Heute Morgen flog der Hubschrauber über das Tal. Das mit den Fluggeräten kennen wir ja gerade. Normalerweise machen die Helis uns Angst. Zumindest im Sommer geht beim Schrabbschrabbgeräusch der bange Blick nach oben, ob es sich vielleicht um einen Löschhubschrauber handeln könnte. Momentan ist es für große Brände aber nicht heiß und trocken genug. Also denkt man sich in dem Fall, dass da wieder irgendwelche Messungen in Sachen Lavafeld durchgeführt werden. Dem war dann aber nicht so, wie die Zeitungen berichteten. Es handelte sich um eine Suchaktion. Und da wird es etwas kurios. Ein 28.Jahriger Mann war verschollen, und man vermutete diesen, laut Aussage seiner Begleiterinnen, zwischen dem Montaña de Todoque und dem Montaña de La Laguna. Da kann und darf man aber eigentlich gar nicht hinkommen. Dieses Gebiet ist von Lava und Atlantik eingeschlossen. Die beiden Begleiterinnen wurden bereits von der Guardia Civil aus eben diesem Gebiet geholt und der Mann war seit gestern Nachmittag dort vermisst. Deswegen startete heute die Hubschrauberaktion und irgendwie rechnete man dann eben doch damit, dass da etwas passiert sein könnte. Um 3 Uhr nachmittags wurde die Suche dann eingestellt. Man hatte den Mann gefunden. Allerdings nicht da, wo man ihn vermutet hatte, sondern am Strand von Bajamar in Breña Baja, quietschfidel und bei bester Gesundheit. Das wird jetzt noch spannend mit der Auflösung der Geschichte. Unerlaubt ins Sperrgebiet kann schon teuer werden, dann noch dazu eine Rettungsaktion zu verursachen könnte einen auch an die Armutsgrenze bringen. Über die Identität des ehemals Vermissten ist derzeit noch nichts bekannt.
Dann hat heute noch Kilian Sánchez, der Chef des Gesundheitsbereichs von La Palma die Umbauarbeiten der Urgencia in Los Llanos begutachtet. Covid bedingt hat man da etwas umstrukturiert und ist dabei einen eigenen Eingangsbereich für etwaige Covidpatienten zu schaffen um diese nicht durch den Haupteingang schleußen zu müssen. Auch gibt es dort einen neuen Bereich, der als Isolierstation gedacht ist und auch für die Mitarbeiter dort soll es eine Teststation geben. Man ist dann die ganze Geschichte gleich etwas größer angegangen. Es gibt eine neue Zufahrt für Rettungswägen und man baut die Betreuungskapazität dort generell aus, da in den letzten Jahren die Frequenz dort bereits zugenommen hat und man mit einem weiteren Anstieg rechnet. Die Urgencia von Los Llanos ist deswegen von Interresse, weil das auch der erste Anlaufpunkt ist, wenn Urlauber hier zu Schaden kommen, zumindest wenn diese sich auf der Westseite aufhalten. Die anderen fahren sofort ins Krankenhaus nach Breña Alta. Aber auch in Los Llanos verfügt man zumindest über einen Teil der Notfallinfrastruktur, und wenn es dann ganz hart wird, dann wird man weiter transportiert. Eine Platzwunde mitten in der Nacht, können Sie sich aber auch dort tiptop nähen lassen. Die Rückseite des Centro de Saluds in Los Llanos ist dann der Anlaufpunkt.