Es rumpelt etwas

Gestern hatten wir einen leichten Anstieg der seismischen Aktivität hier auf La Palma. Das Ganze in der gewohnten Zone, also im Magmareservoir in 11-13 Kilometer Tiefe. Diese Spitzen in der Zahl der Beben hatten wir in den letzten Wochen, seit Beendigung des Ausbruchsgeschehens mehrfach. Anders ist diesmal aber, dass es innerhalb kurzer Zeit, zu mehreren Erdstößen über einer Magnitude von 2 gab. Im Schnitt haben wir hier pro Woche 25 – 30 kleine Beben, nun war es eben auffällig, dass es ca. 10 innerhalb mehrerer Stunden gab. Die Wissenschaftler von Nationalen Geologischen Institut IGN beruhigen aber sofort. Die Tatsache, dass es bebt ist völlig normal und hat mit den Abkühlungsprozessen in der Magmakammer zu tun. Es gebe keinerlei Hinweise auf eine Zunahme des Drucks, weder durch eklatante Bodenhebungen noch durch einen Anstieg der Gasemissionen. Man hat ja hier auf der Insel so viele Messgeräte rumstehen und im Dauereinsatz, dass man sich dann doch auf der sicheren Seite wähnen darf. Im Gegenteil, die 25-30 Beben pro Woche sind sogar recht wenig. Letzte Woche war noch zu vernehmen, dass man sich über die geringe Zahl der Erdbeben nach unserem Ausbruch eher wundern würde. Nach dem Unterwasservulkan vor El Hierro gab es erheblich mehr Beben. Der Grund für solche Beben haben mit der Ausgasung in den Magmakammern und dem verfestigen des Materials zu tun, das sich beim Auskühlen absetzt und schrumpft und deshalb in geringen Tiefen für kleine bis mittlere Beben sorgt. Der ganze Prozess dauert Monate oder sogar Jahre und es ist auch nicht auszuschließen, dass wir, im Rahmen dieses Vorgangs noch das ein oder andere spürbare Beben verzeichnen werden. Wenn man sich die Balkendiagramme anschaut, dann sieht man in dem der letzten Woche, einen deutlichen Anstieg, betrachtet man aber die Entwicklung seit Beendigung des Ausbruchs, dann merkt man, dass alles im Lot und ganz normal ist. Diese Wellen tauchten in den letzten Wochen immer wieder auf.

Das sieht nach Ansieg aus, wenn man sich die letzten 7 Tage anschaut…
…oder aber auch nicht, mit Blick auf die letzten Wochen.

Dann gibt es noch zu vermelden, dass die Brücke auf ist. Also die kleine Brücke in Puerto de Tazacorte. Die gefühlt ewig währenden Sanierungsarbeiten sind im Prinzip, bis auf einige Kleinigkeiten, beendet und man kann nun wieder mit dem KFZ vom Hafen in den Ort Puerto de Tazacorte fahren. Der Consejal für Infrastruktur, Borja Perdomo, hat sich nun auch nochmals in den sozielen Netzwerken bei der Bevölkerung entschuldigt, dass die Geschichte gar so langwierig war. Man sei auf wesentlich mehr Schwierigkeiten gestoßen, als zuvor angenommen und der Ausbruch des Vulkans hätte zusätzlich für eine Unterbrechung der Sanierungsarbeiten geführt. Die nicht mal 2 Meter hohe und keine 10 Meter lange Brücke hat nun ganze eineinhalb Jahre gedauert und nicht wie vorgesehen wenige Monate. Das ursprüngliche Budget von € 250.000,- wurde nun auch gesprengt. Was es nun wirklich gekostet hat sagt Herr Perdomo allerdings nicht. Aber sehr gut, dass das nun endlich fertig ist. Wer in den letzten Wochen von Tazacorte Dorf in den Stadtteil des Hafens gelangen wollte, musste, wegen der kompletten Sperrung zuletzt, entweder marschieren oder bis Argual fahren, um dann von dort wieder Richtung Meer zu gelangen. Gerade im Moment, wo sich der Strandbesuch im Westen beinahe komplett auf Tazacorte reduziert hat, sind wir nun einen Schritt weiter.