auf dem Flohmarkt verkaufen. Wieder war es der Vulkanolge Stavros Meletlidis, der die Bilder kryptisch über seinen Twitteraccount verbreitet hat, und wie schon bei den ominösen Vulkanwolke, für Aufregung gesorgt hat. Diesmal lief die Geschichte aber anders rum. Während die Wolke für Verunsicherung gesorgt hat und von vielen befürchtet wurde, dass der Vulkan wieder loslegt, was Stavros Meletlidis, dann ganz schnell klargestellt hat, gab es diesmal bei der Auflösung der Geschichte eher Enttäuschung. Nix Edelsteine oder Kristalle, diese könnten sich in der kürze der Zeit gar nicht bilden, vielmehr hat das schnelle Abkühlen der Lava dafür gesorgt, dass sich an der Oberfläche, an manchen Stellen eine dünne Glasschicht gebildet hat. Das verhält sich nun ein wenig wie mit einem Ölfilm, je nachdem, wie das Licht drauf fällt, schimmert das dann von rot über lila bis blau.