Ölkrise

Wir haben heute eine neue Gasflasche bei der Disa geholt und waren ganz erstaunt, dass die Flasche noch bezahlbar war. Ähnlich verhält es sich mit den Benzinpreisen. Zwar ist das Zeug in der letzten Woche erheblich im Preis gestiegen, aber der nette Mann von der Tanke meinte, dass der wirkliche Preissprung noch bevor stehen würde. Je nach dem, ob nun der ein oder andere am Öl- Beziehungsweise Gashahn dreht, um entsprechend Druck auszuüben, wird da sicher noch was kommen. Allerdings hat sich die Ölkrise bereits seit einigen Tagen, zumindest in El Paso, massiv manifestiert. Es gibt kaum noch welches, weil der Nachschub hängt. Wir reden aber nun nicht vom schwarzen Gold, dass in unsere Autos gepumpt wird, sondern vom Speiseöl. Seit einigen Tagen wird das Zeug nämlich beim HiperDino rationiert. Nur 2 Liter pro Einkauf sind gestattet und die Regale sind so gut wie leer, das 5-Liter-Gebinde, das man theoretisch auch kaufen könnte, ist gar nicht mehr zu finden. Und auch dieser Mangel hängt wohl mit dem Krieg in der Ukraine zusammen. Die entsprechenden Ölfrüchte wie Sonnenblumenkerne, stammen, neben Argentinien, nämlich hauptsächlich aus der Ukraine und aus Russland. Warum gerade vor allem der Markt in El Paso getroffen ist, kann ich nicht sagen, jedenfalls bekommen die keinen Nachschub, meinten aber, dass es in der Filiale in Los Llanos noch mehr Öl geben würde. Mir scheint aber, dass die Zettel, die auf eine maximale Menge von 2 Litern hinweisen, der ganzen Sache nicht wirklich geholfen haben. In so manchem Einkaufswagen finden sich nämlich dann exakt diese 2 Liter und selbst der, der nicht hamstern möchte, packt dann, statt einer Flasche, doch lieber 2 ein. Man weiß ja nicht, ob man nächste Woche noch welches bekommt. Man erinnert sich ja noch, wie es mit dem Klopapier war. Selbst die, die die Panik albern fanden, haben sich dann doch lieber nochmal eine Packung mitgenommen, man weiß ja nie. Das Problem, dass die Geschäfte hier keines mehr hatten, gab es nicht wirklich auf La Palma. An einem einzigen Tag, war es mal leer, aber Panik hatten wir nicht wirklich. Schließlich verfügen ja viele Badezimmer hier über ein Bidet.

Die Sache mit dem Öl kann aber noch recht blöd werden. „Die Fritteusen stehen still, wenn der Putin das so will“, schwirrt einem durch die Hirnwindungen, und man fragt sich, ob der Bössack im Kreml doch noch andere Mittel zur Verfügung hat, um den Westen in die Knie zu zwingen. Unserer Gesundheit mag das zu Gute kommen. Dann frittieren wir mit hochwertigem Ölivenöl und braten in Schmalz. Aber vielleicht folgt demnächst dann auch der Mangel an Kartoffelchips. Man spinnt da was weiter. Was machen eigentlich die Bars, die Papas Locas anbieten? Hier auf La Palma, gerade bei jungen Menschen sehr beliebt. Vor allem die Bar El Americano, die den Hauptteil ihres Umsatzes mit Frittiertem generiert, könnte in heftige wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten. Ob der Putin das so geplant hat? Wenn er schon die Amerikaner nicht besiegt, dann richtet er wenigstens die Bar mit dem entsprechenden Namen zu Grunde? In Anbetracht der Situation der Leute in der Ukraine, denen gerade die Granaten um die Köpfe fliegen, möchte ich aber ganz direkt für meine albernen Gedanken Abbitte leisten. Nein, die ganze Sache ist nicht zum lachen!!!