Tazacorte holt auf

Nun ist es amtlich: Die flächenmäßig kleinste Gemeinde der Insel, die gleichzeitig nach Los Llanos die zweithöchste Bevölkerungsdichte hat, ist gewachsen. Das sagen nun die ersten offiziellen Karten von Grafcan. Schon während des Ausbruchs hat man hier philosophiert, wie sich die Geschichte mit den Lavadeltas auf die Landkarten auswirken wird. International gar nicht, es ist nun nicht so, dass weltweit alle mit dem Edding vor ihren Globen und Atlanten sitzen um dort drin rum zu zeichnen. Für Kartografen die nicht von den Kanaren sind, sind diese 47 ha ein Nichts. Grafcan, die Kartenzeichner der Kanarenregierung haben aber mit Satellitenfotos die Geschichte übernommen und nun für amtlich erklärt. Während die anderen betroffenen Gemeinden, El Paso und Los Llanos, nur in die Höhe gewachsen sind, ging Tazacorte in die Breite und misst nun stattliche 12,04 qkm. Im Resultat reicht das aber bei Weitem nicht, um an Breña Baja mit rund 14 qkm vorbei zu kommen. Da bräuchte es noch den ein oder anderen Vulkan mehr, oder wahlweise eine weniger steil abfallende Küstenlinie. Was man mit dem Neuland anfangen soll, weiß man noch nicht. Vereinzelt dampft es dort nach wie vor, aber es haben sich zumindest schon gut sichtbare Strände gebildet. Für die Zukunft haben wir dann auf der Westseite vielleicht doch einige lauschigen Badebuchten mehr. Unter Wasser soll, wenn man den Forschern glaubt, schon vieles wieder normal sein. Die Erwartungen gehen, hier hat man die Erfahrungen des Unterwasservulkans von El Hierro, sogar eher dahin, dass die neue Lava der Artenvielfalt eher zuträglich sein wird.

Ab Mittwoch gibt es dann auch wieder einen Fortschritt in Sachen Straße zu vermelden. Mit der Verbindung nach Las Norias ist man nicht weitergekommen, Allerdings ist Übermorgen der Zugang nach San Isidro offen. Die provisorische Piste über die Lava ist fast fertig, und damit ist dann das gesamte Gebiet, zwischen den beiden Lavaströmen wieder zugänglich. Die Bewohner von Rund 40 Häusern können damit zurückkehren. Allerdings gibt es wohl noch keine Grundversorgung mit Strom und Wasser. Jedoch meinte die Inselregierung, dass der Bau der Piste gleichzeitig zum Anlegen der entsprechenden Infrastruktur dienen soll. Wer jetzt allerdings meint, dass er nun über die Lava fahren kann, der hat die Rechnung ohne die Einschränkungen gemacht. Das Sperrgebiet wird zur beschränkten Zone. Nur Anwohner und Landwirte, die in dem Gebiet arbeiten, haben die Erlaubnis über die 200 m Piste zu fahren. Ganz generell ist auf dem Abschnitt das Anhalten und vor allem das Verlassen des Fahrzeugs ausdrücklich untersagt.